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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos
Autoren: Dan Shocker
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sich vier kleine Brötchen fast verloren … dazu ein Teller mit zwei Scheiben Käse und Wurst.
    »Wir werden auf dem Weg nach Wien anhalten müssen, um uns etwas zu essen zu besorgen.«
    Zu seiner Überraschung lächelte Danielle. »Du willst nach Wien? Du hattest also denselben Gedanken wie ich.«
    Der Inder machte sich nicht erst die Mühe, eines der Brötchen aufzuschneiden, sondern biss ab und schenkte Danielle und sich gleichzeitig Kaffee ein. »Der Journalist Andreas Bottlinger hat den Maler Bornier als einziger während der letzten Monate begleitet … und dafür mit dem Leben bezahlt. Bottlinger selbst wird uns also nichts mehr sagen können, aber womöglich seine Kollegen in der Zeitungsredaktion. Und die sitzt nun einmal …«
    »… in Wien«, beendete Danielle den Satz. »Ich habe mir genau dasselbe überlegt. Allerdings ohne die halbe Nacht wachzuliegen.«
    »Lass uns keine Zeit verlieren. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass wir auf diesem Weg mehr erfahren, brennt es mir doch unter den Nägeln.«
    »Weißt du, woher diese Redewendung stammt?«, entgegnete Danielle schmunzelnd. »Vor vielen Jahrhunderten, in meiner Jugend …«
    »Aber gnädige Frau«, tönte in diesem Augenblick die Stimme eines Hotelangestellten, der mit einer übertriebenen Verbeugung auf sich aufmerksam zu machen suchte. Er hatte offenbar nur den letzten Fetzen ihres Gesprächs gehört und fuhr fort: »Ihre Jugend kann doch höchstens zwei oder drei Jahre zurückliegen! Ach was sage ich – Sie sind mittendrin. Wenn Sie gestatten, so stehen Sie doch in der Blüte Ihrer Schönheit! Jeder Mann muss Ihrem Begleiter Ihre Freundschaft neiden.« Der Mann trug einen Anzug, der ihm zwei Nummern zu groß war; die Krawatte war jedoch geradezu peinlich penibel gebunden.
    Das überhöfliche Getue ging Rani auf die Nerven.
    Danielle jedoch schenkte dem Angestellten ein hinreißendes Lächeln. »Vielen Dank für das Kompliment. Sie könnten Sie mir einen großen Gefallen tun.«
    »Den Gästen unseres Hauses erfülle ich jeden Wunsch.«
    »Lassen Sie uns allein«, sagte Danielle bestimmt.
    Der Angestellte schnappte nach Luft, drehte sich um und zog sich zurück. Wie hätte er auch ahnen können, dass diese Frau, die dem Anschein nach kaum älter als höchstens zwanzig Jahre war, schon seit fünf Jahrhunderten lebte. Ihr Vater, der Comte de Noir, hatte einst der Dämonengöttin Rha-Ta-N’my ewige Jugend für seine Tochter abgetrotzt … im Austausch dafür, dass diese ihr als treue Hexe dienen sollte. Doch als Danielle vor einigen Jahren Björn Hellmark begegnete, änderte das für sie alles; sie kehrte sich von den Dämonen ab und bekämpfte sie seitdem erbittert. Die ewige Jugend und einen Teil ihrer Hexenkräfte jedoch hatte Rha-Ta-N’my ihr nicht mehr nehmen können, weshalb die Dämonengöttin über ihr Verhalten doppelt erbost gewesen war.
    »In meiner Jugend«, setzte Danielle neu an, »brannte es manchen Mönchen tatsächlich unter den Nägeln – nämlich wenn sie bei ihren Gebetswachen einschliefen. Um genau das zu verhindern, setzten sie sich kleine Kerzenstummel auf die Daumennägel … was zu einem unsanften Erwachen führte, wenn sie ihre Pflicht vernachlässigten.«
    »Die Methode merke ich mir, wenn wir einen Kollegen von Bottlinger finden, der mehr weiß, aber nicht mit der Sprache herausrücken will …«
    Eine knappe Stunde später rasten sie in ihrem Leihwagen in Richtung Wien. Dort würden sie Bottlingers Zeitungsredaktion schon ausfindig machen – sie kannten den Namen des Blatts, das sollte genügen.
    »Ath’krala«, wiederholte Frank tonlos. Was änderte es schon, dass er den Namen dieser Schleimmasse kannte, die ihn auffraß?
    Im nächsten Augenblick schrie er.
    Das Seuchengezücht auf seinen Beinen vibrierte, pulsierte stärker als zuvor – und änderte die Farbe! War es eben noch durchscheinend wie geliertes Wasser gewesen, so färbte es sich nun gelblich. Es war, als verwandelte es sich in ein eitriges Sekret.
    »Frank? Was ist mit dir?«, tönte die Stimme seines Bruders durch den Hörer.
    Er gab keine Antwort. Stattdessen wiederholte er jenen fremd klingenden Namen, der klang, als sei er der Fantasie eines Irrsinnigen entsprungen: »Ath’krala!«
    Wieder dieses stärkere Pulsieren. Gleichzeitig kroch die Masse schneller als zuvor seine Beine hoch, überwand soeben das Knie.
    Da stimmt etwas nicht, dachte Frank fassungslos. Dieses Zeug reagiert auf seinen Namen. Er fühlte plötzlich ein dunkles Verlangen in
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