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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer
Autoren: Dan Shocker
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eine Eigenbewegung zu besitzen. So, als
ob dort ein riesiger, unsichtbarer Mund atme…
    Hellmark konnte es ganz deutlich sehen, daß Oceanus zuerst
in dem Ring verschwand, plötzlich eine rasende Geschwindigkeit
annahm und von einem dunklen glühenden Loch aufgenommen
wurde.
    »Er hört den Ruf, den Ruf aus der anderen Welt«,
murmelte Turrak und grinste triumphierend. »Wie gern
möchtest du ihnen folgen, nicht wahr? Es wäre ein Weg
zurück für dich – aber wo der endet, weiß auch
niemand, da die nach Blut und Leben dürstenden Monster in den
Meeren zu Hause sind, nichts mehr von ihrem früheren Dasein
wissen. Da lobe ich doch die Lage, in die dich dein Schicksal
geführt hat. Hier weißt du, was dich erwartet. Der sichere
Tod – durch meinen Degen. Jemand, der dich gnädiger
behandelt, wirst du wohl nirgends finden… aber komm’,
zuerst möchte ich dir noch etwas zeigen. Ich habe Zeit, viel
Zeit mitgebracht. Für dich ist mir keine Minute
zuviel…«
    In Begleitung der aufmerksamen, bewaffneten Amazonen führte
Turrak ihn nach oben. Hier lernte Björn Hellmark eine ganz
andere Welt kennen. Er meinte, in ein Panoptikum zu kommen. Statuen
standen da in Reih und Glied, wie aus Marmor gemeißelt oder aus
Wachs gegossen. Ein Künstler schien hier sein riesiges Atelier
zu haben. Nun war es von ihm verlassen…
    So weit das Auge reichte – Statuen. Sie stellten die
Horron-Barbaren in allen Entwicklungsstadien dar. Die meisten hatten
die Form des Zweibeiners und erinnerten an gedrungene,
flachköpfige Primitive aus der Urzeit der Erde. Die gefalteten
Echsenflügel waren alle sehr hoch angesetzt.
    Andere Horron-Barbaren hatten die Form des Fischmenschen,
kräftige Arme und Beine. Bei dritten wiederum dominierte der
Nixenleib, andere hatten einen unförmigen Körper, bei dem
Kopf und Gliedmaßen wie Stümpfe hervorragten.
    Eine seltsame, rätselhafte Welt, die Welt der
Horron-Barbaren.
    »Sie sind überall«, erklärte Turrak. »Und
alle sind sie Stein. Auch draußen in den Straßen die
Untertanen deines Oceanus sind Stein. Aber sie werden, wenn die Zeit
gekommen ist – alle aus tausendjährigem Schlaf erwachen.
Und abermals wird sich die Welt Horron verändern. Es ist dann
nicht gut für Menschen, wenn sie hier sind. Aber du wirst diese
Sorgen nicht mehr haben… diesmal, Kaphoon, wirst du
unterliegen.«
    Er schien seine Überlegenheit auszukosten und schob das
Duell, das er angekündigt hatte, lange vor sich her, um die
Freude um so länger zu haben.
    Turrak zeigte ihm alle Etagen. In allen war es dasselbe. Statuen,
die die Horron-Barbaren in sämtlichen Entwicklungsstadien
zeigten.
    Die Gestalten sahen aus wie mit Zuckerguß
überschüttet. Sie waren weiß und porös…
    Dann ging er zurück in die unterste Etage.
    Hier begann der Kampf.
    Turrak erwies sich als hinterlistig.
    Er gab einer Amazone einen Wink. Die reichte Hellmark wortlos und
ernst ein Schwert.
    Er nahm es an sich. Es war schwer, unausgewogen und
äußerst unhandlich.
    »Ich weiß, daß du den Kampf liebst«, sagte
Turrak höhnisch. »Dem trage ich Rechnung. Du darfst
kämpfen. Mit allen. Und ganz zum Schluß – werde ich
dir ganz allein gegenüberstehen…«
    Hellmark merkte sofort, woher der Wind wehte.
    Zuerst mußte er antreten gegen drei Amazonen. Sie
kämpften wie die Teufel und brachten ihn in arge
Bedrängnis. Eine wurde bei der Auseinandersetzung getötet,
die zweite schwer verwundet, die dritte entwaffnet.
    Turrak stand mit bewegungsloser Miene abseits, auf seine beiden
Degen gestützt und gab ein neues Zeichen.
    Diesmal waren es vier Amazonen, die Hellmark angriffen.
    Björn merkte, daß seine Arme schwer wie Blei wurden.
Das lag an diesem verdammten Schwert, mit dem er sich zur Wehr setzen
mußte!
    Der Schweiß rann ihm aus allen Poren.
    Hellmark keuchte und fiel zu Boden. Vor seinen Augen begann sich
alles zu drehen. Drei der vier Gegnerinnen drangen sofort auf ihn
ein. Die vierte blieb zurück, sie war angeschlagen.
    Weiterkämpfen, um nicht unterzugehen!
    Er parierte. Metallisch hallten die Schläge durch den Saal
mit dem leeren Riesenbecken. Die Schwerter klirrten, Funken
sprühten von den geschliffenen Schneiden…
    Mit beiden Händen packte Hellmark die Waffe und legte seine
ganze Körperkraft hinein. Er registrierte, daß seine
Gegnerinnen so kämpften, daß seine Kräfte gefordert
wurden, er aber keine ernsthafte Verletzung davontrug.
    Sie dosierten ihre Hiebe sehr genau. Er blutete aus zahlreichen
kleinen Wunden.
    Und immer
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