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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron
Autoren: Dan Shocker
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Sekundenschnelle verwelkt ist? Das hätte nicht sein dürfen … selbst wenn sie stirbt, müsste es langsam geschehen.«
    Daran hatte Björn in all der Aufregung noch nicht gedacht.
    »Und nicht nur das«, fuhr sein Geistführer fort. »Schau dich genau um, Björn … sieh dir an, was um dich herum geschieht, hier, mitten in der Geisterhöhle!«
    Björn tat, wie ihm geheißen – und ihm stockte der Atem.
    Er stand auf der zweiten Stufe der gewaltigen Treppe, die zu seinem Thron führte. Rechts und links von ihm saßen die 20.000 Jahre alten Skelette der Meister der Weißen Magie. Und sie zerfielen. Hier brach ein Arm ab, dort rieselte Knochenstaub zwischen den Zähnen herab …
    Björn lief es eiskalt über den Rücken. Was hatte das zu bedeuten?
    »Die Skelette zerfallen!«, rief er entsetzt.
    »Natürlich. Es gibt keine Magie mehr, die sie konserviert.«
    »Aber warum gerade jetzt – und so plötzlich? Die Skelette ruhen hier seit Jahrtausenden!«
    »Das ist genau die Frage, die du klären musst«, erwiderte Al Nafuur in seinem Geist. »Leider kann auch ich dir bisher keine befriedigende Antwort darauf geben. Ich weiß nur eines mit Sicherheit – die Bedrohung durch die Dämonengöttin ist vorbei. Der Bann der Weißen Priester um Marlos schwindet. Soweit läuft alles wie geplant. Aber etwas ist alles andere als geplant, Björn. Ein verderblicher Einfluss strömt durch die Lücken im Schutzbann auf Marlos ein. Dieser Einfluss lässt die Blumen verdorren und die Skelette zerfallen … Er bringt den Tod auf die unsichtbare Insel. Und das darf nicht sein.«
    Hellmark glaubte, jemand ziehe ihm den Boden unter den Füßen weg. »Gerade vorhin habe ich noch darüber nachgedacht, dass die Zeit des Kämpfens und des Widerstands gegen die Dämonen für mich endgültig vorüber ist. Da habe ich mich wohl getäuscht.« Er konzentrierte sich wieder auf Al Nafuurs Gegenwart. »Was weißt du über diesen verderblichen Einfluss?«
    »Das ist ja das, was ich nicht verstehe. Er scheint – von Rha-Ta-N’my auszugehen! Und auch von ihrem obersten Vasall Molochos.«
    Björn glaubte nicht richtig zu hören. »Das ist unmöglich! Molochos und Rha-Ta-N’my sind vernichtet …«
    »Ich weiß, Björn. Es kann nicht sein. Und doch ist es so. Ich kann es dir nicht erklären. Es gibt nur einen Hinweis, den ich bei meinen Erkundigungen aufgeschnappt habe. Er ist ziemlich dünn, aber vielleicht kannst du schon bald selbst mehr Informationen sammeln …«
    »Was für ein Hinweis?«
    Die Antwort seines Geistführers traf Björn wie ein Hammerschlag. Eine Bombe, die unmittelbar neben ihm einschlug, hätte keine größere Wirkung haben können.
    »Es gibt eine Welt«, sagte Al Nafuur, »in der Rha-Ta-N’my und Molochos offenbar noch aktiv sein sollen …«
    Emily war beleidigt. In ihr tobten die Gefühle, es kribbelte in den Unterarmen, und sie konnte schlechter atmen als gewohnt.
    Was bildete sich dieser unverschämte Kerl eigentlich ein? So abweisend war ihr ja noch nie jemand gekommen. Und dann sah er Alex an und wurde plötzlich freundlich. Wahrscheinlich hatte er das Geld gerochen, das in Alexanders Brieftasche steckte. In Gedanken streckte dieser vertrocknete alte Kerl wahrscheinlich schon seine gichtigen Klauen danach aus.
    Aber Emily würde schon aufpassen, dass dieser Bornier seine Machwerke nicht für horrende Summen verkaufte. Alex würde wahrscheinlich ein paar Tausender dafür hinlegen. Die sollte er lieber für sie, Emily, ausgeben. Das hatte sie verdient. Immerhin war sie mit ihm in dieses dämliche Schloss gefahren und folgte diesem verknöcherten Alten nun in den Empfangsraum, wie er das mickrige Zimmerchen, das sie nun betraten, hochtrabend genannt hatte. Die Möbel, die darin standen, sollten wohl antik sein – für Emily waren sie schlicht alt. Wurmstichig sogar. Das war ja eklig.
    »Setzen Sie sich doch, Herr Wirell«, sagte der Maler mit einer Freundlichkeit, die eindeutig erzwungen war.
    Alexander gehorchte. Wie ein Hündchen.
    »Nun, Herr Wirell, Sie sind sicher wegen meiner Bilder gekommen, über die in vielen Zeitungen berichtet wird.«
    »So ist es in der Tat. Ich freue mich, dass Sie uns empfangen.«
    »Aber, aber …«, erwiderte Bornier gönnerhaft. »Freunde meiner Kunst sind auch meine Freunde.« Dabei warf er Emily einen abschätzigen, kalten Blick zu. »Nun setzen Sie sich endlich, Frau …«
    »Ich heiße Emily.« Wenn sie ihm ihren Vornamen nannte, würde er hoffentlich kapieren, wie vertraut Alex und sie
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