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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
Autoren: Heyne
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Sie durchs Leben begleiten, und sorgen Sie dafür, dass Ihre Tochter sie kennt.
    Loslassen
    Wenn es gut läuft, bleiben Mutter und Tochter einander ein Leben lang eng verbunden. Trotzdem ist in den späten Teenagerjahren ein wenig Distanz nötig, damit Töchter zu erwachsenen Individuen heranreifen können. Außerdem brauchen sie in ihrem Leben weitere Vorbilder. Wer das anerkennt, klammert weniger und nimmt die Distanz nicht persönlich. Auch wenn es manchmal schwer zu ertragen ist, brauchen unsere Kinder Freiraum. Micky Foss, eine Mutter aus New South Wales, hat mir folgende Geschichte erzählt:
    Die 17-jährige Tochter meiner besten Freundin übernachtet einmal die Woche bei uns. Als sie einmal am nächsten Morgen zur Schule ging, brachte ich sie an die Tür, reichte ihr ihre Sachen, küsste sie zum Abschied und wünschte ihr einen schönen Tag. Sie sagte ganz aufgeregt und erfreut: »Du bist so lieb. Meine Mutter würde mich nie zur Tür begleiten, mich umarmen und mir einen schönen Tag wünschen. Sie ist irgendwo im Haus, wenn ich gehe, und ruft tschüss. Ich wünschte, sie würde mir auch einen Abschiedskuss geben.«
    Ich dachte eine Weile darüber nach. Genau genommen ist die Tochter meiner Freundin meine Ersatztochter. Liebend gerne würde ich das Gleiche bei meiner 16-Jährigen tun, aber die würde mich dafür hassen.
    Ich schloss daraus, dass es völlig gleichgültig ist, wie sich die Mütter von Teenagerinnen verhalten – die Töchter wollen anscheinend immer genau das Gegenteil von dem, was sie haben.
    Warum das so ist? Ich denke, das ist Teil des ganz normalen Ablösungsprozesses. Meine Tochter würde mir vorwerfen, dass ich sie wie ein kleines Kind behandle. Sie würde denken, ich traue ihr nicht zu, allein aus dem Haus zu kommen, und sie würde nicht geküsst werden wollen. Früher habe ich das alles gemacht, und sie hat es gemocht. Jetzt nicht mehr. Sie muss sich jetzt als Individuum entwickeln, und zwar ohne dass ich als ihre Mutter dabei das tue, was ich früher tat, als sie noch klein war.
    Und auch wenn ich die Tochter meiner Freundin von klein auf kenne, bin ich nicht ihre Mutter, und sie verspürt nicht das Bedürfnis, sich von mir zu distanzieren. Sie kann meine Fürsorge und Liebe genießen, ohne in ein emotionales Dilemma zu geraten.
    Ich erzählte meiner Freundin davon. Sie wird ihre Tochter jetzt morgens zur Tür bringen und ihr einen Abschiedskuss geben. Ich wette, dass die sie, kaum dass eine Woche vergangen ist, wegschubsen und sagen wird: »Hör auf damit! Was glaubst du eigentlich, wie alt ich bin?«
    Wir werden sehen …
    Das Zuhause als Zufluchtsort
    Einige Dinge, die ich von wirklich guten Eltern gelernt habe, möchte ich weitergeben: Es kommt auf die Stimmung in Ihrem Haushalt an, die emotionale Atmosphäre, die Sie als Eltern für alle schaffen, die darin leben.
    Die große Welt da draußen ist stressig. Schulen sind sehr oft groß und anonym, der Schultag verläuft gehetzt, die Nerven liegen blank. Unsere Städte sind abweisend, und die Fremden, denen wir begegnen, kümmert unser Befinden nicht. Manche Kinder sind sogar mit Feindseligkeit und Gewalt konfrontiert. Wir haben wenig unberührte Natur um uns, in der wir zwischen Wind, Wasser und Himmel zur Ruhe kommen können. Aus all diesen Gründen ist ein friedliches und sicheres Zuhause so wichtig – besonders für Mädchen, die überaus sensibel auf all die Sinneseindrücke reagieren, die auf sie einströmen.
    Darum sollte zu Hause eine gewisse Ruhe herrschen. Das heißt nicht, dass nach einem harten Schultag nicht mal eine halbe Stunde der Fernseher oder Musik laufen kann, aber es kommt sozusagen auf die Temperatur an: Ist die Geräuschkulisse entspannend oder anstrengend? Heißen Sie Ihre Kinder zu Hause willkommen, gibt es Essen und Trinken, ermuntern Sie sie, sich zu entspannen? Oder geben Sie schnell ein paar Anweisungen und hetzen weiter?
    Kinder brauchen Routine und feste Strukturen. Wenn sie wissen, wo es langgeht, können sie freier und kreativer sein, weil sie nicht ständig überwachsam sein müssen.
    Dazu ein paar Anregungen:
Gemeinsame Mahlzeiten zu festgelegter Zeit, wo alle am Tisch sitzen, ohne dass der Fernseher dabei läuft, sind sehr hilfreich (das belegen auch Untersuchungen). 57
Legen Sie fest, wann Zeit zum Schlafen ist, wann, sich fürs Bett
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