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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos
Autoren: Dan Shocker
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sich. Einen namenlosen Hass auf seinen Bruder, der an allem die Schuld trug. Paul … Paul, der in diesen Augenblicken am anderen Ende der Leitung war und damit Frank eine einmalige Chance bot.
    »Bist du noch da?« Misstrauen lag in Pauls Stimme.
    »Natürlich«, meinte Frank mit gelassener Stimme. »Ich … ich habe nur nachgedacht. Wenn wir beide die einzigen sind, die noch leben, müssen wir uns dringend treffen. Ich war nur erstaunt, dass auch du diesen Namen kennst. Ich weiß mehr, Paul – ich weiß, wie wir uns in Sicherheit bringen können! Molochos wird uns nicht bekommen.«
    Molochos. Als er diesen Namen aussprach, dachte er mit einem Mal nicht mehr nur an den obersten der Schwarzen Priester, an den Ersten Diener der Dämonengöttin, den schrecklichen und erhabenen Fürsten … sondern er dachte an den herrlichen Meister der Schwarzen Magie, an den, mit dem er inniglich verbunden war. Frank Horner runzelte die Stirn. Dies waren nicht seine Gedanken – sondern die des Seuchengezüchts!
    Horner spürte sie in seinem Kopf, als wären es seine eigenen. Alles vermischte sich, so wie sich sein Körper längst mit der Masse des Seuchengezüchts verbunden hatte.
    Frank schob das Unterhemd nach oben, in dem er geschlafen hatte und das er immer noch trug. Über seinen Bauch ragten dünne schleimige Fäden, die träge pulsierten. Sie klebten an seiner Haut, verzweigten sich über dem Bauchraum wie Blutadern. Erst in Höhe seiner Rippen endeten sie.
    Endeten?
    Nein … die Spitzen hatten sich durch seine Haut gebohrt, er fühlte sie zwischen seinen Rippenknochen, spürte, wie sie sich dort zappelnd bewegten und tiefer gruben.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Paul atemlos. »Du kannst uns in Sicherheit bringen?«
    »Ich bin sicher.« Frank bückte sich und tauchte den Finger in das Seuchengezücht, das über seinen Beinen zentimeterdick quoll. Als er ihn zurücknahm, zog sich ein dünner Faden von der Masse bis zu seiner Fingerspitze. Er grinste satanisch. »Du musst nur eins tun, Bruder – komm schnell in meine Wohnung! Dort sage ich dir alles, was du wissen musst …«
    In einer anderen Welt,
    gefangen im Augenblick
    »Weg des Verderbens«, sagte Anna Huber. »Warum man ihn wohl so nennt? Ich kann nichts finden, das auf mich einen besonders schrecklichen oder verderbten Eindruck erweckt. Ein bisschen trostlos ist das alles schon, aber sonst ganz harmlos.«
    Ähnliche Überlegungen hatte auch Björn Hellmark angestellt. Der Todfeind der finsteren Dämonenmächte und das junge Model waren in Itaron unter abenteuerlichen Umständen zusammengetroffen. In einer Hinsicht allerdings unterschieden sich ihre Wege beträchtlich. Während Björn mit voller Absicht in die Welt Itaron vorgedrungen war, um den Einfluss Rha-Ta-N’mys, der von hier auf die Erde drang, einzudämmern, war Anna auf dem Schloss Michael Borniers ahnungslos in eine satanische Falle getappt und in diese fremde Dimension verschlagen worden.
    Der Weg des Verderbens – so hatte der Kularide Utian den Pfad in Richtung des Dschungellandes Ita-Sergaron genannt. Utian war ein Bewohner dieser Welt, der sie bei dem haarsträubenden Abenteuer rund um den Leichenorden von Itaron begleitet hatte.
    Hellmark und Anna Huber liefen nun schon einige Stunden auf diesem Weg. Felsen umgaben sie, ein Anblick, den sie durch ihren Aufenthalt im Land Ita-Kularon gewöhnt waren. Zerspaltene Steine und Geröll bedeckten den Pfad, der zu einem hoch aufragenden Berg führte, dessen Spitze in dichten Nebelschwaden verborgen lag.
    So harmlos der Weg ihnen bisher erschienen war, so sonderbar wirkte er bei genauem Hinsehen jedoch. Außer dem Geröll und den Felsen bedeckten Berge von Laub und verwelkenden Blättern den Boden – ohne dass ersichtlich war, woher dieses Laub stammte. Zwischen den Felsen wuchsen keine Pflanzen. Im gesamten Tal, durch das der Weg führte, gab es keine Vegetation.
    Die Sonne brannte heiß und unverändert vom Himmel, bewegte sich keinen Millimeter über das Firmament … oder doch? Björn konnte es nicht sagen. Er hatte so oft nachgeschaut, dass er sich womöglich täuschte. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht.
    Eigentlich war Itaron eine erstarrte Welt, eine fremde Dimension, in der keine Zeit verging, in der alles so blieb, wie es zu einem bestimmten Augenblick weit in der Vergangenheit gewesen war … ein Widerspruch in sich. Denn die Lebewesen auf Itaron hingen keineswegs in einem Zeitfeld gefangen, sondern bewegten sich, atmeten,
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