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Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Titel: Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz
Autoren: Dan Shocker
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den Loarks versprochen, mit
ihnen die »Stadt der schlafenden Götter« aufzusuchen,
in der unter anderem auch sein Standbild aufgestellt war. Die Loarks
waren stolz darauf, daß er sich ihnen anschloß und noch
stolzer darauf, daß er ihnen überhaupt begegnet war.
    In ihrer Legende besagte der Begriff »Toter Gott« soviel
wie »abwesend, im Moment nicht körperlich greifbar«
– aber irgendwo für andere sichtbar und tätig.
    Sie hatten da eine sehr feine sprachliche Abstimmung.
    Und nun war dieser »Tote Gott« zurückgekehrt, der
gleiche, der vor dreihundert Jahren den Krieg zwischen den Traphilen
und den Loarks beendete und dem Grauen einer anderen Dimension im
Körper eines Steinernen Götzen ein für allemal ein
Ende setzte.
    Ein kleiner stämmiger Mann, der den Namen Bolonophom trug
– in Erinnerung an jenen Bolonophom, der an Macabros’ Seite
einige Abenteuer bestanden hatte – wich nicht von der Seite des
großen blonden Mannes.
    Die Loark-Männer und -Frauen legten nur eine kurze Rast ein,
versorgten sich mit frischem Wasser, nahmen eine Kleinigkeit zu essen
zu sich und setzten in der einbrechenden Dunkelheit ihren Weg
fort.
    Noch ein Tagesmarsch bis in die »Stadt der schlafenden
Götter« lag vor ihnen.
    In der Kühle der Nacht, wenn die Sonne nicht direkt vom
Himmel brannte, sondern nur die Erdwärme abstrahlte, war ein
Fußmarsch angenehmer.
    Macabros hatte sich schon gewundert, daß die Loarks nicht
mit Llonolls gekommen waren. Dies waren Flugtiere, die eine gewisse
Ähnlichkeit mit Bären und Raubkatzen hatten, aber über
kräftige Flügel verfügten. Er hatte erfahren,
daß Wallfahrer in die Wildnis der Traphilen zu Ehren des
»Toten Gottes« stets zu Fuß gingen.
    Nach einem Fußmarsch von schätzungsweise drei Stunden
in östliche Richtung, direkt auf die »Stadt der schlafenden
Götter« zu, erfolgte die nächste Rast.
    Aggars Wüstenzone breitete sich flach und scheinbar endlos
vor ihnen aus.
    Die Dörfer und Städte der Loarks waren nur an den
ringförmigen Dünen zu erkennen, die wie ein Wall riesige
Landstriche umgaben. Diese akkurat gezogenen Kreise waren jedoch am
besten aus der Luft zu erkennen.
    Die Loark-Rasse lebte im Innern der Erde. Es gab dort endlose
Boulevards, Alleen, Parks und Plätze, gewaltige Bauwerke, die
mit großen Keramikplatten verschalt waren. Diese Platten waren
mit bunten Mustern und Linien verziert. Jede Stadt im Innern der
Wüste hatte eine eigene Farbe und ein eigenes Muster. Das gab
jeder einen ureigenen, unverwechselbaren Charakter.
    Jenseits der nur mannshohen Wälle standen Kanonen und
Schleudern, die feindliche Eindringlinge davon abhalten sollten, die
Städte in der Tiefe der Erde zu überfallen.
    Und jenseits der Wälle lagen auch die wenigen, nur den
Bewohnern selbst bekannten Eingänge, die in die Städte
führten.
    Normalerweise patrouillierten Wachen vor und hinter den
Wällen, und auf den breiten, sauber angelegten
Wüstenstraßen herrschte reger Verkehr.
    Doch als sie eintrafen, war alles wie ausgestorben.
    Kein Loark auf den Straßen, kein Wächter vor oder
hinter den Wällen.
    Rabathanan, ein Loark mit Schultern so breit wie ein
Kleiderschrank, ein namhafter Schwertkämpfer aus Varone und
Führer der kleinen Gruppe, blickte finster drein.
    »Merkwürdig«, sagte er, »daß sich
niemand sehen läßt.«
    Das Erscheinungsbild dieser Welt war ungewöhnlich und die
Freunde beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
    Sie waren noch eine Tagesreise von der »Stadt der schlafenden
Götter« entfernt. Die Straße, die sie kamen,
führte genau zwischen den Wällen hindurch und kerzengerade
nach Osten. Alle Straßen sammelten sich dort aus allen
Himmelsrichtungen.
    Die Stille, die sie umgab, war ungewöhnlich und erfüllte
sie mit Sorgen.
    War während ihrer Abwesenheit hier in der Wüste etwas
passiert, von dem sie keine Ahnung haben konnten?
    Waren kriegerische Stämme aus einem anderen Teil der Insel
hier eingefallen und hatten die Bewohner der Städte
getötet? War der Überfall so überraschend erfolgt,
daß die Wachen keine Gelegenheit mehr gefunden hatten, die
Loarks in der Tiefe zu warnen?
    Es war förmlich zu sehen, wie die Muskeln der Frauen und
Männer sich spannten, als sie sich dem Wall näherten, wie
die meisten ihre Schwerter zogen und Verteidigungsstellung einnahmen,
bereit, sofort zu reagieren, wenn die Situation es erfordern
sollte.
    Die Städte der Loarks waren nicht leicht einzunehmen. Es gab
nur wenige Zugänge in die Welt
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