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Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Macabros 085: Oceanus' Totenheer

Titel: Macabros 085: Oceanus' Totenheer
Autoren: Dan Shocker
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Spuren werden unkenntlich gemacht. Und nun war einer dieser
›Men in Black‹ hier… ich habe ihn mit eigenen Augen
gesehen. Du auch. Er meinte es ernst, und er war mehr als ein Spuk.
Sie haben einen offenen Mord geplant. Man sagt, daß dies selten
oder nie vorkommt. Vielleicht wollten sie mit diesem Mord einen
anderen belasten?«
    Und noch während er dies sagte, veränderte sich seine
Miene auf eigenartige Weise. Seine Augen vergrößerten
sich. »Rani«, sagte er leise, »nach dem Mord
wärst du ins Spiel gekommen, du warst praktisch am Tatort, als
es geschah. Könnte es sein, daß sie dich zum Täter
stempeln wollten, daß du ihnen aber einen Strich durch die
Rechnung gemacht hast?«
    Rani Mahays Lippen bildeten einen schmalen Strich.
    Der Gedanke, den Patrick da entwickelte, war gar nicht so absurd.
Und doch wollte er ihm nicht in den Kopf.
    »Ich möchte es am liebsten nicht glauben«, sagte er
abwesend. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie von meiner
Absicht Kenntnis erhalten sollen, daß ich dich heute abend
aufsuchen werde.«
    »Sie könnten telepathisch veranlagt sein…«
    Rani nickte. »Das wäre ein Weg. Aber Telepathie allein
reicht nicht. Ich habe den Gedanken gefaßt – und ihn kurz
darauf in die Tat umgesetzt. Innerhalb einer einzigen Sekunde ist der
Übergang von Marlos nach hierher erfolgt. Die Zeit ist zu kurz
für die ›Men in Black‹ gewesen, zu erfahren, was ich
wollte und selbst noch zu reagieren. Das wäre nur dann der Fall,
wenn ich mit einem normalen Verkehrsmittel eine bestimmte Zeit
unterwegs gewesen wäre und sie die Zeit der Anreise für
ihre Zwecke hätten nutzen können. -Sie müssen es
anders erfahren haben. Aber ein Blick nach Marlos, auf die Menschen,
die dort leben, ist ihnen unmöglich. Niemand ist dazu in der
Lage. Marlos liegt in einer unsichtbaren Welt, wie unter einer
schützenden Kuppel. Bleibt logischerweise nur eines übrig,
Rich…«
    »Der Zufall«, vervollständigte der untersetzte Mann
Ranis Ausführungen. »Auch so etwas gibt es.«
    »Dennoch sollten wir die Sache im Auge behalten, Rich. Die
›Men in Black‹ haben einen Anschlag auf dein Leben vor! Der
erste ist ihnen mißglückt… Also werden sie einen
zweiten oder sogar dritten Versuch unternehmen. Es gibt einen neuen
Feind. Du mußt auf der Hut sein!«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Jeder Feind, Rani, ist aber
auch zu bekämpfen.«
    »Wenn man seine Schwächen kennt…«
    »Dann werde ich mein Augenmerk jetzt darauf richten, die
herauszufinden…«
    Er brachte ein weiteres Problem ins Gespräch. Die Ereignisse
um den Flug-Barbar aus Horron – Jonathan Pallert.
    »Ich war ihm dicht auf den Fersen, aber dann entwischte er
mir.« Rani ärgerte sich jetzt noch darüber, wenn er
daran dachte, daß durch den Horron-Barbar möglicherweise
ein Großteil der Fragen hätte beantwortet werden
können, die vielleicht mit Hellmarks Schicksal in Zusammenhang
standen.
    Er konnte nicht an einen Zufall glauben, daß ausgerechnet zu
einem Zeitpunkt, da ein Mann wie Hellmark im Mikrokosmos verschollen
war, ein Mensch auf dieser Seite der Welt seine Erinnerung daran
zurückerhielt, daß er eigentlich aus der des mikroskopisch
Kleinen stammte…
    Noch während Rani und Patrick darüber sprachen, begann
der stets eingeschaltete Fernschreiber in Patricks Büro zu
ticken.
    Der Verleger griff nach dem breiten Papierstreifen und las die
Meldung, wie sie aus dem Fernschreiber kam, vor.
    »Rätselhafte Vorgänge auf dem Luxusdampfer YOUNG
LOVE stop Durch eine verschlüsselte Meldung des Kapitäns
des Schiffes an den Eigner erhielt der Unterzeichnete zufällig
Kenntnis von den Problemen, denen sich Besatzung und Passagiere
gegenüberstehen stop Vom Dampfer sind kurz hintereinander zwei
Menschen verschwunden stop Eine junge Frau namens Rosemary Williams
wurde angeblich von einem See-Monster ins Meer gezogen stop Zeugen
dafür soll es geben stop Beim Versuch, die Verschwundene zu
bergen, beteiligten sich ohne Wissen des Kapitäns zwei
Passagiere in Taucherausrüstung stop Nur einer kehrte an Bord
zurück stop Er liegt mit schwerem Schock auf der Krankenstation
stop Der andere blieb verschollen stop Monster wird als fisch- und
menschenähnlich, sehr groß, beschrieben…«
    »Rani«, stieß Patrick hervor, »da paßt
doch mal wieder etwas genau wie die Faust aufs Auge!«
    »Pallert – er scheint Pallert in seiner wahren Gestalt
gesehen haben«, sagte Rani aufgeregt. Er war neben Patrick
getreten und starrte auf das Papier, das
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