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Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Titel: Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher
Autoren: Dan Shocker
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verdrängt und ins Nichts
zurückgestoßen. Fremde hatten unbemerkt von einem Menschen
Besitz ergriffen. Und diese Fremden mit den ›Omega-Seelen‹
hatten zum Ziel, die Dämonengöttin in ihrem Kampf mit den
Menschen zu unterstützen. Sie waren ihr verbunden, ihr
hörig…
    »Manchmal«, sagte Björn zu Carminia leise,
während er im Gegensatz zu allen anderen Passanten einzige
gespannte Aufmerksamkeit war, »habe ich das Gefühl, als
seien die ›Omega-Menschen‹, mit denen wir heute zu tun
haben, das Gegenstück zu den Guuf, den dämonischen
Kugelköpfen, die in der Vergangenheit der Erde die
Dämonengöttin unterstützten. Auch die Guuf kamen aller
Wahrscheinlichkeit nach von einem anderen Stern…«
    Carminia nickte. »Man sagt, daß sich alles im Leben der
Menschen und ihrer Geschichte wiederholt. Erfindungen, Entdeckungen
und – leider auch Krieg.
    Alles war irgendwann in der Vergangenheit, in fernen Generationen
in gleicher oder ähnlicher Form schon mal da. Damals, auf
Xantilon, versuchte Rha-Ta-N’my die Macht über die Erde
zurückzugewinnen. Irgendwann davor, ganz zu Anbeginn der Zeiten,
muß etwas passiert sein, das sie von dieser Welt
vertrieb…«
    Xantilon war einer jener Urkontinente, die in die Geschichte der
Welt eingegangen waren. Wie Mu und Atlantis war dieser Inselkontinent
in grauer Vorzeit auf der Höhe seiner kulturellen Blüte
untergegangen, weil Menschen sich mit Dämonen und Geistern
eingelassen hatten.
    Damals zerbrach eine Kultur – ein Kontinent.
    Xantilon brach in zwei Hälften und versank im Meer.
    Bei der Auseinandersetzung zwischen Mensch und Dämon vor rund
zwanzigtausend Jahren hatten die kugelköpfigen Guuf eine
große Rolle gespielt. Viele Bewohner der Insel waren ihnen zum
Opfer gefallen, und sie standen bei Rha-Ta-N’my besonders hoch
in Gunst.
    Heute schienen es die »Omega-Menschen« zu sein, die sich
äußerlich nicht von den Menschen unterschieden und deren
Entwicklung, Kultur, deren Stärken und Schwächen wie kein
Außenstehender kannten. Auch Dämonen lernten… Aus der
Niederlage vor zwanzigtausend Jahren wollten sie nun einen Sieg
machen.
    Doch nicht nur die Dämonengöttin und ihre menschlichen
und unmenschlichen Helfer hatten aus den Vorgängen von damals
gelernt.
    Auch Björn Hellmark und Carminia Brado wußten wie
niemand sonst über die zurückliegenden Ereignisse
Bescheid.
    Sie hatten beide schon mal gelebt.
    Dies war mindestens ihr zweites Leben.
    Damals nannte Hellmark sich Kaphoon, und man bezeichnete ihn als
den »Namenlosen« oder den »Sohn des Toten
Gottes«.
    Carminia hieß Loana und war die Tochter des Hestus, eines
von seinem Volk geliebten Herrschers, der schließlich auch den
Dämonen zum Opfer fiel.
    »Da ist einer!«
    Die Stimme war genau zwischen ihnen.
    Das war Doc Shadow, der sprach.
    Sein Wispern erreichte Björn und Carminias Ohr.
    »Wo?« reagierte Björn Hellmark sofort und
ließ den Blick in die Runde schweifen.
    Hunderte von Passanten auf der Straße verhielten sich ganz
natürlich. Und doch mußte einer von ihnen ein Mensch mit
einer »Omega-Seele« sein.
    Doc Shadow konnte sie aufspüren, er wußte um ihr
Geheimnis und wollte den Freunden, die er gewonnen hatte, die
Möglichkeit geben, das Rätsel zu lösen.
    Ganz uneigennützig allerdings war der Geist dabei nicht.
    Shawn Addams oder »Doc Shadow«, wie er sich jetzt
nannte, liebte das Leben. Er stellte seine Fähigkeit, Menschen
mit »Omega-Seelen« aufzuspüren, zur Verfügung
gegen die Möglichkeit, einige Stunden wieder in einem
menschlichen Körper zu leben. Björn Hellmark hatte sich von
Fall zu Fall zu diesem Tausch bereiterklärt. Während Doc
Shadow in Hellmarks Körper Jagd auf die »falschen«
Menschen machte, wurde Hellmarks Geist in die Gefilde des Todes
geschleudert, wo andere Bedingungen herrschten, in denen er sich nur
mit seinem Geist zurechtfand und in dieser Geisterwelt in
unglaubliche Abenteuer gestürzt werden konnte. Auch
»drüben« existierten Wesen und Mächte und gab es
eine eigene Welt, die ihre unumstößlichen Gesetze und
Gefahren hatte.
    Björn hatte sie hautnah kennengelernt und wußte sehr
wohl um das Risiko eines solchen »Tauschgeschäfts«,
das Shadow ihm auch nie verschwiegen hatte.
    »Da vorn, etwa fünfzehn Schritte von dir entfernt…
die Frau in dem dunkelblauen Kostüm…«, wisperte
Shadows Stimme. »Sie trägt eine gelbe
Einkaufstüte.«
    »Ich sehe sie.«
    Die Frau trug das Haar hochgesteckt und ging schnellen Schrittes
die Straße
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