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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos
Autoren: V.A.
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geben, er ist ...« Sie unterbrach sich und stand auf. »Ich habe ganz vergessen, daß Sie krank sind. Einen Augenblick.« Sie lief davon und kehrte mit einem Schwamm und einer Schüssel Wasser zurück. »Ich kann Ihnen gar nicht beschreiben, wie leid mir das alles tut. Ich bremste zu hart, rutschte über den Ölfleck und ...«
    »Hören Sie endlich auf, sich zu entschuldigen«, unterbrach sie Gene. »Allmählich beginne ich mich darüber zu freuen, daß es passierte.«
    Sie lachte befreit auf. Belinda war nicht Doreen. Sie war älter und ausgeglichener. Und viel selbstbewußter.
    »Das ist das netteste Kompliment, das ich je hörte. Und Sie haben es sogar so gesagt, als meinten Sie es ehrlich.«
    »Ich meinte es sogar sehr ehrlich, sonst hätte ich es nicht gesagt. Ich sehe gerade, daß auf Ihrem Kleid Blut ist. Das tut mir leid.«
    »Als ob das etwas zu sagen hätte.« Sie lächelte. »Es ist meine Schuld, nicht Ihre.«
    Gene erkannte in dieser Sekunde, daß seine schwache Hoffnung in Nichts zerronn. Doreens Liebe, so hatte er vermutet, würde ihn diesmal herausfinden lassen, daß er sich eigentlich überhaupt nichts aus Belinda machte. Beruhigt und glücklich würde er nach dem Unfall zu ihr zurückkehren können. Aber dem war nicht so.
    Abermals hatte er sich in Belinda verliebt.
    »Warum haben Sie eigentlich etwas gegen Ärzte?« fragte sie ihn.
    »Wenn Sie unbedingt die Wahrheit wissen wollen – ich habe durchaus nichts gegen sie. Ich hatte nur Angst, daß ein Arzt sehr schnell herausfinden würde, daß ich den Todkranken spiele. Ich hätte dann keine Entschuldigung mehr dafür gehabt, hier auf dem Sofa herumzuliegen und Sie anzusehen.«
    Wieder lachte Belinda. Es klang diesmal etwas überrascht. Gene hatte es so überzeugend gesagt, dabei war das doch völlig unmöglich. Sie sah diesen Mann zum erstenmal in ihrem Leben.
    »Sie scheinen mir ein vollendeter Don Juan zu sein.«
    Er seufzte.
    »Wenn ich Ihnen nun verraten würde, daß ich mich von der ersten Sekunde an in Sie verliebt habe, würde das Ihre Meinung wahrscheinlich noch bestärken.«
    »Und ob!«
    »Dann verrate ich es Ihnen lieber nicht.«
    Sie zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Tun Sie es lieber nicht, Mr. Player«, bat sie.
    »Was soll ich lieber nicht tun, Miß Morton?«
    »Sagen Sie nicht so ernst solche Dinge, die Sie niemals ernst meinen können. Ich bin etwas altmodisch und liebe die Wahrheit. Ich möchte auch in den Gesprächen meiner Partner nur die Wahrheit hören, keine charmanten Lügen. Ich kann es nicht leiden, wenn jemand so überzeugend zu lügen versteht wie Sie.«
    »Gibt es da keine einfachere Erklärung?«
    »Welche, zum Beispiel?«
    »Daß ich Ihnen die Wahrheit sage. Daß ich Sie wirklich liebe, Belinda.«
    Sie war völlig verwirrt, was bisher sehr selten geschehen war. Sie erinnerte sich schnell an das Blut an ihrem Kleid und nahm es dankbar als Entschuldigungsgrund.
    »Ich muß mich umziehen. Bleiben Sie ganz ruhig hier liegen.«
    »Glauben Sie wirklich, daß ich das tun würde?«
    Sie wurde rot und verschwand.
    Gene wußte, daß er mit dem Feuer spielte. Vielleicht vergab er heute die größte Chance seiner elf Leben. Auf der anderen Seite hatten alle anderen Versuche bis heute versagt.
    Nebenan auf dem Tisch schrillte das Telefon.
    Er nahm den Hörer ab.
    »Belinda?« sagte eine Stimme, die er nur zu gut kannte.
    »Nein, nicht Belinda. Rate mal, wer hier ist.«
    Im Hörer war eine kurze, überraschte Pause.
    »Gene Player ...? Ich habe gar nicht gewußt, daß du Belinda kennst.«
    Es hörte sich nicht besonders erfreut an.
    »Aber ich kenne sie«, sagte Gene.
    »Ist sie dort? Eigentlich müßte sie inzwischen zurück sein. Kann ich sie sprechen?«
    »Im Augenblick nicht. Soll ich ihr sagen, daß sie zurückruft?«
    »Nicht so wichtig.« Harrys Stimme klang beleidigt. »Wenn sie schon vergessen hat, daß wir uns treffen wollten ...«
    »So? Davon hat sie mir aber nichts gesagt.«
    »Warum auch?« Harry war noch beleidigter als vorher. Seine Stimme verriet es eindeutig. »Wiederhören. Bis später.«
    Er hängte ein.
    Genes Herz schlug wie wild. Eine Wendung! Eine wirkliche Wendung!
    Früher hatte Belinda ihn nur leicht angefahren und nach Hause gebracht, um zu ihrem Rendezvous mit Harry zu eilen. Der lange Aufenthalt bei ihrer Tante in Kanada schien sie für gewisse Dinge besonders zugänglich gemacht zu haben, und als Gene sie fünf Tage später wiedersah, war es zu spät gewesen.
    Gene überlegte, was er Belinda sagen
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