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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
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Carson fand einen Teil der Ausführungen des
Wächters bestätigt.
    Aber er mußte auch an die Worte des sterbenden Dradon
denken, der vor dem Horror-Götzen, dem Wächter des Sees
gewarnt hatte… er schließlich hatte die Abenteurer ins
Verderben gelockt. Und Carson wollte nicht den Fehler der anderen
begehen, er glaubte, es geschickter anzufangen.
    Er vernahm die Schreie aus dem blutroten See. Sie hörten sich
furchtbar an.
    So etwa stellte er sich das Jammern und Klagen gefangener Seelen
im Höllenfeuer vor…
    Carson starrte auf den roten Strudel, der die Oberfläche des
Sees ständig in kreisende Bewegung versetzte.
    »Gut«, nickte der Wächter. Er lag noch immer auf
den Knien und die scharfe Klinge des Schwertes saß auf seinem
Nacken. »Ich werde mich an deinen Vorschlag halten. Ich
wäre töricht, nicht darauf einzugehen… auch ich habe
nur ein Leben zu verlieren…«
    »Dann also los…« Noch ein einziger Schritt trennte
Harry Carson vom Rand des seltsamen Sees, der angeblich das
›Singende Fahsaals‹ barg. Der Rand der
Wasseroberfläche drehte sich um vieles langsamer als das
hektisch kreisende Zentrum.
    »Harry!« Da ertönte der Ruf aus dem Hintergrund.
»Achtung! Das ist eine Falle!«
    Macabros!
    Harry Carson war durch das plötzliche Auftauchen seines
ständigen Begleiters so überrascht, daß er den Kopf
herumwarf und für den Bruchteil einer Sekunde alle Vorsicht
vergaß.
    Da handelte der Wächter, der das sicher geglaubte Opfer noch
entschwinden sah.
    Wie von einem Peitschenschlag getroffen wirbelte der
Horror-Götze Rha-Ta-N’mys herum. Seine Beine krachten wie
Dreschflegel gegen Harry Carsons Schienbeine und rissen den
Abenteurer zu Boden.
    Dann war der Wächter in der Höhe, entwand mit einem
einzigen Versuch das Schwert aus der Hand seines Gegners, der mit dem
Sog im See bereits zu kämpfen hatte.
    Harry Carsons Beine wurden in das Wasser geschleudert, und er
schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft, sie herauszuziehen. Der Sog
zerrte ihn immer weiter zur See-Mitte.
    Carson mußte das Schwert loslassen, um sich am Rand
festzukrallen.
    Die Schreie aus der Tiefe des blutroten Sees waren noch lauter,
noch schrecklicher und hüllten ihn ein. Andere Geräusche
erreichten sein Gehör nicht mehr.
    Der Wächter wollte mit einem einzigen Ruck den Körper
des Mannes in den See schleudern.
    Macabros war noch zu weit vom Ort des Geschehens entfernt, um mit
der Waffe in der Hand eingreifen und dem Freund zu Hilfe eilen zu
können.
    In seiner Verzweiflung griff er nach einem anderen Mittel.
    Das Schwert, das er in der Hand hielt, wurde zum
Wurfgeschoß.
    Macabros hatte nur diesen einen Versuch, und er legte seine ganze
Kraft hinein, seine ganze Verzweiflung.
    Das Schwert traf den Wächter mitten zwischen die
Schulterblätter, als er gerade daran ging, Harry Carson in den
wirbelnden Sog zu stoßen.
    Mit einem wilden Aufschrei ließ der Horror-Götze von
seinem Vorhaben ab. Tödlich getroffen drehte er sich um seine
eigene Achse und klatschte dann bäuchlings in das rote Wasser.
Schwarzes Blut sickerte aus der tiefen Wunde des dämonischen
Geschöpfs.
    Da war Macabros heran.
    Er zog mit aller Kraft an Carsons Händen, um den Freund aus
dem tödlichen Sog herauszubringen.
    Er schaffte es. Ermattet brach Harry Carson am Rand des
unheimlichen Sees zusammen.
    Es war der Augenblick, da die Leiche des Wächters in das
Sog-Zentrum geriet. Der bizarr-gezackte schwarze Umhang drehte sich
wild im Mittelpunkt, verdeckte das blutrote Auge – und dann
verschwand alles und löste sich auf.
    Sekundenlang noch hallten die Schreie aus der Tiefe des
unheimlichen Sees, dem Harry Carson nur knapp entkommen war.
     
    *
     
    »Wir haben die Spur… des dingenden Fahsaals<
verloren… verdammt noch mal«, das waren Carsons erste Worte
nach dem Dank an den Begleiter, der ihm das Leben gerettet hatte.
    »Es gibt keinen Grund, ihm nachzutrauern. Der See war eine
Todesfalle. Das › Singende Fahsaals‹ befindet sich an einem
anderen Ort… Komm’ mit! Ich glaube, daß die Begegnung
mit den drei Zauberinnen auch für dich viele Fragen beantworten
wird…«
    Gemeinsam gingen sie in den Burg-Tempel.
    Macabros setzte dort seinen Dialog mit den versteinerten
Zauberinnen fort und bat um den Rat der drei weisen Schwestern.
    Die ließen das Auge wieder aus dem luxuriösen
Palastraum Daiyanas kommen und betrachteten lange die Bilderfolgen
aus der Vergangenheit. Bilderfolgen, die speziell den bisherigen Weg
Macabros’ durch das Xantilon
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