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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde
Autoren: V.A.
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der Truppe jemals gesehen hatte. Es war verständlich, daß General Plowman ausgerufen hatte: »In die Luft sprengen!« Es war genauso verständlich, wie wenn jemand blitzschnell mit dem Fuß auf ein unbekanntes Insekt trat, um es zu zerquetschen.
    Das Metall der Untertasse hatte eine bräunliche Färbung mit einigen Flecken, die mehr an Leder als an Metall erinnerten. Kein Wunder, daß einige der Offiziere und Mannschaften das Ding auch mit einer Frikadelle verglichen. Dadurch verlor das Unbekannte an Schrecken, denn eine Frikadelle war allgemein bekannt, wenn auch in diesen Breiten als »Hamburger«.
    Nachdem Major Persley sein Geschäft erledigt hatte, zögerte er, zu General Plowman zurückzukehren. Hier, wo er das fremde Schiff nicht sehen konnte, verschwand ein wenig von der Furcht, die ihm das klare Denken geraubt hatte. Jenes klare Denken zum Beispiel, das ihn über die Möglichkeit eines friedlichen Kontaktes zwischen zwei sich fremden Rassen nachgrübeln ließ.
    Angenommen, so überlegte Major Persley, das erste Raumschiff von der Erde landete auf dem Mars und wurde von den Eingeborenen dort vernichtet, ehe einer der Raumfahrer auch nur die Gelegenheit erhielt, den Mund aufzumachen. Vielleicht gab es in Wirklichkeit gar keine Marsianer, aber das spielte bei dieser Spekulation jetzt keine Rolle. Wenn also dieses Erdschiff vernichtet wurde, was war dann die unweigerliche Folge?
    Es war klar, daß von der Erde einige Raketen mit Atombomben an Bord starten würden, um den Marsianern Respekt beizubringen und sie zu lehren, daß man etwas gegen eine solche Art des Kontaktes einzuwenden habe.
    Und ...?
    Angenommen, überlegte Major Persley weiter, die Untertasse war ebenfalls ein Forschungsschiff einer fremden Rasse und wurde von General Plowman ohne Warnung vernichtet.
    Persley begann zu zittern und dachte nicht weiter. Er nahm ein Photo aus seiner Brusttasche und betrachtete die Gesichter von Lorraine und den drei Kindern. Ihr Anblick gab ihm sein Selbstvertrauen zurück. Schnurstracks machte er sich auf den Weg zu General Plowman. Ohne dem Schiff auch nur einen Blick zu gönnen, berichtete er dem General von seinen Gedanken, ohne sich allerdings klar genug auszudrücken. Es war stets schlecht, sich bei den Vorgesetzten unbeliebt zu machen.
    »Major«, sagte der General eiskalt, »können Sie mir vielleicht verraten, was die Trojaner Ihrer Meinung nach mit dem Pferd hätten tun sollen?«
    Ein Ruf aus den Reihen der Feuerleitoffiziere enthob Major Persley der Antwort. Der Ruf ließ vermuten, daß sich bei dem Schiff etwas tat. Schnell sahen sie hin.
    Aus dem bisher völlig glatten Oberteil schob sich eine dünne Metallstange in die Höhe. Schon öffnete der General den Mund, um den längst erwarteten Feuerbefehl zu geben, da entfaltete sich am oberen Ende der Stange eine weiße Flagge.
    Die Fliegende Untertasse hißte eine weiße Flagge!
    »Verdammt, sie wissen so viel über uns, daß sie die Bedeutung einer solchen Fahne kennen«, knurrte General Plowman. »Vielleicht sind es doch die Russen ...?«
    Die weiße Flagge regte jeden zum Nachdenken an. Niemand hatte noch angenommen, das fremde Schiff könne von der Erde stammen, aber nun war das auf einmal wieder nicht so sicher. Es wäre ein verrückter Zufall gewesen, wenn die Fremden die gleichen Sitten und Gewohnheiten wie die Menschen besäßen.
    Wenn es aber wirklich Fremde waren, die dort in dem Schiff saßen, dann wußten sie eine ganze Menge über die Erde und ihre Bewohner.
    Ein Hauptmann näherte sich mit eiligen Schritten.
    »General, wir fangen starke Funksignale auf. Mit den Peilgeräten konnten wir feststellen, daß sie aus der Metallstange mit der Fahne kommen, aber sie lassen sich nicht entziffern. Wir ...«
    Plowman stieß einen fürchterlichen Fluch aus.
    »Zum Teufel, sie benutzen den Fahnenmast als Antenne! Die weiße Flagge ist nichts als Tarnung! Major ...«
    Genau in diesem Augenblick begann sich das Schiff zu öffnen. Das ganze Oberteil klappte langsam auf und ließ einen Spalt entstehen.
    General Plowman ließ sich keine Zeit, über die Geschehnisse und ihre Bedeutung nachzudenken. Er handelte. Und er handelte sehr schnell.
    Er brüllte seine Befehle. Die Geschützführer, Finger am Abzug, führten sie ohne Zögern aus. Die Salven krachten, und die Projektile fanden in derselben Sekunde ihr Ziel.
    Dem Schiff selbst machten die Explosionen nichts aus. Aber aus dem Innern der Fliegenden Untertasse kam ein grauenhafter Aufschrei. Dann tropfte
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