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Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter
Autoren: Dan Shocker
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die
Nachtseelen von Zoor und die braunhäutigen, kriegerischen
Menschen, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren, deren Köpfe
leuchteten wie Lampen und die nur zu vernichten waren, wenn sie die
Köpfe verloren. Erst dabei stellte sich heraus, daß es
wirklich lebende Puppen waren, die Nh’or Thruu in den Kampf
geschickt hatte und keine Lebewesen aus Fleisch und Blut. Das
ließ einen weiteren Schluß auf die grausame Herrschaft
des Wahnsinnigen aus dem Dämonenreich zu. Er hatte alles Lebende
ausgerottet.
    Ein bedrückendes Bild erstand in Hellmarks Bewußtsein,
während er sich um Arson kümmerte und Carminia dem Freund
vorsichtig mit klarem Wasser die aufgesprungenen Lippen benetzte. Das
schien ihm gut zu tun.
    Er stellte sich vor, daß dies der Endzustand der Erde sein
könnte. Ein einziges, dämonisches Wesen beherrschte eine
ganze Welt, ohne Rücksicht auf das Leben und den Willen der
Beherrschten.
    Hellmark blickte in die Richtung, aus der Arson gekommen war. Dort
in Höhe des Hügels war alles still.
    Ein einziges Mal ließ Björn deshalb auch nur seinen
Doppelkörper entstehen, um sich die Gegend dort hinten genauer
anzusehen. Es gab nichts Verdächtiges. Das machte alles nur um
so mysteriöser.
    Er mußte an die Stimme denken, die sie alle gehört
hatten, kurz bevor der erste unheimliche Angriff auf sie erfolgt war.
Jedes einzelne Wort hatte sich in sein Gedächtnis gegraben.
    Nh’or Thruus Stimme hatte sie höhnisch und triumphierend
wissen lassen, daß er auf sie wartete, daß er auf ihr
Kommen vorbereitet war.
    … ich hätte euch schon tausendmal töten
können, klang die Stimme in Björns Bewußtsein nach.
Aber das ist langweilig. Sterben kann jeder nur einmal. Ich habe
anderes mit euch vor. Ich werde euch jagen und hetzen durch eine
Welt, von der ihr nichts wißt. Bis die Stunde kommt, da ihr
mich selbst darum beten werdet, euch einen gnädigen Tod zu
schenken… aber ich werde ihn euch nicht gewähren.
    Jedes einzelne Wort ließ er in seinem Gedächtnis Revue
passieren.
    Hatte Nh’or Thruu bei Arson den Anfang gemacht? War dies der
Beginn der »Jagd« auf sie?
    »Vorsicht«, kam es da wie ein Hauch über die Lippen
des Mannes, der am Boden lag. »Ich…« Schon war seine
Kraft wieder weg.
    Arson hielt die zitternden, durchscheinenden Augenlider
geschlossen.
    »Nicht sprechen! Du mußt erst wieder zu Kräften
kommen«, sagte Björn Hellmark ernst. »Dann kannst du
uns alles erzählen…«
    Der Mann mit der Silberhaut deutete ein Kopf schütteln an.
»Dann… ist es… vielleicht… schon… zu
spät«, kam es wie abgehackt über seine Lippen.
»Ihr müßt… weg von hier.«
    »Das ist einfacher gesagt als getan, Arson. Nichts lieber als
das. Hast du vergessen, wo wir uns befinden?«
    »Nein… in der Mikroweit… im Herrschaftsbereich
Nh’or Thruus… das ist es, was wir ändern müssen.
Sonst werden wir alle… elend zugrunde gehen… ich habe ihn
getroffen…«
    »Nh’or Thruu?«
    »Ja, er hat mir noch mal das Leben geschenkt… als
lebende Warnung. Was ist nur los mit mir? Warum bin ich… so
kraftlos?«
    Seine letzten Worte waren kaum noch zu verstehen. Björn
mußte sich tief zu ihm herabbeugen, um seine Stimme zu
vernehmen.
    »Du bist schwach, weil du wahrscheinlich einen langen Weg
zurücklegen mußtest…«
    »Er war sehr weit…« bestätigte Arson.
»Die Höhle muß am anderen Ende dieser Welt
liegen.«
    Wieder mischte sich eine neue Information in seine
Ausführungen, die er wie in Trance mitteilte.
    »Welche Höhle, Arson?«
    »In der Nh’or Thruu lebt…«
    »Wie kamst du dorthin?« Sofort meldeten sich Zweifel bei
Hellmark. Als er daran dachte, auf welche Weise Arson verschwunden
war. Bei den Dämonen und deren Verbündeten wußte man
nie, welche Tricks sie anwandten, welche Fallen sie errichteten.
    Der beste Freund konnte zum Risiko werden, zu einer wahren
Zeitbombe, wenn Dämonen sich seiner bemächtigt hatten und
die Fäden zogen.
    Das war in diesem Mikroreich einfacher als in der Welt, aus der
sie kamen. Dort konnte der Mensch noch schalten und walten, war oft
in seinen Entscheidungen jedoch sein eigener Dämon, verging sich
durch Verbrechen. Arroganz und Mißgunst gegen die eigenen
Interessen und wurde unmenschlich.
    »Ich hielt Wache. Daran erinnere ich mich noch…«
Arsons Zustand war etwas besser geworden. »Plötzlich sah
ich die Puppenmenschen…« Damit meinte er die Erdfarbenen,
die wie Menschen aussahen, sich bewegten und redeten – aber
Kopien aus künstlicher
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