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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg
Autoren: Dan Shocker
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verbrauchen.
    Seine Augenlider bewegten sich zitternd wie
Schmetterlingsflügel.
    Er hatte das Gefühl, als laste ein Zentnergewicht auf seine
Brust.
    Nur mit ungeheurer Anstrengung war es ihm möglich,
durchzuatmen.
    Die unsichtbare Wand, die zwischen Tayaa und ihm bestanden hatte,
war plötzlich verschwunden.
    Im gleichen Augenblick konnte er klar und logisch denken und
erkannte seine Umgebung, als er sich aufrichtete.
    Dies war nicht das Innere der Blockhütte – und auch
nicht die Geister-Höhle.
    Zwischen den Augen des blonden Mannes mit dem kühnen Gesicht
des Abenteurers entstand eine steile Falte.
    Wo befand er sich – und wie kam er hierher?
    Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Mehrere
Gestelle auf Rädern standen in dem Raum, in dem er erwachte.
    Er selbst erhob sich von einem solchen Gestell, das frappierende
Ähnlichkeit mit einer Bahre hatte, und näherte sich einer,
die nur einen Schritt von ihm entfernt stand.
    Die Luft, die er atmete, war kalt. Zu kalt! Hellmark
fröstelte und begann das, was er erlebte, für einen Traum
zu halten.
    Die hellen Laken leuchteten aus der Dunkelheit heraus. Deutlich
war zu erkennen, daß unter ihnen Körper lagen.
    Hellmark stockte der Atem.
    Noch ehe er nachgesehen hatte, was darunter lag, wußte er es
schon.
    Leichen!
    Dies war eine Leichenkammer. Wie aber kam er hierher, wieso auf
einem Rollbett und…
    Da hörte er die Schritte. Stimmen… Französische
Worte.
    »… es tut uns sehr leid, Mademoiselle. Wenn sie ihn
kennen, werden sie uns seinen Namen sagen müssen. Wir
müssen alles über diesen Mann wissen, der uns praktisch
schon als Toter eingeliefert wurde.«
    »Wir müssen davon ausgehen, daß ein Verbrechen
geschehen ist«, sagte eine zweite Stimme.
    Björn zog sich in die äußerste Ecke zurück,
als er merkte, daß die Schritte vor der Tür der
Leichenkammer endeten.
    Ein Schlüssel drehte sich im Schloß.
    Dann fiel ein breiter Lichtstreifen in das fensterlose
Verlies.
    Eine Hand tastete nach dem Schalter. Eine Neonröhre mitten an
der Decke flammte auf.
    Ein Mann im weißen Arztkittel trat als erster vor.
    Hinter ihm folgten zwei weitere Männer. In Trenchcoats.
    Französische Kriminalisten.
    Björn stand in der Ecke zwischen den hintersten Bahren und
sah die Dinge wie auf einer Leinwand vor sich.
    In dem hellerleuchteten Türrechteck zeigten sich hinter den
drei Männern zwei weitere Personen.
    Ein Mann wie ein Schrank, breitschultrig, mit nacktem
Oberkörper, bronzefarbene Haut.
    Rani Mahay!
    An seiner Seite – Carminia Brado! Ihre Augen waren
tränenverschleiert, ihr Gesicht war bleich.
    »Ich hatte…«, der behäbig aussehende Arzt
unterbrach sich im Ansatz des Sprechens. Seine Augen weiteten sich
unnatürlich, als er das Laken sah, das lappig über der
einen Bahre hing.
    »Sie ist… leer… er ist fort«, stammelte er
ungläubig. »Aber… so etwas… gibt es doch
nicht!«
    Dr. Bertrand und die beiden Männer von der Sûrete kamen
gar nicht mehr dazu, ihrer Verwunderung Ausdruck zu geben.
    »Doch, Doktor«, sagte da eine Stimme aus der Ecke.
»Wenn jemand unberechtigt hier liegt, kann ich mir denken,
daß er etwas dagegen hat, seinen Aufenthalt über
Gebühr zu strapazieren…«
    Sie starrten den großgewachsenen, blonden Mann mit dem
sonnengebräunten Gesicht an wie einen Geist.
    »Aber das… das… er ist tot«, Dr. Bertrand
fehlten die Worte.
    »Nein, ich lebe«, entgegnete Hellmark. »Meine
Einlieferung in dieses unfreundliche Zimmer, Doktor, beruht auf einem
Irrtum…«
    »Björn!« Carminias Stimme war wie ein Hauch. Mahays
Augen begannen zu leuchten.
    Die Menschen, die diese seltsame, rätselhafte
›Wiedergeburt‹ erlebten, standen wie unter einem
Schock.
    Bertrand war unfähig, noch etwas zu sagen, die beiden
Männer im Trenchcoat traten zur Seite, als Hellmark auf den Gang
hinaus wollte, um Carminia um den Hals zu fallen.
    »Ich wußte, daß es nicht wahr sein konnte!«
stieß sie glücklich – diesmal unter
Freudentränen hervor. »Es war nur ein böser
Traum…«
    »Aus dem auch ich erwacht bin, Schoko«, flüsterte
er. »Doch die Gefahr war wirklich – daran ist nicht zu
rütteln. Ich weiß nicht, was und wie es geschehen ist und
habe keine Erinnerung für die Zeitspanne zwischen der Ankunft
vor dem Spiegel Kiunas und meinen Erwachen hier. Bis auf eines…
das Traumerlebnis mit Tayaa, der Vogelfrau. Aber das gehört
jetzt nicht hierher. Ich nehme an, daß wir in unserem Aufzug
nicht ganz der Jahreszeit entsprechend
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