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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
Autoren: Heyne
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Hund übt diese Kraft auf kleine Mädchen eine große Anziehungskraft aus. Väter, die mit ihren Töchter lärmend auf dem Boden herumtoben, Pferd spielen oder vorgeben, ein Monster zu sein, mit dem sie kämpfen können, vermitteln ihnen ein Gefühl der Stärke und erhöhen zugleich ihre Erregungstoleranz. Es ist, als würden die Mädchen einen Teil der väterlichen Stärke in sich aufnehmen.
    Mädchen, denen ihre Väter schon früh Zeit für Spiel und Spaß widmen, sind unternehmungslustiger und kontaktfreudiger, wenn sie größer werden. Der Anblick eines Mädchens, das mit seinem Vater zusammen angelt oder schwimmt oder einen Sonntagsspaziergang macht, hat etwas Herzerwärmendes. Und diese Verbundenheit bedeutet nur Gutes für ihr späteres Leben.
    In Verbindung bleiben
    Die meisten Väter werden bei der Geburt ihrer Tochter von Begeisterung, Verantwortungsgefühl und Fürsorglichkeit überwältigt. Die Frage ist nur, ob das so bleibt. Vielen Vätern des 20. Jahrhunderts ist es nicht gelungen, diesen Zustand aufrechtzuerhalten, weil ihre Rolle sie verwirrt oder überfordert hat, weil sie einfach zu beschäftigt waren oder, noch schlimmer, weil sie irgendwann das Interesse daran verloren. Bei ihren Töchtern hinterließ das eine tiefe Wunde. Sie revanchierten sich mit Ungezogenheit und Rebellion im Teenageralter oder sogar selbstzerstörerischem Verhalten in Form von wahllosem Sex, Alkohol- und Drogenkonsum oder wilden Autofahrten.
    Wenn ein Vater seine Tochter nicht liebt, kann sie sich vielleicht auch selbst nicht lieben. Mütter können das nur zum Teil kompensieren. Das ist die Tragödie des Industriezeitalters, in dem Väter viel arbeiteten und erschöpft nach Hause kamen. Genauso wie Frauen im Falle des Scheiterns ihrer Ehe oft die Schuld bei sich suchen, tun das Kinder, wenn die Beziehung zum Vater misslingt. »Wenn Papa keine Zeit für mich hat«, so denken Töchter, »liegt das wohl daran, dass ich langweilig und unwichtig bin.«
    Wenn ich bei Vorträgen für Eltern über die Väter spreche, gibt es immer irgendwann einen Moment, in dem sich Frauen verstohlen eine Träne aus dem Auge wischen. Die einen sind traurig über das, was ihnen fehlte, und die anderen erinnern sich gerührt daran, wie viel Liebe sie bekamen. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist intensiv und lebensentscheidend.
    EINE VERPASSTE GELEGENHEIT
    Die Tochter eines meiner Freunde ist im Teenageralter. Er geht meistens am Samstagvormittag mit ihr spazieren. Sie setzen sich dann irgendwohin und reden, weil er unter der Woche sehr beschäftigt ist und meist spät nach Hause kommt. Eines Tages treffen sie dabei eine Schulfreundin, ebenfalls mit ihrem Vater. Sie grüßen, aber ganz instinktiv fordern sie die beiden nicht auf, sich dazuzusetzen. Die Zeit zu zweit ist ihnen heilig, und so soll es auch bleiben. Als sie weg sind, sagt mein Freund: »Wie schön, sie machen das Gleiche wie wir.« Aber seine Tochter ist sich da nicht so sicher: »Gemmas Eltern sind frisch geschieden. Sie muss die Wochenenden bei ihrem Vater verbringen.« Als sie weitergehen, sehen sie die beiden in einem Café sitzen. Aber sie sprechen nicht miteinander. Der Vater hält die Tageszeitung wie eine Wand vor sich, und Gemma klammert sich an ihre Kaffeetasse und sieht aus, als wäre sie lieber ganz weit weg. Es ist ein sehr trauriges Bild.
    Ein Mann zum Üben
    Für die Tochter ist der Vater ihr persönlicher Botschafter vom Planeten Mann. Mit ihm kann sie üben, herumzublödeln, zu streiten und ernste Gespräche zu führen: Fähigkeiten, die sie später auch in ihre Freundschaften mit Jungen einbringt. Sie wird dadurch selbstbewusster und resistenter gegen Fremdbestimmtheit. Wenn ihr Vater sie mit Respekt behandelt, wird sie später von den Männern in ihrem Leben das Gleiche erwarten.
    Psychologen haben herausgefunden, dass die Rollen des Vaters und der Mutter sich ergänzen. 59 Ganz vereinfacht könnte man sagen, dass Mütter ihren Töchtern Sicherheit, Väter ihnen Selbstachtung vermitteln. Eine Mutter stützt ihre Tochter, ist standhaft und solide wie ein Fels in der Brandung. Ein Vater ist mehr wie ein Hubschrauber, er nimmt sie auf Höhenflüge mit. Wenn eine Tochter merkt, dass der Vater sich für sie interessiert und ihre Meinung wissen will (und die nicht hinterher gering schätzt und
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