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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg
Autoren: Dan Shocker
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und er konnte nichts dagegen tun,
daß man ihn mit Gewalt gegen den pulsierenden Stein
preßte.
    Wie ein Ruck ging es durch den Körper des jungen Guuf.
    »Du hast mit hohem Einsatz gespielt und verloren«,
höhnte die Frau mit dem schönen Gesicht und dem langen,
schwarzen Haar, das bis zu ihren Hüften reichte. »In diesen
Tempel habe ich das Auge bringen lassen – schon vor langer Zeit.
Es war klein und unscheinbar, nicht größer als eine Faust,
als ich es hier deponierte. Ich brauchte Zeit, um es wachsen zu
lassen, um all die unheilbringenden Gedanken hier zu sammeln, die
okkulte Riten, schwarze Magie und Verderbnis auf der Welt der
Menschen erzeugen. Mit einem umgepolten Manja-Auge läßt
sich manches machen, wenn man es geschickt anfängt. Nachdem es
auf seine wahre Aufgabe eingestimmt worden war, begann die Mutation.
Inzwischen ist die Veränderung so weit gediehen, daß die
Schranken der Dimensionen, die dazwischen liegen, durch das Auge
überwunden werden können. Dieses Auge blickt nach Marlos
–, denn dort liegt sein anderer Pol. Beide haben sich
miteinander verbunden, und mit Hilfe dieses gezüchteten Giganten
wird es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis meine Krieger dort
Fuß fassen und die Bewohner Marlos’ töten
können. Viele meiner Helfer werden dabei selbst den Tod finden,
denn es wird leider nicht möglich sein, die Sphäre des
anderen Denkens völlig zu beseitigen. Obwohl die
Elementar-Geister massiv eingesetzt werden. Ohne sie wäre der
Übergang kaum zu schaffen… es ist ein risikoreiches
Unternehmen. Aber wir sind in der Überzahl, und so wird das
Risiko weniger von uns als von der anderen Seite
getragen…«
    Jim fühlte, wie ein Ruck durch seinen Körper ging.
    Er meinte, mit elektrischem Strom in Verbindung gebracht zu
werden.
    Das Kribbeln lief durch seinen ganzen Körper. Der unselige,
pulsierende Kraftstrom, der das veränderte Manja-Auge
erfüllte, glitt in ihn ein und bestimmte den Rhythmus seines
Atems, die Schlagfolge seines Herzens.
    Und dann begann sein ganzer Körper zu glühen – im
Schein des kränklichen Lichtes, das aus dem bösartig
veränderten Manja-Auge drang…
     
    *
     
    Hellmark verhielt sich wie ein Schatten. Wer war der Fremde? Wie
kam er hierher und was wollte er mitten in der Nacht in den
unzugänglichen Karpaten?
    Der Mann erreichte eine der inzwischen dunkel gewordenen
Öffnung und sprang.
    Etwas zog ihn in die Tiefe.
    Björn Hellmark sah, daß er stürzte wie ein
Stein.
    Das war kein Schweben in die Tiefe, wie vorhin bei Jim! Da war das
Licht vorhanden gewesen, das den Transport übernommen
hatte…
    Der Fremde sprang in den Tod, ohne daß er dies begriff!
    Er hatte den Verstand verloren.
    Für Björn gab es kein Zögern. Er wußte nicht,
wie tief der Schacht führte, wann der Fremde aufschlug.
    Er ließ Macabros entstehen.
    Während er mit seinem Original-Körper am Schachtrand lag
und in die Tiefe starrte, versetzte er seinen Doppelkörper in
die Dunkelheit, schätzte in etwa die Fallgeschwindigkeit, und so
kam es, daß Macabros fast auf der Höhe des Mannes ankam,
der in die Bodenöffnung gesprungen war.
    Macabros packte zu und legte die Arme um den in die Tiefe
stürzenden Körper – dann verschwand er mit dem
Fremden. Hellmarks Gedanken versetzten Macabros kurzerhand in die
Tiefe des Schachtes.
    Als der Zweitkörper dort materialisierte, war die akute
Gefahr auch gleichzeitig für den Fremden gebannt.
    Der Mann war schätzungsweise Mitte zwanzig, wirkte wie im
Rausch und hatte überhaupt nicht mitbekommen, was passiert
war.
    Ringsum herrschte Halbdunkel.
    Macabros sah torbogenähnliche Durchlässe, die nach allen
Himmelsrichtungen führten.
    Es war totenstill.
    Dies war der Ort, an dem Jim mit den Elementar-Geistern
verschwunden war.
    Der Fremde stöhnte leise.
    »Wer sind Sie?« fragte Macabros. »Warum sind Sie
hierher gekommen?«
    »Harry… ich muß Harry finden…«, sagte
der Gefragte und wirkte abwesend und verwirrt. »Ich bin
John… John Bakers… der Nebel, dieser schreckliche
Nebel… etwas steckt in ihm…«
    Macabros ließ den Sprecher keinen Moment unbeobachtet. Der
Mann schien nicht zu wissen, wie er hierher kam. Etwas hatte ihn in
diesen Zustand versetzt. Er hatte Erlebnisse, die ihn in den Wahnsinn
trieben.
    Dieser Ort schien damit zu tun zu haben.
    »Ich muß fort… er muß doch irgendwo hier
sein… vielleicht finden wir gemeinsam den Weg aus dem
Nebel…«
    Er achtete nicht mehr auf den Mann, der ihn auf wunderbare Weise
vor
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