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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Landbrücke ritten, die die tiefe Kluft zwischen Dunlaidirs Vorgebirge und den Bergen des Festlands überspannte, eine beeindruckende Landspitze, die nun jedoch durch den strömenden Regen und die dichten Nebelwände nahezu unsichtbar war.
    Als das letzte Hufgetrappel verklungen und die Pferde wie ihre Reiter nicht mehr zu sehen waren, entspannte Caterine sich ein wenig und gestattete sich endlich, ihre Schultern sinken zu lassen.
    Erst jetzt strich sie sich das nasse Haar aus der Stirn und wischte sich die kalte Feuchtigkeit von ihrem Gesicht. Erst jetzt erlaubte sie sich zu zittern. Ihr ganzer Körper zuckte und bebte so unkontrolliert wie verdorrtes Laub an einem herbstlich kahlen Baum.
    »Kommt herein, Mylady«, versuchte Rhona, sie zu beruhigen. Sanft legte sie einen Arm um Caterines Schultern und zog sie in den Schutz des warmen Saals. »In frischen, trockenen Kleidern und heißer Suppe in Eurem Bauch werdet Ihr Euch besser fühlen. Ihr dürft Sir Hughs Beleidigungen keine Beachtung schenken. Er ist nur wütend, weil Ihr seine Pläne durchkreuzt habt.«
    »Aye«, erwiderte Caterine flach. »Und es sieht ganz so aus, als versuchtet nun auch Ihr, meine Pläne zu durchkreuzen. Oder darf ich hoffen, dass Euer törichtes Geschwätz über einen angeblichen Beschützer, den mir Linnet schickt, nichts weiter war als das ... Geschwätz?«
    »Ich schwätze nie.« Rhona lächelte sie an, als sie den nur schwach erhellten großen Saal betraten. »Ich mag mich zwar hier und dort ein bisschen einmischen, aber wenn, dann nur zu Eurem Besten«, fügte sie hinzu und blieb stehen, um die eisenbeschlagene Tür zu schließen.
    »Und was für Einmischungen waren das?«, fragte Caterine, deren Blut nun von einer gänzlich andersartigen Erregung pochte. »Wenn Ihr meine Wünsche ignoriert habt und einen Beschützer kommen ließet, dann habt Ihr nicht nur Sir Hughs, sondern auch Eure eigenen, leichtfertigen Pläne durchkreuzt.«
    »Inwiefern?« Rhona legte den Kopf zur Seite. »Ich mag zwar nicht ganz das Recht dazu gehabt haben, einen Kurier zu Eurer Schwester zu schicken, aber wenn Duncan MacKenzies Mann erst einmal hier ist, werdet Ihr sehen, welchen Vorteil es mit sich bringt, einen geübten und tapferen Kämpfer auf der Burg zu haben, der Euch beschützt.«
    »Wie? Indem er vorgibt, mich zu heiraten?« Caterine war so erbost, dass die Worte ihr kaum über die Lippen kommen wollten.
    Rhona warf ihr einen solch unschuldigen Blick zu, dass Caterine ihren Zorn beinahe vergaß.
    Aber nur beinahe.
    »Habt ihr bedacht, dass es äußerst schwierig sein wird, in Sir Hughs Anwesenheit eine vorgetäuschte Trauung durchzuführen?«
    Rhonas dunkle Augen wurden rund, und ihre Lippen formten ein kleines O. Als sie zu den von Ruß geschwärzten Deckenbalken aufblickte und mit einem Finger an ihr Kinn zu tippen begann, ließ Caterine sie stehen und durchquerte den nahezu leeren Saal so schnell, wie sie es mit ihren durchnässten Kleidern konnte.
    Sie wollte gar nicht hören, was für neue Erkenntnisse ihre Freundin ihr zuteilwerden lassen wollte. Sie hatte nämlich längst einen Verdacht, wie diese aussehen würden.
    Rhona würde lächeln, sie mit diesem verklärten Blick ansehen und ihr sagen, dass eine tatsächliche Heirat mit dem von Linnet gesandten Beschützer sich womöglich als die beste Lösung für Caterines Probleme erweisen könnte.
    Aye, solche oder ähnliche Worte würden aus dem losem Mundwerk ihrer Freundin kommen.
    Rhona würde weiterplappern, bis sie Caterine dazu überredet oder vielmehr beschwatzt hatte, ihr zu glauben. Das Problem war, dass Caterine ihr nicht glauben wollte.
    Nicht heute Abend.
    Und auch nicht morgen.
    Und erst recht nicht, so lange noch ein winziger und fast unerträglich hartnäckiger Funke Hoffnung in den verborgensten Winkeln ihres einsamen Herzens glühte.

    Irgendetwas stimmte nicht.
    Ein quälendes Gefühl des Unbehagens beschlich Sir Marmaduke, als er die imposanten Mauern der hoch auf einem Fels thronenden Burg betrachtete, die das Ziel ihrer langen, anstrengenden Reise war.
    Dunlaidir Castle lag auf der Kuppe einer massiven, bis weit in die Nordsee hinausragenden Felsformation und war nur durch einen schmalen Landstreifen mit dem Festland verbunden. Glatte Felswände fielen auf allen Seiten beinahe senkrecht ins Meer, was die Festung nahezu uneinnehmbar machte ..wenn bloß jemand Stellung bezöge in dem leeren Torhaus, das den einzigen Zugang zu der Burg bewachte.
    Aber nichts als einige kreisende
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