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Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz

Titel: Macabros 107: Mord-Clan der Männer in Schwarz
Autoren: Dan Shocker
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außerhalb. Feinde konnten
nur vereinzelt eindringen und wurden deshalb leicht von Zusatzwachen
an den Zugängen, die wie Tore in einer Stadtmauer waren, erkannt
und eliminiert werden.
    Macabros, der ein wenig die Kultur und Lebensart des
Wüstenvolkes kannte, merkte ebenfalls sofort, daß hier
etwas nicht stimmte.
    »Wir werden nach dem Rechten sehen«, schaltete er sich
ein.
    Es ergab sich von selbst, daß er aufgrund der Tatsache,
daß er unverwundbar war, die Führung der kleinen Gruppe
übernahm.
    Sie bestand außer ihm noch aus Harry Carson, Rabathanan, dem
kleinen Bolonophom und zwei Loark-Kriegerinnen.
    Zweihundert Schritte von der Straße entfernt war in der
zunehmenden Dämmerung kaum das Loch im Wüstensand zu
erkennen, durch das man die Stadt betreten konnte.
    Die Stadt hieß Monar und hatte vier Zugänge.
    Der Weg nach unten erfolgte über eine sehr steile, gewundene
Treppe, wie man sie in alten Schlössern und schmalen, sehr hohen
Türmen fand.
    Doch die Treppen waren nicht alt.
    Auch sie bestanden aus jenen farbigen, für die Stadt Monar
typischen Keramikplatten, die leicht aufgerauht waren, damit man auf
ihrer Oberfläche nicht ausrutschte.
    Wie im Gänsemarsch mußten die Eindringlinge
hintereinander gehen. Die Treppen waren zu schmal, boten nur jeweils
einer Person Platz.
    Auf den Windungen nach unten gab es Aussparungen und Nischen
für die Stadtwächter.
    Sie fehlten.
    Ein angenehmes Halbdunkel herrschte.
    Das weitgeschwungene Deckengewölbe bestand aus quarzartiger
Substanz, in dem es schimmerte und matt blinkte. Das Gewölbe war
wie ein Netz, in dem das Sonnenlicht gespeichert wurde und nach
Bedarf mehr oder weniger stark auf die Stadt einwirkte.
    Monar lag wie alle Loark-Städte unter der Oberfläche der
Wüste, und doch herrschte hier natürlicher Tages- und
Nachtwechsel. Die Quarzdecke leuchtete am Tag hell wie die Sonne und
wurde schwächer, wenn sie hinter dem Horizont versank.
    Auf den farbenfrohen Platten hörte man die hellen Schritte
der Menschen, die nach unten kamen, dann die zweite und
schließlich die dritte und letzte Kontrollstelle passierten,
ohne auf einen einzigen Wächter zu stoßen.
    Dann war auch die Stadt schon zu sehen.
    Unter dem anheimelnden, rötlichen Licht der Quarzdecke dehnte
sich eine gewaltige Siedlung aus, die in ein Tal hineingebaut zu sein
schien.
    Die Häuser waren alle mit den bunten Kacheln versehen, in
denen regelmäßig ein violett/orangefarbenes Muster
wiederkehrte, das an zwei ineinanderverschlungene Schlangen
erinnerte.
    Die Treppe schien frei über einem Platz zu schweben.
Grüner, saftiger Rasen breitete sich unter ihnen aus. Er war
durch verschiedengroße und unterschiedlich geformte Blumenbeete
unterbrochen.
    Zwischen Bäumen, die zum Teil ebenfalls blühten oder
grotesk geformte Blätter als Zierde aufwiesen, sprudelten
schmale Bäche, gab es farbige Springbrunnen und kleine Seen, in
denen buntschillernde Fische ihre Kreise zogen.
    Monar, die Stadt unter der Wüste, war ein liebens- und
lebenswertes Kleinod. Die Häuser hatten unterschiedliche Formen,
erweckten Kleinstadt-Charakter, Geborgenheit und Sicherheit.
    Die bunten Kacheln verliehen dem Ganzen ein fremdartiges,
ungewohntes Bild.
    Die in die Tiefe führende Treppe schien Teil eines Kunstwerks
zu sein, das sich wie ein gigantisches Perpetuum mobile aus der
Rasenfläche erhob.
    Hinter den kleinen quadratischen Fenstern der auch sehr
quadratisch wirkenden Häuser brannten zum Teil Lichter.
    In den Straßen zeigte sich kein Mensch. Auch hier lag alles
ausgestorben.
    Die Luft roch würzig und frisch wie in einem Palmhain.
    Die Männer und Frauen blieben dicht beisammen, als sie den
Rasenpfad zur Straße vorgingen.
    Weniger als eine Steinwurfweite entfernt lag auf der anderen Seite
der parkähnlichen Anlage ein Gebäude. Es war halb von
Bäumen verdeckt. In den unteren Fenstern brannte Licht.
    Macabros und Harry Carson gingen an der Spitze der kleinen Gruppe.
Unmittelbar hinter ihnen folgten die beiden Frauen und dann die zwei
Krieger.
    An der braunen Holztür klebte eine handgroße Kachel,
auf die die Augen einer Schlange gemalt waren. Als Macabros die
Platte leicht berührte, war ein leiser Gong im Innern des Hauses
zu hören.
    Das Licht hinter den Fenstern zeigte an, daß eigentlich
jemand zu Hause sein mußte.
    Aber niemand öffnete.
    Macabros handelte ohne weiter zu überlegen.
    Die Situation war alles andere als normal. Eine Stadt wie Monar
konnte nicht ohne Menschen sein. Irgendwo mußten
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