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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde
Autoren: V.A.
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Atombombe losging, so gefährdete die Detonation nicht die anderen Dreibeine. Es war also möglich, daß man sich im toten Winkel zwischen den Dreibeinen verborgen hielt und abwartete.
    Aber leider gehörten zu jedem Dreibein noch drei Staubkäfer. Es waren kleine, rechteckige Maschinen, die an altmodische Teppichreiniger erinnerten und sich sehr schnell voranbewegten. Auch sie besaßen eine Kanone, ähnlich wie die Dreibeine. In unterschiedlichem Abstand umkreisten sie es und vernichteten alles, was ihren Weg kreuzte.
    Wenn ein Dreibein zerstört wurde, überlebten die Staubkäfer meist die Atomexplosion und gesellten sich einem anderen zu. Sie blieben niemals herrenlos zurück.
    Die Armee war praktisch hilflos. Wenn es einer Geschützbesatzung tatsächlich gelang, ein Dreibein unschädlich zu machen, starb sie selbst im Feuer des Atompilzes. Und mit ihr starben alle Menschen im Umkreis von einigen Kilometern. Vielleicht wäre man bereit gewesen, diesen hohen Preis zu zahlen, wenn sich dadurch ein Erfolg gezeigt hätte. Aber in Wirklichkeit war es so, daß sich die Methode der verbrannten Erde nur für die Zwees günstig auswirkte. Der Nachteil lag eindeutig auf seiten der Menschen.
    Wer sich während der Explosion in dem fraglichen Gebiet aufhielt, starb. Wer später hineingeriet, starb ebenfalls an den Folgen radioaktiver Verbrennungen. Die Schiffe, Dreibeine und Staubkäfer der Zwees aber operierten frisch und munter weiter, ohne sich um Radioaktivität oder deren Folgeerscheinungen zu kümmern.
    Oberst (ehemals Major) Alan Persley erhielt eine Chance, seine Erfahrungen mit gelandeten Untertassen an den Mann bzw. den Zwee zu bringen. Ein Schiff landete zufällig in einem Gebiet, das von der Leitstelle seiner Geschützbatterie eingesehen werden konnte.
    »Nicht feuern!« warnte Persley seine Offiziere. »Wir müssen warten, bis sich der Spalt zeigt, dann genau hineinhalten. Mit allen Geschützen! Sie müssen überrascht werden – so wie damals.«
    Sie warteten.
    Aber die Zwees waren diesmal nicht so dumm (oder fair) wie damals. Sie mußten vom Innern ihres Schiffes aus sehen können, was außen vorging. Ohne den Spalt zu öffnen, setzten sie ohne Warnung ihre Spaltkanonen ein. Die Bedienungen der Geschütze fielen in zwei Teile auseinander, ebenso die Offiziere der Leitstelle. Auch Oberst Persley teilte sich und starb.
    Fünf Tage dauerte der ungleiche Kampf, dann hatten die Zwees einen zweihundert Kilometer breiten Streifen erobert, angefangen in Arizona, über Utah, Colorado und Wyoming bis Montana. Die Zahl der dabei umgekommenen Menschen ließ sich nicht abschätzen.
    Und plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, drangen die Zwees nicht weiter vor. Vielleicht klappte der Nachschub nicht, oder die Vorräte an Schiffen, Dreibeinen und Staubkäfern waren eben doch nicht unerschöpflich.
    Die Pause gab Amerika und der ganzen Welt Gelegenheit, über die Situation und einen eventuellen Ausweg nachzudenken.
    Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis irgendeine Nation bereit war, auf eigenem Gebiet Wasserstoffbomben einzusetzen. Ganz davon abgesehen war es völlig unmöglich, die Bevölkerung vorher aus solchen Gebieten zu evakuieren. Wenigstens dann, wenn keine Zeit blieb.
    Aber nun war plötzlich Zeit vorhanden.
    Es konnte mit Bestimmtheit angenommen werden, daß in dem von den Zwees eroberten Gebiet nach fünf Tagen kein Mensch mehr am Leben war. Wenn dort H-Bomben detonierten, würde kein Mensch mehr gefährdet werden, aber die Zwees würden fürchterliche Verluste erleiden. Und da sie anscheinend sowieso mit Nachschubschwierigkeiten zu kämpfen hatten, würde sich der Einsatz vielleicht lohnen.
    Doch bevor der Gegenangriff eingeleitet wurde, taten die Behörden, von der öffentlichen Meinung dazu gedrängt, etwas völlig Sinnloses, aber sehr Menschliches.
    Sie nahmen Rache an dem Mann, der ihrer Meinung nach für die Invasion aus dem Weltraum verantwortlich war.
     
    Sicherlich war das, was nun geschah, kein Musterbeispiel menschlicher Gerechtigkeit und Fairness. Man konnte nicht den General allein für das verantwortlich machen, was seiner übereilten Handlung folgte. Wirklich verantwortlich waren jene Männer, die ihn zum General gemacht hatten. Sie hätten seinen Charakter kennen und die Konsequenzen ziehen müssen.
    Ursprünglich war der General nur entlassen worden, wie jeder andere auch, der einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte. Dagegen war nicht viel einzuwenden. Niemand wäre auf den Gedanken
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