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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)
Autoren: Katie Kacvinsky
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Mädchen vorne in der Schlange hatten Noah bereits erkannt und angefangen, seinen Namen zu rufen. Als er sich umdrehte und ihnen zuwinkte, wurde er mit Kreischen und Blitzlichtgewitter begrüßt. Glitzerkleidchen hüpften zu Dutzenden auf und ab.
    »Lass uns gehen«, sagte Pat und zog Noah am Ärmel. »Dein Musiklabel wollte heute auch eine Party veranstalten, oder nicht?«
    Die grimmige Miene des Türstehers verflüchtigte sich. »Vielleicht kann ich doch noch Plätze auftreiben«, sagte er. Sein überheblicher Tonfall war schlagartig in Schmeichelei umgeschlagen. »Bestimmt haben wir eine VIP -Ecke frei.« Er tippte auf seinem Bildschirm herum und murmelte Anweisungen in sein Mikro. Nachdem er unsere Fingerabdrücke gescannt hatte, begleitete er uns persönlich zu einem Seiteneingang. Zum Abschied drehte Noah sich noch einmal um und winkte seinen Fans zu. Das Kreischen wurde so laut, dass Clare neben mir zusammenzuckte. »Anscheinend ist der Trick, in L.A. eine Starbehandlung zu bekommen, tatsächlich ein Star zu sein «, stellte ich trocken fest, als wir im Gebäude verschwanden.
    Ein Wachmann führte uns durch einen schmalen Flur. Die Deckenbeleuchtung war ein kühles Gelb, und im durchsichtigen Kunststoffboden rotierten bunte Lichter zum Takt der Technomusik, die durch die Wände dröhnte. Die Bässe ließen den Boden rhythmisch beben. Ich grinste und dachte, dass die hundert Dollar vielleicht doch nicht übertrieben waren.
    Wir traten durch eine schwere Sicherheitstür in die Disco. Und mein Lächeln verschwand schlagartig.

Kapitel Zwei
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    Das Nino sah aus wie ein abgedunkeltes Kino. Der ganze Raum war mit Sitzreihen voller Leute gefüllt und die Gäste starrten auf einen leeren Riesenbildschirm an der Wand. Ihre Augen wurden von silbernen Brillen verdeckt und alle trugen schmale MindReader aus Metall. Sie wiegten sich, lachten und nickten zum Takt der Musik, aber ich verstand nicht, was sie so unterhaltsam fanden. Verwirrt drehte ich mich zu Clare um und griff nach ihrer Hand.
    »Was ist das denn?«, schrie ich über die Musik hinweg. Sofort tippte mir ein Mitarbeiter auf die Schulter und zeigte auf einen Bildschirm an der hinteren Wand, auf dem eine Liste von Verhaltensregeln stand. Nummer Eins lautete: RUHE BITTE! Ich runzelte die Stirn. Was für ein Club verbot einem das Reden? Noch dazu, wenn man dafür einen Hunderter zahlen musste? Ich bekam ein schlechtes Gewissen, weil Noah gerade vierhundert Dollar aus dem Fenster geworfen hatte. Da wäre ich doch lieber zu Hause geblieben und hätte den beiden beim Computerspielen zugeschaut. Wenigstens hätten wir uns währenddessen unterhalten können.
    Der Mitarbeiter führte uns zu vier leeren Plätzen hinten an der Wand. Die Sitzreihen befanden sich weit genug auseinander, dass die Gäste zwischendurch aufstehen und die Kellnerinnen mit Getränken hindurchgehen konnten, ohne jemanden zu stören. Wir ließen uns in die Polstersessel sinken, und ich beobachtete Pat, um mir abzugucken, was ich als Nächstes tun sollte. Er öffnete eine Klappe in seiner Armlehne und holte eine Brille heraus. Ich tat dasselbe, und als ich sie aufsetzte, blieb mir vor Überraschung der Mund offen stehen. Wie durch Magie hatte sich der Riesenbildschirm mit Menschen gefüllt.
    Buntes Laserlicht zuckte über die Tanzfläche, wo eine dichte Menge digitaler Körper sich zur Musik bewegte. Überall im Club standen Grüppchen von Leuten, unterhielten sich und flirteten. Ich konnte nur fassungslos blinzeln. Clare stieß mich mit dem Ellbogen an und bedeutete mir, dass ich den MindReader aufsetzen sollte, der an meinem Sitz baumelte und aussah wie ein silberner Haarreif. Ich nahm ihn, streifte ihn über die Stirn und stellte die Passgröße ein, sodass die gepolsterten Enden eng an meinen Schläfen saßen. Dann klappte ich die andere Armlehne auf und zog einen kleinen Flachbildschirm heraus, der automatisch aufleuchtete, sobald ich ihn berührte. Eine junge, wunderschöne Frau erschien darauf. Sie war groß und schlank, trug ein langes rotes Seidenkleid und saß auf einer schmalen weißen Couch. Lächelnd begann sie zu sprechen und die Worte erschienen als Sprechblasen auf dem Computerschirm.
    Willkommen im Nino las ich und die Frau winkte mir zu. Ich winkte zurück, als könne sie mich sehen. Sie begann mit einer Einführung und bot an, Menüpunkte zu überspringen, falls ich mich schon auskannte. Zuerst musste ich mich einloggen und einen Account eröffnen. Als ich damit fertig war,
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