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Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)

Titel: Maddie - Der Widerstand geht weiter (German Edition)
Autoren: Katie Kacvinsky
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wusste, was sie meinte. Seit er nach L.A. gezogen war, um Noahs Band zu managen, hatte er den Kontakt zu seinen früheren Freunden in Oregon abgebrochen.
    Pat zuckte mit den Schultern. »Ich gönne mir eine Auszeit«, sagte er.
    »Du meinst, du bist beim Kampf gegen die Digital School nicht mehr dabei?«, fragte ich.
    Er sah mich mit seinen haselbraunen Augen an. »Zumindest gibt es deutlich Wichtigeres in meinem Leben.«
    »Zum Beispiel eine exzellente Band, mit der er Songs produziert«, fügte Noah hinzu.
    »Also hast du einfach aufgegeben?«, fragte Clare.
    Pat runzelte die Stirn und warf ihr einen genervten Blick zu. »Nein, ich bin nur weniger fanatisch als andere. Ich mache mich nicht länger kaputt, um die amerikanische Jugend aus einer Welt digitaler Sklaverei zu befreien.« Sarkasmus kannte ich schon von ihm – besonders Clare und ich schienen diese Eigenschaft hervorzukitzeln –, aber über die Widerstandsbewegung war er noch nie so hergefallen.
    »Was ist, wenn Justin deine Hilfe braucht?«, bohrte ich nach.
    Pat las eine Nachricht auf seinem Phone. »Ich habe mich nicht völlig zurückgezogen. Sagen wir mal, ich bin eine Teilzeitkraft. Wenn Justin zu wenig Leute hat und Verstärkung braucht, springe ich ein.« Er begegnete meinem Blick. »Versteh mich nicht falsch, ich kann die DS immer noch nicht leiden, aber da ich die Schulzeit hinter mir habe, kommt mir alles nicht mehr so dramatisch vor. Das gehört eben zum Leben. Man steht ein paar Jahre monotoner Langeweile durch, macht seinen Abschluss und vergisst den ganzen Mist. Jugendliche wurden schon immer mit Unterricht gefoltert und haben es überlebt.«
    »Das ist nicht der Grund, warum wir dagegen kämpfen«, widersprach Clare.
    Noah warf uns einen skeptischen Blick zu. »Hey, ihr Rebellenschwestern, eine Menge Leute sind gerne in der Digital School. Ihr wisst doch gar nicht, wogegen ihr anrennt.«
    Er schaute zwischen Clare und mir hin und her und lachte über unsere ähnlich empörten Gesichtsausdrücke.
    »Die DS macht es einem leicht«, erklärte Noah. »Man kann zu Hause bleiben und muss keine Zeit mit Pendeln verschwenden. Man braucht sich nicht mit dem ganzen Drama herumzuschlagen, das durch persönliche Begegnungen entsteht. Wenn man will, muss man nicht mal das Bett verlassen. Ich habe fast meine ganze Highschool-Zeit im Pyjama verbracht.«
    »Toll«, sagte ich. »Es gibt ein Fachwort dafür, wenn man immer nur im Bett bleibt, nämlich Depression .«
    »Durch den DS -Unterricht bleibt mehr Zeit für Dinge, zu denen man wirklich Lust hat«, argumentierte Noah. »So schlecht ist das System gar nicht.«
    »Doch, weil es eine Falle ist«, sagte ich. »Die Leute verlernen, wie man außerhalb von DS funktioniert. Kann schon sein, dass sie um das ›ganze Drama‹ herumkommen, aber dafür machen sie auch sonst keine Erfahrungen mehr. Unser Leben und unsere Kultur bestehen nur noch aus DS .«
    »Hey, musst du unbedingt so depri sein?«, fragte Pat. »Ich würde heute Abend lieber Spaß haben. Übrigens tust du gerade so, als wärest du die Vorkämpferin der Anti- DS -Bewegung, dabei hast du dich selbst nie entschieden«, erinnerte er mich. Während er noch sprach, bog die Limousine in die 3rd Street ein, und an der Ecke zum La Cienega Boulevard verkündete ein blinkendes Neonschild, dass wir das Nino erreicht hatten. Eine lange Warteschlange zog sich den Gehsteig entlang, und die Menge staunte unsere Limousine an, die vor dem Eingang hielt. Mehrere Leute hatten bereits die Phones gezückt und filmten unsere Ankunft. Noah stieg aus und wurde sofort von einem Türsteher abgefangen. Der stämmige Typ in Anzug und Krawatte hatte seinen Fingerabdruckscanner wie ein Waffe gezückt und schien jeden damit erschießen zu wollen, der es wagte, seine Gästeliste infrage zu stellen. 
    »Typischer Rausschmeißer«, murmelte Pat. »Die benehmen sich immer, als ob ihnen die Stadt gehört.«
    Der Mann fragte uns, ob wir reserviert hätten, wobei er keine Miene verzog. Wahrscheinlich hätten wir auch in einem Ufo landen können, ohne ihn zu beeindrucken.
    Ich wollte gerade den Kopf schütteln, da kam Pat mir zuvor. Cool verkündete er, dass wir vier Plätze bräuchten.
    »Alles ausverkauft«, sagte der Türsteher. »Ihr müsst euch schon hinten anstellen.«
    Pat zuckte mit den Schultern. »Okay, dann eben nicht. Wenn Sie wirklich ein Bandmitglied der Managers wegschicken wollen … Könnte Ihrem Image schaden, aber das ist ja nicht unser Problem.«
    Ein paar
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