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Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Titel: Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland
Autoren: Dan Shocker
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einige
merkwürdige Dinge. Organisches und Anorganisches wurde
beeinflußt. Die positive Kraft der Gedanken, des Willens und
des Geistes, die in Gigantopolis stets eine besondere Stellung
einnahmen, wirkten sich auf alles aus, was es hinter den riesigen
Mauern und Toren der fliegenden Stadt gab. Auf Blumen, Gräser
und Bäume ebenso wie auf versiegte Quellen, die wieder zu
sprudeln begannen, auf zerstörte oder beschädigte
Einrichtungen, die von den Dämonen und ihren Herrschern in jener
Stadt benutzt worden waren. Die Zeitkugel Arsons schien sich ebenso
zu regenerieren wie das Leben der Soomans und alles, was mit ihnen zu
tun hatte. Die Kraft aus dem Sternenkristall, der das wahre Herz der
fliegenden Stadt war, durchdrang auf unsichtbare Weise alles wie die
Strahlen der Sonne, die Licht, Wärme und Leben garantiert.
    Außer Rani und Arson war eine dritte Person mit von der
Partie. Danielle de Barteaulieé, reizende Französin,
Tochter des berühmt-berüchtigten Comte de Noir. Dieser
Comte hatte eine Abmachung mit den Mächten der Finsternis
getroffen, die seiner Tochter ewige Jugend und Schönheit
versprach. Dafür war Danielle ursprünglich als
Kämpferin für die Dämonenwelt auserwählt. Die
Begegnung mit Björn Hellmark in einem früheren Abenteuer
aber hatte ihr Denken und Fühlen verändert.
    Sie hatte damit den Unwillen und Haß der
Dämonengöttin auf sich gezogen. Danielle verfügte
über Kräfte, die sie nicht für das Böse einsetzte
– wozu sie ursprünglich gedacht waren –, sondern
für das Gute. So war sie zu einer hartnäckigen und
wertvollen Mitarbeiterin für die Mission des blonden Mannes
geworden, den man auch den ›Herrn von Marlos‹ nannte.
Marlos war jene unsichtbare Insel, die auf keiner Landkarte der Welt
verzeichnet war und doch existierte. Fast genau in der Mitte zwischen
Hawaii und den Galapagos, in der Clarion-Graben-Zone, einer Untiefe
im Pazifischen Ozean.
    Björn verhielt im Schritt.
    Der Blick des Herrn von Marlos schweifte in die Umgebung.
    Der Wasserfall stürzte rauschend in die Tiefe. Der sanfte
Wind trieb hauchdünne Feuchtigkeitsschleier in ihre
Gesichter.
    »Glaubst du, daß wir hier richtig sind?« fragte
der Inder und sah seinen Freund von der Seite an.
    »Zumindest sieht er dem Wasserfall ähnlich, den Kaithal
mir in einer Vision gezeigt hatte«, entgegnete Björn
Hellmark.
    Er warf einen Blick zurück. Jenseits der wie verzaubert sie
umgebenden Bergwelt der Kristallfelsen waren die Zinnen und
Türme der riesigen Stadt zu erkennen, die etwa zwei Meilen
hinter ihnen auf einem Hochplateau aufgesetzt war.
    Gigantopolis schien zu dieser Stunde nicht verlassen. Shaloona,
der König der Soomans und die wiedererwachten Bewohner aus den
riesigen Tempelhallen hielten sich dort auf, warteten auf ihre
Rückkehr und beobachteten aus der Höhe die gesamte Umgebung
nach allen Seiten. Sollte unerwartet Gefahr auftauchen, dann
würden Boten von dort losgeschickt, um sie zu warnen.
    Voraussetzung dabei war allerdings, daß jenseits des
Wasserfalls keine andere tödliche Gefahr sie bedrohte und gleich
verschlang, so daß sie wiederum den Sooman-Wächtern nicht
rechtzeitig einen Hinweis von ihrer wahren Lage geben konnten.
    Nichts in dieser Welt, die dem Untergang geweiht war, ging ohne
Risiko.
    Das kannten die Freunde schon aus Erfahrung.
    »Er könnte es sein«, fuhr er unvermittelt fort.
»Bei der Suche zwischen den Kristallfelsen haben wir keinen
anderen entdeckt. Er scheint in der Tat eine Ausnahme zu
sein…«
    »Es ist auch zu dumm, daß die Prophetin dir keine
genaueren Hinweise geben konnte«, warf Danielle ein.
    »Das ist der Nachteil oft bei Propheten«, entgegnete
Björn. »Leider. Man weiß etwas – aber man
weiß es nie genau. Obwohl Kaithals Bilder recht klar und ihre
Aussagen bis auf minimale Abweichungen äußerst genau
waren. Es bleibt also dabei. Wir gehen so vor, wie abgesprochen: ich
tauche zuerst ein. Wenn ich binnen fünf Minuten nicht
zurück bin und euch ein Zeichen gebe, dann ist etwas faul im
Staate Dänemark. Dann ist davon auszugehen, daß ich in
einen Hinterhalt geraten bin und keine Gelegenheit mehr gefunden
habe, euch rechtzeitig zu warnen. Da ich nicht weiß, was jeden
einzelnen von uns erwartet, und die Möglichkeit besteht,
daß noch Hilfe nötig sein könnte, werden Rani und
Arson folgen und nach dem rechten sehen. Tauchen die beiden auch
nicht mehr auf, dann bist du an der Reihe, Danielle. In diesem Fall
mußt du dich mit Shaloona beraten…
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