Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
miteinander waren und sie nicht weiter ignorieren.
    »Emily. Gut. Dann werde ich Herrn Wirell jetzt in mein Atelier führen.«
    »Seit ich Ihr Bild von diesem Schloss gesehen habe, lässt es mir keine Ruhe mehr«, sagte Alexander. »Mir ist, als würde ich es kennen … und mehr als das.«
    »Sie glauben, das Sternenschloss zu kennen? Das ist kaum möglich. Es ist allein meiner Phantasie entsprungen, Herr Wirell.«
    »Sternenschloss?«, echote Wirell irritiert.
    Emily hörte zu, aber das Gerede interessierte sie nicht. Schließlich ging es doch nur um ein Bild. Warum sollte man deswegen auch nur einen zweiten Gedanken verschwenden?
    Alex verließ mit dem Maler den Raum. Keiner der beiden hielt es für nötig, Emily noch ein Wort der Erklärung abzugeben. Sie blieb allein zurück. Plötzlich kam ihr das Zimmer noch düsterer vor als zuvor. Bewegten sich die Schatten an den Wänden nicht? Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein. So etwas gab es doch gar nicht.
    Plötzlich vernahm sie ein Kichern. Dann huschte etwas über die Wand. Und diesmal bildete sie sich das ganz bestimmt nicht ein.
    Ein Klacken. Emily schreckte zusammen, sprang auf, drehte sich rasch um …
    »Sie sind es nur«, entfuhr es ihr erleichtert.
    In der Tür stand Bornier.
    Der Maler kam einen Schritt auf sie zu. Mit einem Mal schien er größer zu werden, den gesamten Türrahmen auszufüllen.
    »Was – was wollen Sie von mir? Wo ist Alex?«
    »Ihr Freund bewundert im Atelier meine Werke. Es wird ihm gut bekommen, glauben Sie mir.«
    Etwas quoll aus der langen Hakennase des Malers. Etwas wie dunkler Rauch, der sich verdichtete und Ausläufer bildete.
    Emily schrie.
    »Rufen Sie nur um Hilfe. Niemand kann Sie hören.«
    »A…Alexander«, presste sie heraus. »Im … im Atelier … Sie sagten doch …«
    Der Rauch umwölkte bereits den gesamten Hinterkopf des Malers. Eine bizarre Form bildete sich aus, ein Gesicht – nein, die Fratze eines widerwärtigen Dämons.
    »Ri-la’rh ist gar nicht gut auf Besucher zu sprechen, die das Kriterium nicht erfüllen«, sagte Bornier.
    Emily fand keine Worte. Was sie vor sich sah, war so entsetzlich, dass sie nur noch schreien konnte. Sie verstand ohnehin nicht, worauf der Maler anspielte.
    Und bald vermochte sie nicht einmal mehr zu schreien, als der Nebeldämon Ri-la’rh auf sie zu huschte und in ihre Nase und den Mund eindrang.
    Sie konnte nicht mehr atmen. Ihre Augen weiteten sich, sie riss den Mund weit auf, krallte die Finger um ihre Kehle.
    Doch es half nichts.
    Sie erstickte qualvoll.
    Ri-la’rh zog sich in seinen Wirt Michael Bornier zurück, und dieser ging wieder in sein Atelier, als sei nie etwas geschehen.
    Alexander war begeistert, weil Michael Bornier ihm so großes Vertrauen entgegenbrachte. Der Maler hatte ihm erlaubt, allein im Atelier zu bleiben, das doch sozusagen das Allerheiligste des Künstlers darstellte.
    Er schaute sich um.
    Bornier hatte einen wunderbaren Raum als seinen Arbeitsplatz gewählt. Ein Zimmer in einem turmartigen Anbau, das auf der einen Seite einen Kamin und zwei spitze, ummauerte Fenster aufwies und auf der anderen Seite wenigstens zwei Meter breit verglast war. Ein wunderbarer Blick über die weite Landschaft ringsum bot sich.
    Einen Augenblick lang dachte Alexander sarkastisch, dass Emily gar nicht so unrecht gehabt hatte mit ihrer Vorstellung von einer Glassauna … nur dass Bornier den Raum selbstverständlich nicht für derart unnötigen Luxus nutzte, sondern um Inspiration für seine herrlichen Arbeiten zu erhalten.
    An den Wänden standen viele Bilder, die allesamt von Tüchern verdeckt wurden.
    Nur das aktuelle Meisterwerk auf der Staffel lag frei. Es war noch lange nicht fertiggestellt, nur eine Art Skizze, in der wenige Farbtupfer jedoch bereits für einen ganz eigenartigen Gesamteindruck sorgten. Wirell mochte das Bild auf Anhieb. Es zeigte das Motiv, dessentwegen sich Alexander überhaupt erst auf den Weg gemacht hatte. Das Schloss.
    »Das Sternenschloss«, murmelte er. Seit Bornier dieses Wort benutzt hatte, spukte es in seinem Kopf herum. Es klang so erhaben, so leicht und doch so bedeutungsvoll.
    Und plötzlich wusste Alexander Bornier, dass er nur wegen dieses Sternenschlosses an diesen Ort gekommen war. Etwas in ihm regte sich, eine Art Erinnerung, nun stärker als jemals zuvor. Er erkannte plötzlich etwas, wusste nun mit absoluter Sicherheit, was er schon immer gespürt. Seine Abstammung … Er war etwas Besonderes.
    »Xantilon«, murmelte er.
    In
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher