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Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Titel: Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz
Autoren: Dan Shocker
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sie
hingegangen sein…
    Die Tür war nicht verschlossen. Einladend schwang sie
zurück, als Macabros gegen den schimmernden Knopf drückte,
der die Form eines Schwertes hatte.
    Der Korridor hinter der Tür sah aus wie ein schmaler
Miniatursäulengang in einem griechischen Pantheon.
    Dahinter folgte ein großer Raum, der mit weißen
Marmorplatten ausgelegt war. Kleine Brunnen und Blumenbeete auch
hier. Die Loark liebten das Leben. Es zeigte sich in allem, mit dem
sie sich umgaben. Sie waren große Ästhetiker.
    »Hallo? Herr des Hauses?« Macabros rief laut und
deutlich. Seine Worte hallten durch den saalartigen Raum.
    Keine Antwort.
    Die kleine Gruppe sah sich jeden Raum an. Nirgends hielt sich ein
Loark auf.
    Alles war sehr sauber, es gab keinerlei Anzeichen von
Verwüstung oder Zerstörung.
    Draußen im Garten, der wie ein kleiner Hain angelegt war und
in dem großblättrige, sonnengelbe Blüten dufteten,
standen Krüge und Schüsseln. Essen und Getränke
befanden sich darin.
    Rabathanan roch daran.
    »Es ist ganz frisch«, sagte er nachdenklich. »Es
scheint eben erst zubereitet worden zu sein. Gift?« bemerkte er
plötzlich. Dann schüttelte er heftig den Kopf und
beantwortete sich seine Frage selbst. »Nein, das kann’s
nicht sein… Es ist niemand da… Etwas hat sie
vertrieben… es muß ganz plötzlich, ganz unerwartet
gekommen sein…«
    Das seltsame Vorkommnis hatte nicht nur die Bewohner dieses Hauses
in Mitleidenschaft gezogen, sondern offensichtlich alle, die in Monar
lebten. Alles war so wie immer.
    Auf den Feuerstellen standen dampfende Speisen und Getränke,
in einer Schmiede glühte noch das Feuer, und mehrere unfertige
Schwerter lagen darin und mußten bearbeitet werden. Aber es war
niemand da, der die Arbeit fortführte.
    Die Menschen hatten ihre Wohnungen und Arbeitsplätze
verlassen.
    »Wohin sind sie gegangen?« murmelte Rabathanan.
    Macabros und seine Begleiter untersuchten insgesamt acht
nebenbeieinanderliegenden Häuser.
    In allen war es das gleiche.
    Die Menschen fehlten, hatten alles liegen und stehen
lassen…
    Die Stille, die sie umgab, war unnatürlich und
unheimlich.
    Sie kamen an einem Freigehege vorbei, das mitten zwischen zwei
großen Blöcken lag, in dem speziell Krieger der Loarks
untergebracht waren, die die Aufgabe hatten, die grenznahen Bezirke
zu überwachen und zu verteidigen. Die riesigen Frei-Käfige
waren leer.
    Harry Carson, der die ganze Zeit über noch kein Wort
gesprochen hatte, blickte Macabros von der Seite her an.
    »Langsam wird mir’s hier unheimlich«, machte er
sich endlich bemerkbar. »Ich krieg das dämliche Gefühl
nicht los, daß wir dauernd beobachtet werden und ebenfalls
jeden Augenblick verschwinden können wie die Bewohner dieser
Stadt. Sie können sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst
haben! Sie müssen doch irgendwo geblieben sein! Dinge, die ich
nicht begreife, machen mich nervös… Weißt du nichts
darüber zu sagen, Björn?«
    Er redete ihn mal wieder mit dem Namen an, den Macabros am
liebsten zu hören wünschte.
    Es störte ihn, wenn auch Harry die Bezeichnung »du bist
doch ein Gott« wählte. Er wollte, wie die anderen, damit
ausdrücken, daß Macabros über Möglichkeiten und
Fähigkeiten verfügte, die ihn über das von Menschen
übliche Maß hinaushoben.
    Besonders seine Fähigkeit, allen Elementen unversehrt zu
entgehen, den Schwerthieben und Pfeilschüssen nicht zum Opfer zu
fallen, hatte ihn zum »Gott« werden lassen. Die Legenden um
seine Person hatten inzwischen bemerkenswerte Ausmaße
angenommen.
    »Tut mir leid, Harry«, murmelte Macabros
gedankenversunken. »Wenn ich’s wüßte, wäre
mir auch wohler… Vor allem in einem Zusammenhang…«
    »Du denkst an Etak, nicht wahr?« Harry Carson
wußte sofort, was in Macabros vorging.
    »Ja. Dort ist durch unser Eindringen einiges in Bewegung
geraten… vielleicht wirkt es sich hier in den Städten der
Wüstenzone so aus… Wenn es so ist, Harry, dann war die
Bindung und der Einfluß der gläsernen Dämonen von
Etak größer, als wir ahnen konnten…«
    Eine der jungen Kriegerinnen, die ganz nah an ihn herangetreten
war, hatte aufmerksam zugehört.
    »Aber – es muß nicht unbedingt mit Etak
zusammenhängen, was hier geschehen ist, nicht wahr?« fragte
sie leise. Ihre großen, dunklen Augen waren auf Macabros
gerichtet.
    »Nein, das muß es nicht. Es kann etwas völlig
Neues sein, etwas – von dem bisher niemand eine Ahnung hatte.
Ihr kommt aus den Wüstenstädten. Aggars
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