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Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt

Titel: Macabros 122: Doc Shadow - Geist der Schattenwelt
Autoren: Dan Shocker
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des Schecks
geschriebene Botschaft wieder an sich.
    »Wir treffen uns nachher – am Eingang des
Friedhofes«, ging er auf die letzte Frage des jungen
Bankangestellten ein. »Das ist schließlich eine Stelle,
die Sie gut kennen und auf Anhieb wiederfinden… Und hüten
Sie sich, mich hinters Licht zu führen! Ich finde Sie immer
wieder und überall«, warnte ihn der Fremde, ehe er ging.
»Sie entkommen mir nicht. Denken Sie stets daran.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wandte er sich zum Gehen.
    Haymes starrte ihm mit fiebrig glänzenden Augen nach.
    Was wollte der Mann wirklich von ihm? Frank Haymes bezweifelte,
daß dies alles war, was er bis jetzt zu hören bekam.
    Wer war der Mann?
    Eine Person aus seinem Freundeskreis hätte auf die letzte
Frage zumindest eine Antwort gewußt.
    Diese Antwort hätte – Linda Tanner geben
können.
    Sie hatte den Fremden schon mal gesehen.
    In jener Nacht auf dem Friedhof, in der Nähe des
abgeräumten Grabes. Da hatte er davor gekniet und seltsame
magische Beschwörungen gemurmelt und gestenreich über dem
Grabhügel in die Luft gezeichnet.
    Aber Linda Tanner konnte er nicht fragen. Sie war
außerstande, eine Antwort zu geben, weil sie die Stimme
verloren hatte…
     
    *
     
    Im ersten Moment waren sie beide geschockt.
    Fünf Sekunden vergingen, ehe sie ihre Fassung wieder
gewannen.
    Der Lift stürzte ab! Das Halteseil war gerissen.
    Unfall – oder Absicht?
    Die Sicherheitseinrichtungen, die automatisch bei einem Unfall in
Kraft traten, versagten.
    Da wußten Richard Patrick und Björn Hellmark, daß
es sich um Sabotage handelte.
    Sie waren Feinde der Dämonen und Geister. Die Mächte aus
dem Reich der Finsternis schliefen nie.
    Es gelang Björn Hellmark, mit seinen Fingern den Knopf zu
erreichen, der auffallend rot gekennzeichnet war und normalerweise
die Notbremse in Tätigkeit setzte.
    Er preßte den Knopf tief in die Fassung.
    Der Erfolg war gleich Null.
    Die rasende Fahrt in die Tiefe wurde nicht beeinflußt.
    Kein Knopf funktionierte. Alle Systeme waren blockiert.
    Schon passierte der Aufzugskorb die dritte Etage.
    Der Lift ließ sich nicht bremsen, die Türen waren
hermetisch verschlossen.
    Innerhalb der nächsten fünf Sekunden mußte die
Kabine mit ohrenbetäubendem Krachen das Ende des
Fahrstuhlschachts erreichen und auseinanderplatzen wie eine reife
Frucht.
    Jeder andere, dem diese ungewöhnliche Begegnung passiert
wäre, hätte nicht aus dem Lift herausgekonnt.
    Richard Patrick und Björn Hellmark jedoch konnten es.
    Als es keine natürliche Möglichkeit mehr gab, den Lift
zu verlassen und ihn auch nicht anzuhalten, bedienten sie sich jener
ungewöhnlichen Fähigkeit, die ihnen als Marlos-Bewohner auf
geheimnisvolle Weise zugeflossen war.
    Fast auf die Sekunde gleichzeitig versetzten sich Richard Patrick
und Björn Hellmark.
    Für den Bruchteil einer Sekunde verdoppelte sich
Hellmark.
    Da er diese Fähigkeit besaß, wirkte sich die Kraft aus
dem Innern der unsichtbaren Insel bei ihm anders aus als bei jenen,
die sich eine Zeitlang dort aufgehalten und die Gabe der
Teleportation erlangt hatten.
    Er war immer darauf angewiesen, seinen Zweitkörper entstehen
zu lassen, mit dem er sich an jeden Punkt der Erde oder des
Universums versetzen konnte.
    Patrick und alle anderen Marlos-Bewohner konnten jeweils die Insel
selbst »ansteuern« und sich dann wiederum von dort aus an
jeden beliebigen Punkt auf der Erde teleportieren. Für sie kam
in der Tat nur eine Versetzung innerhalb des Erdglobus’
infrage.
    Das leise fauchende Geräusch, das entstand, als die beiden
Männer aus dem Innern der Kabine verschwanden, war in dem
allgemeinen Rauschen und Pfeifen kaum zu hören, das aus dem
Fahrstuhlschacht drang, und das sich anhörte, als hätten
sich die Pforten der Hölle geöffnet. Alles Wehklagen,
Jammern und Kreischen der verlorenen Seelen fand sich zu einem
brausenden Orkan zusammen. Der steigerte sich zu einem wilden,
kreischenden Crescendo, als der Fahrstuhlkorb mit
ohrenbetäubendem Lärm unten ankam.
    Es krachte und barst.
    Der Boden der Kabine riß auf. Metall- und Plastikteile
bohrten sich durch die sich verschiebenden Wände. Lichtblitze
schossen aus der Knopfleiste. Es roch nach verbranntem Kabel, ein
Schwelbrand entstand.
    Die Fahrstuhlkabine sah aus, als wäre in ihr eine Bombe
explodiert.
    Der furchtbare Krach und das Zittern, das durch sämtliche
Wände lief, lockten die Menschen aus den Büros im unteren
Teil des Hochhauses.
    Rauchwolken und flackernder
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