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Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden

Titel: Mädchen! - wie sie selbstbewusst und glücklich werden
Autoren: Heyne
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dass Dein ganzes Leben von ein paar Prüfungen abhängt, und wenn Du Pech hast und vor der Prüfung schlecht geschlafen oder Deinen Stift vergessen hast, ist mit 17 alles vorbei. Da ist man gelähmt vor Angst!
    Bitte – kritisier mich nicht dauernd. Ich mach das schon selbst so viel, dass es mich fast um den Verstand bringt. Und ich wäre wirklich traurig, wenn ich Dir mal vor Wut an die Gurgel ginge. Also sei nett. Frag, wie es mir geht. Achte aufs Timing. Manchmal will ich reden, manchmal nicht. Aber wenn mir danach ist, dann nimm Dir besser ein paar Stunden Zeit. Sei freundlich, lustig und geduldig. Irgendwann habe ich das alles hinter mir und dann werden wir wieder beste Freunde sein.
    Deine (Dich liebende) Tochter
    LASSEN SIE SIE AUSREDEN
    Lassen Sie es zu, dass Ihre Tochter manchmal unzufrieden mit Ihnen ist. Wenn sie Ihnen sagt, was Sie falsch gemacht haben, versuchen Sie nicht, sich sofort zu verteidigen. Das ist so ein Männerding und funktioniert nicht bei Frauen und Mädchen. Versuchen Sie lieber, herauszufinden, über welche Art von Emotion sie gerade spricht. Fragen Sie sie, ob sie
traurig ist (weil Sie schon wieder davonlaufen),
wütend ist (weil Sie Ihr Wort nicht gehalten haben),
Angst hat (weil Sie zu schnell fahren),
    und passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an. Fragen Sie sie, ob Sie es richtig verstanden haben. Und dann, auch wenn Sie ein wirklich vollkommener, tadelloser, unfehlbarer Vater waren, tun Sie etwas sehr Revolutionäres und schlagen Sie vor, Sie könnten ja versuchen, sich ein bisschen zu ändern, um ihr entgegenzukommen. Aus ihrer Sicht ist sie so klein und hilflos und Sie sind so mächtig, und wenn Sie Ihr Verhalten ändern oder etwas anderes tun, worum Ihre Tochter Sie bittet, dann hat sie das wunderbare Gefühl, dass ihre Wünsche zählen.
    Als meine Tochter im Teenageralter war, war ich bei unseren schmerzhaften Auseinandersetzungen oft beeindruckt, wie klar und ehrlich sie darlegte, warum ich falschlag. Ich war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, die Auseinandersetzung zu gewinnen, und dem Stolz, den ich ihretwegen empfand.
    Wenn Sie sich öffnen, tut Ihre Tochter das vielleicht auch. Der größte Fehler, den wir Männer in Konflikten machen können, sind sogenannte Du-Botschaften: »Du bist so chaotisch! Du tust im Haushalt keinen Handgriff. Du bist faul. In dem Kleid gehst du mir nicht aus dem Haus!«
    Ich-Botschaften funktionieren besser, weil sie die eigene Verwundbarkeit transportieren: »Ich war schrecklich besorgt, als du nicht rechtzeitig nach Hause kamst. Ich muss wissen, dass ich mich auf dich verlassen kann.« Das klingt weniger wie ein Angriff, weil es mit »ich« und nicht mit »du« beginnt. Es motiviert sie zum Mitfühlen statt zur Selbstverteidigung. Sogar »Ich bin stinksauer, weil die Küche wie ein Saustall aussieht und ich sie gerade erst vorher sauber gemacht habe« klingt besser als »Du hast die Küche eingesaut«.
    WARUM RESPEKT SO WICHTIG IST
    In der Schule oder im Fernsehen bekommen Kinder manchmal mit, dass es mehr oder weniger normal ist, andere unhöflich zu behandeln. (Hier bei uns in Australien hat eine aus Großbritannien übernommene Fernseh-Sitcom namens My Family schieres Entsetzen ausgelöst. Die Serie handelte ausschließlich von zutiefst unsympathischen Menschen, die sich gegenseitig unmöglich behandelten. Im echten Leben würde jemand mit so einer Familie Selbstmord begehen.) Andere schlechtzumachen unterhöhlt das Wohlbefinden und Selbstwertgefühl jedes Menschen. Es ist durchaus angebracht, dieses Thema in der Familie anzusprechen und auch zu vereinbaren, dass niemand respektlos über einen anderen spricht – weder die Eltern untereinander noch die Eltern mit den Kindern noch die Kinder miteinander.
    Außerdem ist es wichtig, eine Aufteilung der Hausarbeit einzuführen. Fürs Kochen, Putzen, Waschen, den Garten und die Haustiere sind alle verantwortlich, und es ist nur fair, die Aufgaben aufzuteilen. Machen Sie auch deutlich, dass Sie Ihre Dienste (zum Beispiel Ihre Tochter zur Schule zu fahren, ihr bei allen möglichen Dingen zu helfen) gerne leisten, aber dass sie nicht für selbstverständlich gehalten werden sollten. Fehler sind unvermeidlich, aber man kann sie angehen und beseitigen und sich entschuldigen. Auf diese Weise wird Ihr Zuhause nach und nach zu einem freundlicheren Ort. Unhöflichkeit hinterlässt
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