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Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 11 - Roboter auf dem Kriegspfad
Autoren: V.A.
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mehr normal. Ihr Männer habt eure Chance gehabt, und ihr habt sie vertan. Ein zweitesmal werdet ihr keine Gelegenheit mehr dazu haben. Dafür werde ich schon sorgen.«
    »Vielleicht denken Ihre Mädchen anders darüber.«
    »Ich habe sie erzogen.« Miss Dennis schüttelte den Kopf. »Nein, da haben Sie kein Glück, denn ich erziehe sie noch. Wir haben Zeit. Waren es nicht schöne Stunden, die wir zusammen verlebten, Mädels?«
    »Ja, Miss Dennis«, riefen die Mädchen im Chor.
    »Brauchen wir diesen Mann dazu?«
    »Nein, Miss Dennis.«
    Sie wandte sich an Miller.
    »Nun, Sie hören es selbst. Wir brauchen Sie nicht.«
    »Einen Augenblick«, sagte Miller verzweifelt. »Sie beurteilen mich falsch. Sicher sind einige Männer an den Kriegen schuld, aber doch nicht alle. Ich bin immer Pazifist gewesen und habe nie eine Waffe angerührt. Im zweiten Weltkrieg war ich Sanitäter.
    Nie in meinem Leben habe ich einen anderen Menschen getötet. Im Gegenteil, ich habe immer nur geholfen.«
    »Dann sind Sie eben ein Feigling.«
    »Das will ich nicht behaupten. Meine Opposition gegen den Krieg entsprach meiner inneren Einstellung, nicht der Feigheit. Mein Feldlazarett operierte ständig in Frontnähe, nur daß wir unbewaffnet waren. Ich wurde zweimal leicht verwundet.«
    »Wie heroisch«, spottete Miss Dennis; die Mädchen lachten gezwungen.
    »Ich will nicht vor Ihnen protzen«, sagte Miller, »aber ich versuche Ihnen zu erklären, was für ein Mann ich bin. Männer sind verschieden, das sollten Sie auch wissen.«
    »Sie sind alle gleich«, widersprach Miss Dennis. »Sie sind alle gleich gemein. Sie sind dreckig, haarig und stinken. Sie sind Bestien, die Frauen und Kinder ins Unglück stürzen. Sie zetteln Kriege an und denken nur an ihren eigenen Vorteil. In jeder Beziehung. Sie brauchen mir nichts über Männer zu erzählen.«
    »Und warum haben sie dann nicht den Krieg verhindert?«
    »Was sollte eine Frau wohl dagegen unternehmen?«
    »Eine ganze Menge. Viele Frauen haben es versucht. Haben Sie jemals ›Lysistrata‹ gelesen? Der Dichter Aristophanes hat berichtet, wie die Frauen Griechenlands ihren Männern die ehelichen Pflichten verweigerten, bis sie den Krieg aufgaben. Daraus allein können Sie ersehen ...«
    »Ich kenne das Stück. Es bietet kaum eine praktische Lösung an.«
    »Wieso nicht? Vielleicht deshalb nicht, weil zu viele Frauen den Mann in Uniform liebten und verehrten? Es lag an ihnen. Wenn alle Frauen gewollt hätten, wären die Kriege vermieden worden. Auch der letzte. Aber ihr habt nichts getan. Nietzsche sagte einmal ...«
    »Hören Sie mit Ihren verdammten Männerautoren auf«, rief Miss Dennis aufgebracht. »Ihre sogenannte Logik ist lächerlich. Tatsache ist, daß die Macht in den Händen der Männer lag, die sie auch mißbrauchten. Sie benutzten uns Frauen als Spielzeug, und sie vernichteten schließlich auch unsere Zivilisation. Die Männer sind erledigt. Sie sind eine Rasse, die aufgehört hat zu existieren. Gehen Sie fort, Mr. Miller, und sterben Sie irgendwo. Wir Frauen haben nun unsere Chance, und wir werden sie zu nutzen verstehen.«
    »Sie werden Schwierigkeiten mit Ihrem Nachwuchs haben«, prophezeite Miller ironisch.
    »Nicht unbedingt. Ich stand vor dem Krieg in enger Verbindung mit dem parthenogenetischen Institut. Die Experimente waren gut vorangeschritten. Geburten ohne Mitwirkung des Mannes sind durchaus möglich.«
    »Vielleicht. Aber Sie vergessen, daß Sie keine ausgebildete Wissenschaftlerin sind. Außerdem fehlt es Ihnen an Ausrüstung und Material. Ihnen fehlen alle Voraussetzungen, das Experiment durchzuführen.«
    »Aber ich kenne den Ort, wo die Forschungen betrieben wurden«, triumphierte Miss Dennis. »Vielleicht hat eine Wissenschaftlerin das Ende überlebt. Die Laboratorien können unzerstört sein. Zusammen mit meinen eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet dürfte das genügen, um das Problem zufriedenstellend zu lösen.«
    »Niemals!«
    »Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Und wenn nicht, dann ist es mir schon lieber, wir sterben aus, als daß Männer noch einmal Tod und Elend über unsere Nachkommen bringen.«
    Ihr Gesicht war zornig gerötet. Ruhig sagte Miller:
    »Ich kann sehr gut verstehen, daß Sie die Männer hassen. Aber sie dürfen nicht alle hassen. Warum sollen wir nicht darüber reden und uns gütlich einigen? Es muß doch eine Lösung für uns geben.«
    »Wir haben genug gesprochen. Und nun verschwinden Sie!«
    »Ich bleibe!«
    Miss Dennis stand blitzschnell
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