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Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 13 - Expedition nach Chronos
Autoren: V.A.
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der Bank warten.
    Sie stotterte einige Entschuldigungen, weil sie gestern nicht gekommen war, aber er hörte überhaupt nicht hin. Er sog die frische Luft in seine Lungen und spürte, wie es ihm gleich besser wurde. Erst jetzt bemerkte das Mädchen, wie er aussah.
    »Mein Gott ... was ist denn mit Ihnen?« Sie rückte etwas von ihm ab. »Sie sehen aus, als hätten Sie Fürchterliches mitgemacht.«
    »Habe ich auch – weil Sie gestern nicht gekommen sind.«
    »Bedeute ich Ihnen denn so viel?« Sie war noch sehr jung. Aber sie war nicht dumm. »Sie wollen mich ja doch nur auf den Arm nehmen, Gene. Es hatte bestimmt nichts mit mir zu tun.«
    Er lächelte sie an. Sie war wirklich ganz reizend.
    »Was haben Sie nun wirklich angestellt?« fragte sie ihn.
    »Ich schreibe ein Buch. Seit ich Sie traf, habe ich vierzigtausend Worte geschrieben.«
    »Lohnt sich das denn?«
    »O ja. Der Roman wird ein Bestseller.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Nun ... nennen wir es Schicksal.« Er grinste. »Vorherbestimmung.«
    Es beeindruckte sie nicht besonders. Sie war kaum achtzehn, und Gene begann zu wünschen, er hätte sie nie angesprochen. Sie war jung und sicherlich noch unschuldig. Noch nie hatte sie jemand geliebt, und nun war sie auf dem besten Weg, sich ausgerechnet in ihn zu verlieben. Das war eine Komplikation, mit der er nicht gerechnet hatte.
    Er hatte bisher Belinda nie verloren, weil ihn ein anderes Mädchen liebte, aber einmal mußte es ja passieren. Wenn allerdings Belinda sich diesmal auch nicht anders verhielt als sonst, würde er Doreens Herz nicht brechen müssen. Wenn Belinda für ihn verloren war, würde er sich einem anderen Mädchen zuwenden – warum nicht dieser Doreen ...?
    Aber diesmal würde er Belinda nicht verlieren, und darum war sein Verhalten Doreen gegenüber unfair. Niemals war Belindas Liebe zu Harry eine jener »Unveränderlichkeiten«. Gene sträubte sich, diese Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen.
    Niemand wußte so richtig, was diese »Unveränderlichen« verursachte. Es gab eben Dinge, die sich einfach ereignen mußten, was immer man auch daran zu ändern versuchte. Im Jahre einundachtzig ereignete sich in Pittsburgh eine Atomexplosion. Ein Techniker wurde später um die betreffende Zeit zurückgeschickt, um die Sache vorher in Ordnung zu bringen und die Explosion zu verhindern. Schließlich konnte doch so eine Explosion nicht in allen bestehenden Universen erfolgen, wenn sie wahrscheinlich in dem ursprünglichen auch nicht zu vermeiden war.
    Die Familie des Technikers, der sich freiwillig gemeldet hatte, war bei der Katastrophe ums Leben gekommen. Er rettete seine Frau und die Kinder, aber die Explosion erfolgte trotzdem. Sie tat es in allen Universen, ohne Ausnahme. Gene wußte es, denn er kannte sich in den Universen aus. Er war so etwas wie ein Experte geworden. Natürlich ließen sich Randerscheinungen der Explosion ändern, aber nicht das Unglück selbst.
    Es gab noch andere »Unveränderliche«.
    Im ersten Leben besuchte Gene einen Boxkampf, den Titelkampf um die Schwergewichtsmeisterschaft. Frank Bolsey siegte in der siebten Runde durch k.o. über seinen Herausforderer Fats Homeier. Als er seine erste Zeitreise in die Vergangenheit unternahm, ging er nicht hin, weil er ja wußte, was passieren würde. Zu seiner Überraschung siegte Bolsey erst nach fünfzehn Runden nach Punkten über Homeier.
    Mehr aus Neugierde kaufte sich Gene beim nächsten Mal eine Karte und sah sich den Kampf an. Diesmal war es Homeier, der seinen Gegner neun Runden lang durch den Ring jagte, und dann streckte ihn ein Haken Holseys auf die Bretter.
    Gene fand somit heraus, daß auch dieser Boxkampf einer der unerklärlichen »Unveränderlichen« war. Was immer auch im Verlauf der Begegnung der beiden Boxer geschah, immer blieb nur Bolsey der Sieger. Er mußte einfach siegen, weil Homeier stets verlieren würde.
    Obwohl Gene das wußte, wollte er nicht daran glauben, daß an Belindas Liebe zu Harry nichts zu ändern war. Dieses Mal mußte es ihm gelingen, sie in sich verliebt zu machen, damit sie Harry vergaß.
    Das war der Grund, warum er Doreen gegenüber ein so schlechtes Gewissen hatte.
    Als er sie wiedersah, hatte er insgesamt einhunderttausend Worte geschrieben.
    Doreen arbeitete in dem Büro einer Firma, die zwei Stunden Mittagspause machte. Da sie nur wenig aß, blieb ihr eine Menge Zeit, im Park spazierenzugehen und sich zu erholen. Gene konnte nun nicht mehr daran zweifeln, daß sie wirklich
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