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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria
Autoren: Dan Shocker
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ganzen
Vorfall, auch wenn die Polizei nicht so recht daran glauben
wollte.
    Dona hatte am Abend ferngesehen. Obwohl ihr das Programm nicht
gefiel und auch auf den anderen Kanälen nichts Vernünftiges
ausgestrahlt wurde, hatte sie es nicht fertiggebracht, einfach
abzuschalten. Sie hatte von einem Sender den anderen gewählt und
die Zeit förmlich totgeschlagen, aber der Abend war wenigstens
herumgegangen…
    Ein Telefonat, wie sie es erwartete, aber war auch heute nicht
erfolgt.
    Dies war nun schon der dritte Tag und die Polizei war keinen
Schritt weiter. Es gab nichts Neues.
    Kurz vor Mitternacht entschloß Dona Jeffers sich, ins Bett
zu gehen und sich von der Flimmerkiste zu trennen.
    Sie vergewisserte sich, daß die Wohnungstür
abgeschlossen und die Sicherheitskette eingerastet war.
    Die Sechs-Zimmer-Apartmentwohnung lag in der siebten Etage. Hier
befanden sich auch die Büroräume. Durch eine doppelte
Verbindungstür konnte man von der Wohnung in das Office. Das
moderne Apartmenthaus enthielt fast nur Büroräume. In der
zwölften und fünfzehnten Etage waren noch Wohnungen
eingerichtet.
    Dona Jeffers machte sich sonst nie Gedanken über die
Tatsache, daß sie praktisch im siebten Stock allein lebte.
    Heute abend empfand sie ein gewisses Unwohlsein bei dieser
Vorstellung. Hier konnte sie – wenn etwas passierte –
schreien, wie sie wollte… Kein Mensch würde sie’
hören. In dieser riesigen, von Leben erfüllten Stadt war
sie dennoch mutterseelenallein…
    Aber wenn einer kam, der etwas von ihr wollte – sie
würde sich schon zur Wehr setzen. In der obersten Schublade
ihres Nachttisches lag stets ein geladener Revolver.
    Dona Jeffers ging zu Bett, sann noch einen Moment nach und
löschte dann das Licht.
    Im gleichen Augenblick hatte sie das Gefühl, nicht mehr
allein im Zimmer zu sein. Sie wurde beobachtet…
     
    *
     
    Die Angst kann urplötzlich kommen, ohne daß es einen
plausiblen Grund dafür gibt.
    Dies war bei Dona Jeffers der Fall.
    Sie spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen und merkte, wie
ihre Haut feucht wurde. Mit einem Mal wurde ihr heiß.
    Die Frau hatte keinen Grund für die plötzlich
ausbrechende Furcht und schrieb sie ihren überreizten Nerven zu.
Die letzten Tage waren hektisch gewesen, zuviel war auf sie
eingestürmt. Sowohl an Arbeit als auch an Sorge um ihren
Bruder… Sie hatten ein sehr gutes Verhältnis miteinander,
nur so war es auch verständlich, daß die gemeinsame Arbeit
klappte.
    Es knisterte in den Wänden. Hinter den Tapeten rieselte
körniger Staub herab.
    Dona Jeffers stockte der Atem.
    Mit weit aufgerissenen Augen lag sie im Bett und wagte nicht, sich
zu bewegen.
    Ein Erdbeben? kam es ihr in den Sinn. Gerieten die Wände und
Bewegung und…
    Da – Schritte!
    Die Frau erkannte sie an ihrem Rhythmus. So ging nur einer durch
die Wohnung…
    Eine Tür klappte.
    Donas Nackenhaare sträubten sich. »Bill?« fragte
sie tonlos, sie begann zu zittern, dann hielt sie nichts mehr im
Bett, und die aufgezwungene Ruhe fiel von ihr ab wie eine zweite
Haut.
    Die junge Frau richtete sich ruckartig auf. Ihre Hand zuckte zum
Lichtschalter, und die Nachttischlampe flammte auf.
    »Bill!« Dona Jeffers schrie es gellend heraus.
»Bist du’s?«
    Auf der anderen Seite der Diele quietschte leise die Tür in
den Angeln.
    Am ganzen Leib wie Espenlaub zitternd, warf Dona Jeffers die Decke
zur Seite und glitt aus dem Bett.
    Sie zog die oberste Schublade an ihrem Nachttisch auf und griff
nach dem geladenen Revolver.
    Als sie den geriffelten Griff in Händen hielt, wurde sie
merklich ruhiger. Sie war nicht mehr schutzlos…
    Dann drückte sie die Schlafzimmertür auf, knipste das
Licht in der Diele an und schrie gellend auf.
    Die Tür zu Bills Schlafraum bewegte sich wie unter einem
leisen Windhauch und klappte in diesem Moment ins Schloß.
    »Bill!« Dona Jeffers riß sich zusammen, wollte
sich nicht benehmen wie ein alter Angsthase. »Was ist denn
los?«
    Jetzt hielt sie nichts mehr zurück. Niemand konnte in die
Wohnung, wenn er keinen Schlüssel besaß. Drang jemand mit
Gewalt ein, wäre dies mit Geräuschen verbunden und… Da
erkannte sie einen eklatanten Widerspruch.
    Niemand konnte in die Wohnung – auch Bill nicht, selbst nicht
mit dem Schlüssel! Die Sicherheitskette hätte ihn daran
gehindert und…
    Alles in Dona Jeffers verkrampfte sich.
    Sie glaubte, das Blut in ihren Adern’ begänne zu
gefrieren.
    Trotz der namenlosen Angst wollte sie sich Gewißheit
verschaffen. Hier ging etwas
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