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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos
Autoren: Dan Shocker
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reichte, würde ihn bald völlig bedecken und von innen heraus auffressen, bis er nichts weiter mehr war als eine leere Hülle ohne einen Tropfen Blut und ohne irgendwelchen Organe oder Fleisch.
    Genau wie all die anderen Mitglieder des Kultes.
    »Wieso nur?«, flüsterte er.
    Die Antwort kannte er – die Dämonen waren der Ansicht, dass er versagt hatte. Nun trug er die Konsequenzen, erlebte die grausige Rache der finsteren Mächte.
    Das Telefon klingelte unablässig weiter.
    Er saß auf der Bettkante. Sein Körper war bleischwer. Mühsam stemmte er sich hoch. Mit schmatzendem Geräusch lösten sich die Füße vom Boden. Dicke schleimige Fäden wucherten von seiner Haut über den Boden; sie zogen sich in die Länge und rissen dann mit leisem Ploppen. Doch so einfach konnte Horner nicht einmal einen winzigen Teil des Parasiten loswerden – die Reste krochen über den Boden und erreichten ihn schon nach Sekunden wieder.
    Er kümmerte sich nicht darum. Stattdessen hob er den Hörer ab, damit das Schrillen endlich aufhörte; es tat ihm in den Ohren weh. Seit er von dem Geflecht befallen war, schmerzten sogar die Geräusche der draußen vorbeidonnernden Züge. Offensichtlich war er jetzt wesentlich geräuschempfindlicher als zuvor.
    »Horner.«
    »Endlich!« Die Stimme des anderen klang erleichtert – und viel zu laut. »Ich dachte schon …«
    Frank hielt den Hörer weit von seinen Ohren weg. »Was willst du?« Seine Stimme klang schwach und gleichzeitig schroff. Er hatte sofort erkannt, wer ihn anrief. Sein Bruder Paul. Paul war derjenige, der an dem ganzen Elend die Schuld trug! Vor kurzem hatte er, Frank, noch um Paul gebangt und gehofft, dass er noch lebte – nun wünschte er ihm die Pest an den Hals.
    Die Pest?, dachte Frank Horner grimmig. Die Pest ist hier bei mir. Sie ist in meine Wohnung gekrochen und tötet mich gerade.
    »Ich weiß jetzt endlich, was uns alle tötet. Ich habe mit Wilson gesprochen.«
    »Er lebt noch?«, krächzte Frank.
    »Er und wir beide. Sonst sind alle tot. Alle.« Die Stimme war vor Grauen erstickt.
    Bei mir wird es auch nicht mehr lange dauern, dachte Frank, aber er sprach es nicht aus.
    »Frank? Bist du noch da?« Paul wartete nicht auf seine Antwort, sondern sprach einfach weiter. Er wirkte gehetzt und ratlos. »Was ich erfahren habe, hilft uns auch nicht weiter. Noch nicht. Aber das Seuchengezücht ….«
    »Seuchengezücht?«, fragte Frank schwach.
    »So hat Wilson es genannt. Diese gelbe Masse, die auf der Jagd nach uns ist. Wenn jemand etwas über dieses Zeug weiß, dann ja wohl er – schließlich ist er der Anführer. Ath’krala … das Seuchengezücht des Molochos … Wir müssen uns davor in Acht nehmen. Hörst du, Frank? Er sagt, wir dürfen auf keinen Fall damit in Kontakt kommen …«
    »Wo sind wir eigentlich?«, fragte Danielle verschlafen.
    Den Namen des Örtchens hatte Rani vergessen. Er erinnerte sich nur noch, dass das Hotel den in Österreich nicht gerade seltenen Namen Haus Mozart trug. Sie hatten es spät am Vorabend erreicht, nachdem sie von Borniers Schloss aufgebrochen waren, das zum Abschluss der vergangenen Ereignisse einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen war. Das Hotel lag weit genug entfernt, damit Rani und Danielle nicht in die Ermittlungen um den Brand hineingezogen werden konnten – immerhin gab es einige Personen im zuständigen Polizeirevier, die davon wussten, dass sie das Schloss aufgesucht hatten.
    Der Koloss von Bhutan kam eben aus dem Bad des Hotelzimmers, das so winzig war, dass man gleichzeitig auf der Toilette sitzen, duschen und sich die Zähne putzen konnte. Außerdem war es so schmutzig, dass es wohl selbst der Namenspatron des Hauses, der zu seiner Zeit gewiss andere Zustände gewohnt gewesen war, nicht lange an diesem Ort ausgehalten hätte.
    Um seine Hüften hatte Rani ein Handtuch geschlungen, das ihm eigentlich viel zu klein war. Der massige Zwei-Zentner-Mann fühlte einen Wassertropfen über die Glatze rinnen und wischte ihn beiseite. »Frag mich was Leichteres. Aber du solltest aufstehen, denn diese exquisite Unterkunft bietet uns ein Frühstücksbuffet, das ich bis auf den letzten Krümel aufessen werde.«
    »Danke, mir hat der Zustand des Zimmers bereits den Appetit verdorben.«
    Zehn Minuten später erlebte der Inder die erste Enttäuschung des Tages. Statt eines Buffets erwartete ihn ein Tisch, für ihn und Danielle gedeckt, die offenbar die einzigen Gäste waren. Zwischen den beiden Tellern stand ein Körbchen, in dem
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