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Macabros 116: Die Droge der Götter

Macabros 116: Die Droge der Götter

Titel: Macabros 116: Die Droge der Götter
Autoren: Dan Shocker
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Wenn
Sie mir nochmal in die Quere kommen, werden Sie in Kürze Ihrem
Kumpan im Leichenhaus Gesellschaft leisten.
    Und noch etwas, Santelli: schlagen Sie sich Clarissa aus dem Kopf.
Sie bleibt jetzt bei mir.«
    In dem Italiener gärte es.
    Hier ging etwas vor, das er sich nicht erklären konnte.
    Er hatte einen Gegner, der ihn behandelte wie ein Stück
Dreck. Myers schien es sich leisten zu können. Er war sich
seiner Sache verdammt sicher. Welcher Sache aber? Was machte ihn so
gefährlich?
    Santelli spürte, daß er zu den Dingen Abstand
brauchte.
    Rocco war der einzige, der über die nächtliche Aktion
unterrichtet war. Er konnte mit niemand darüber sprechen.
    Mario Santelli lag eine lautstarke Erwiderung auf der Zunge, aber
er schluckte sie.
    Er hatte es mit einem gespenstischen Gegner zu tun. Ihn
mußte er erst noch richtig kennenlernen.
    Der Italiener zerdrückte einen Fluch zwischen den Lippen und
zog sich zurück.
    Einen Moment spielte er noch mit dem Gedanken, Rocco
mitzuschleifen, aber die Arbeit war ihm zu schwer.
    Plötzlich hatte er eine bessere Idee.
    Er rannte durch den nächtlichen, parkähnlichen Garten
auf die Straße und kümmerte sich nicht um das
Schließen des Tores.
    Ein verzweifelter Gedanke hatte von ihm Besitz ergriffen.
    Er mußte Myers in Schwierigkeiten bringen!
    Santelli eilte zu seinem Bentley zurück, startete und fuhr
los.
    Rund eine Meile weiter, am Ende der Straße, stand eine
Telefonzelle.
    Sie war sein Ziel.
    Mario Santelli rief die Polizei an.
    »Ich habe eine wichtige Meldung zu machen… mein Name tut
nichts zur Sache«, sagte er mit verstellter Stimme. »Wenn
Sie sich beeilen, können Sie auf dem Anwesen von Mister Ronald
Myers einen interessanten Fund machen.« Er gab genau die Adresse
an. »Dort liegt nämlich eine Leiche…«
    Ohne eine weitere Erklärung abzugeben, hängte er wieder
ein.
     
    *
     
    Streifenwagen siebzehn erhielt den Auftrag, dort nach dem rechten
zu sehen.
    Das Polizeiauto befand sich zum Zeitpunkt des Auftrages zehn
Fahrtminuten von dem angegebenen Ort entfernt.
    Rick Laumer steuerte den Wagen. Der hochragende Ire saß
immer etwas verkrampft hinter dem Lenkrad, weil er den Kopf einziehen
mußte, um nicht an der Decke anzustoßen.
    Ted Franklin, sein Begleiter in dieser Nacht, war genau das
Gegenteil. Klein und untersetzt. »Meinst du, an der Sache ist
was dran?« fragte er beiläufig.
    »Das weiß man vorher nie.«
    Franklins Frage war nicht so abwegig. Gerade in den letzten Tagen
und Nächten waren sie viele unnütze Einsätze gefahren.
Anonyme Anrufer hatten behauptet, furchtbar zugerichtete Leichen
gesehen zu haben oder die entsprungene Bestie, die bis zur Stunde
noch immer nicht gefunden war. Fest jedoch stand, daß es sie
gab.
    Zwei Tote hatte man schließlich inzwischen zu
verzeichnen.
    Seit den Vorgängen auf dem Nordfriedhof aber herrschte eine
»Bestien-Hysterie« in London und Umgebung. Viele
behauptete, etwas gesehen zu haben, und wenn die Polizei dann kam, um
die Angaben zu überprüfen, stellte sich das Ganze als ein
Flop heraus.
    »Leiche auf einem Anwesen in bester Wohngegend«, grinste
Franklin. »Kann mir schon wieder die Schlagzeilen in den
Boulevard-Blättern vorstellen.«
    »Lassen wir uns überraschen«, entgegnete Laumer
gelassen. »Ob wir einfach rumfahren und die Gegend
überwachen, oder ob wir einen gezielten Abstecher irgendwohin
machen – uns kann es doch gleich sein.«
    Der Wagen rollte wenig später durch das nächtliche,
einsame Wohnviertel und hielt vor dem Tor der Myers-Villa.
    Franklin kratzte sich im Nacken. »Mauer hoch… Tor
verschlossen… einen Blick bis vor’s Haus hat man
nicht… dann scheint der Anrufer wohl Röntgenaugen gehabt zu
haben, wie?«
    Die beiden jungen Männer verließen ihr Fahrzeug, warfen
zunächst einen aufmerksamen Blick durch die Gitterstäbe des
schmiedeeisernen Tores, und da sie von dort aus nichts
Verdächtiges wahrnehmen konnten, betätigte der rothaarige
Laumer schließlich den Klingelknopf.
    Sie mußten eine Minute warten, ehe sich eine verschlafene
Stimme meldete.
    »Ja, was zum Teufel, ist denn los? Wer klingelt da so
unverschämt zu einer Zeit, in der vernünftige Menschen noch
tief schlafen?«
    »Mister Myers?« vergewisserte sich Laumer, indem er in
das eingebaute Mikrofon sprach.
    »Ja, persönlich«, erklang unwirsch die Antwort im
Lautsprecher. »Der Name steht groß und deutlich neben dem
Klingelknopf…«
    »Entschuldigen Sie die Störung, Mister Myers. Hier ist
die
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