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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad
Autoren: V.A.
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reizende Geschöpfe mit goldbrauner Haut, wohlgeformten Beinen, schlanken Hüften und den sanften Augen junger Rehe.
    »Dann sind Sie also der einzige Mann hier in der Gegend«, stellte die Frau fest. »Gut, dann gibt es keine Probleme.«
    Die Mädchen sprachen überhaupt nicht. Sie sahen Miller nur an. Er spürte ihre Blicke und begann, sich unbehaglich zu fühlen. Aber zugleich erwachte sein Selbstbewußtsein. Vor ihm lag ein Problem, und die Lösung würde eine gewisse Verantwortung erfordern. Der Gedanke an diese Lösung ließ sein Blut schneller pulsieren.
    »Damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben«, sagte die Frau mit ihrer harten Aussprache, »ich bin Miss Dennis.«
    Miller wartete, aber Miss Dennis stellte ihm die Mädchen nicht vor.
    »Ich heiße Nugent Miller.«
    »Gut, Mr. Miller, Sie sind der erste Mensch, dem wir begegnen. Unsere Geschichte ist kurz und einfach. Als ich den Alarm hörte, nahm ich die Mädchen mit in den Keller der Schule. Mädchenpensionat Charleton-Vaness, um genau zu sein. Ich unterrichtete dort.«
    Eine Kollegin, dachte Miller erschrocken.
    »Natürlich hatte ich Vorsorge getroffen und Lebensmittel dort untergebracht. Auch Geigerzähler, deren Gebrauch ich rechtzeitig erlernt hatte. Einige Dummköpfe bestanden darauf, den Keller zu früh zu verlassen. Ich konnte sie nicht daran hindern. Die Strahlung drang bis zu uns herab. Wir krochen in die Abwässerkanäle.«
    »Wir haben Ratten gefangen und gegessen«, rief eins der Mädchen dazwischen.
    »Richtig, Suzie«, nickte Miss Dennis. »Wir aßen Ratten und waren sehr froh darüber. Dann, als die Strahlung nachließ, kehrten wir an die Oberfläche zurück. Seitdem leben wir hier. Wir kommen gut zurecht.«
    Die Mädchen betrachteten Miller noch immer mit ihren sanften Augen. Miller gab die Blicke zurück. Er hatte sich in alle vier auf der Stelle verliebt, besonders aber in Suzie, weil er nun ihren Namen kannte. Für die große, resolute Miss Dennis allerdings hatte er nicht viel übrig.
    »Meine Erlebnisse sind ähnlicher Natur«, sagte er schließlich. »Ich flüchtete in die Höhlen von Laurelville. Ich aß keine Ratten, dafür aber Höhlenfische. Dann fand ich Sie. Was tun wir jetzt?«
    »Wir?« fragte Miss Dennis gedehnt.
    »Ja, natürlich. Wir Überlebende sollten zusammenhalten. Wir können uns gegenseitig helfen. Die Frage ist nur, ob wir zu meinem Lager gehen oder hier in Ihrem bleiben. Ich weiß nicht, ob Sie Vorräte gespeichert haben. Ich schon. Ich habe sogar Bücher und einige Kunstwerke.«
    »Nein«, sagte Miss Dennis.
    »Gut, wenn Sie meinen, dann bleiben wir in Ihrem Lager.«
    »Ja, das meine ich. Unser Lager. Und zwar allein. Das bedeutet, ohne Sie, Mr. Miller.«
    Miller glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Er sah die Mädchen an. Sie sahen zurück. Ihren Gesichtern war nichts zu entnehmen.
    »Hören Sie«, sagte Miller, »wir sind auf gegenseitige Hilfe angewiesen, auf Unterstützung und ...«
    »Ich weiß schon, was Sie meinen«, unterbrach ihn Miss Dennis. »Wenn Männer eine Frau sehen, dann wollen sie sie haben.«
    »Daran habe ich jetzt zwar nicht gedacht, aber wenn Sie es wünschen, können wir den Punkt gleich regeln. Ich schlage vor, in dieser Beziehung überlassen wir unsere Beziehungen zueinander der Natur.«
    »Die Natur hat bereits entschieden, Mr. Miller. Wir sind fünf Frauen, und wir sind gut miteinander ausgekommen. Stimmt es, Mädels?«
    Die Mädchen nickten, ließen Miller aber nicht aus den Augen. »Wir brauchen weder Sie noch einen anderen Mann«, fuhr Miss Dennis fort. »Wir brauchen keinen und haben auch keine Sehnsucht danach.«
    »Ich fürchte, ich verstehe Sie nicht«, sagte Miller, obwohl er sehr gut zu verstehen begann.
    »Die Männer allein sind für den Untergang der Welt verantwortlich«, erklärte Miss Dennis ihren Standpunkt. Sie zeigte auf die verbrannten Felder und die verdorrten Bäume. »Männer saßen in den Regierungen, Männer waren Soldaten und Atomwissenschaftler, Männer lösten den Krieg aus, der die Menschheit auslöschte. Schon vor dem Krieg warnte ich meine Mädchen, sich mit Männern einzulassen. Es wurde viel von der Gleichberechtigung gesprochen, aber in Wirklichkeit war die Frau noch immer das Spielzeug des Mannes, das er benutzen und dann fortwerfen konnte. Damals war es mir leider verboten, offen zu reden. Man hätte mich der Schule verwiesen. Natürlich hätten Männer das getan.«
    »Ich verstehe immer noch nicht«, sagte Miller.
    »Die Zeiten heute sind nicht
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