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Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt
Autoren: Dan Shocker
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entsprechende
Instruktionen. Sie wußte, wohin er sich begab.
    Dann betraten Richard Patrick und Björn Hellmark den
Lift.
    Sie waren um diese Zeit die einzigen Personen, die im Fahrkorb
nach unten rauschten.
    Leise surrend schlossen sich die beiden Türen.
    Patrick drückte auf den untersten Knopf der Leiste.
    Der Lift setzte sich augenblicklich in Bewegung.
    Da war noch nichts Besonderes mit ihm.
    Das änderte sich nach dem ersten Stock.
    Im Schacht über dem Fahrkorb ertönte ein hartes,
metallisches Knacken.
    Durch die Aufzugkabine ging ein Ruck.
    Sie sackte blitzartig in die Tiefe. Die Beschleunigung nahm in
rasendem Tempo zu, die beiden Männer wurden durch die Fliehkraft
förmlich in die Höhe gezogen und verloren den Boden unter
den Füßen.
    Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit sauste der Fahrstuhlkorb in
die Tiefe. Die Lichter in den Knöpfen wechselten so schnell,
daß man die Bewegung mit den Augen kaum verfolgen konnte.
    Die Knopfleiste flackerte und knisterte.
    Wie ein Stein, ohne jeglichen Halt, sauste der Lift mit ungeheurer
Geschwindigkeit in die Tiefe, einer Rakete gleich, die sich in den
Erdboden bohren wollte…
     
    *
     
    Der Mann, der um diese Zeit die Chase Manhattan Bank betrat,
wirkte wie ein seriöser Geschäftsmann.
    Er trug einen dunkelgrauen Anzug mit dezenten Nadelstreifen und
eine elegant gemusterte Krawatte, außerdem einen offenstehenden
Trenchcoat.
    Kurz vor der Mittagszeit hielten sich im Schalterraum noch viele
Kunden auf, und die Bankangestellten hatten alle Hände voll zu
tun.
    Der Neuankömmling blickte sich um, steuerte dann auf einen
Tisch zu und nahm sein Scheckbuch aus der Innentasche seines
Jacketts.
    Er löste ein Scheckformular heraus, drehte es herum und
schrieb in schwungvoller, gut leserlicher Schrift etwas auf die
Rückseite.
    Dann durchquerte der Mann die Halle und näherte sich dem
Schalter, der von Frank Haymes bedient wurde.
    Der schwarzhaarige, junge Bankangestellte bediente soeben eine
Frau und war ihr beim Ausfüllen eines Formulars behilflich.
    Dann ging der Mann am Tisch zu dem Schalter, stellte sich hinter
die ältliche Kundin und wartete geduldig, bis er an die Reihe
kam.
    »Guten Tag, Sir«, grüßte Frank Haymes
freundlich. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich möchte gern diesen Scheck einlösen…«
Mit diesen Worten legte der Fremde das Formular auf die Tischplatte
vor dem Bankangestellten und schob es ihm zu.
    Haymes sah, daß etwas auf die Scheck-Rückseite
geschrieben war, aber automatisch drehte er das Formular erst auf die
richtige Seite, um einen Blick darauf zu werfen.
    »Aber, Sir…« sagte Haymes überrascht.
»Der Scheck ist ja gar nicht ausgefüllt.«
    »Doch. Ganz genau sogar. Sie halten ihn nur verkehrt
herum.«
    Zwischen Haymes’ Augen entstand eine Unmutsfalte. Er blickte
den Mann vor dem Schalter verwirrt an. War der nicht ganz richtig im
Kopf?
    »Aber Sir«, stammelte Haymes, »was soll… ich
mit der Rückseite eines… Schecks?«
    »Lesen Sie – und schweigen Sie! Es ist in Ihrem eigenen
Interesse…« Die Stimme des Fremden klang plötzlich gar
nicht mehr so freundlich.
    Ein Überfall?
    Frank Haymes’ Blicke gingen unwillkürlich zu den
Händen des Mannes. Die lagen ruhig und ohne eine bedrohliche
Waffe zu halten auf der Tischplatte vor dem Schalter.
    Ein Verrückter… also doch… aber harmlos.
    Haymes konnte also sofort – ohne größere
Aufmerksamkeit zu bewirken – einen Mitarbeiter verständigen
und dafür sorgen, daß der Mann aus dem Schalterraum der
Bank entfernt wurde.
    Haymes stellte sich auf die neue Situation ein.
    Er lächelte. »Selbstverständlich gern, Sir…
Wenn Sie es wünschen, werde ich Ihren Scheck natürlich
lesen.«
    Dann gefror das Lächeln auf seinen Lippen, als er den Text
las.
    ›Sie werden nach der Mittagspause nicht mehr an Ihre
Arbeitsstelle zurückkehren. Sie nehmen fünfzigtausend
Dollar in bar mit und alle Schecks, die Sie an diesem Morgen
eingelöst haben. Tun Sie nicht, was ich von Ihnen verlange, wird
die Geschäftsleitung über alle Einzelheiten des
nächtlichen Vorganges auf dem Friedhof vor drei Tagen
informiert. Außerdem wird der Polizei der Beweis geliefert,
daß Sie Helen Tanner ermordet haben…‹
    Haymes’ Hände begannen zu zittern.
    Hatte er im ersten Moment das Ganze noch für einen makabren
Scherz gehalten und hätte lachen können über die naive
Andeutung, sich die geforderte Geldmenge zu beschaffen, so standen
ihm nun die Haare zu Berge, als er mit dem letzten Teil des
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