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Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter
Autoren: Dan Shocker
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Sprechers… die Tatsache, daß der er
den Namen Philipe Laison erwähnt hatte. Nur einer hatte ihn
gehört. Das war Juan in Barcelona!
    »Es ist kein dummes Gerede, Herr Chancell«, fuhr der
Mann in der Dunkelheit zu sprechen fort.
    Der Amateurforscher konnte von ihm nur soviel erkennen, daß
er einen schwarzen Mantel und einen tief ins Gesicht gezogenen
schwarzen Hut trug. Vom Antlitz seines Gegenüber war nichts zu
sehen.
    »Ich meine es ernst. – In Ihrem eigenen Interesse!
Philipe Laison wollte es damals auch nicht wahrhaben…«
    »Wieso sprechen Sie ständig von einem Philipe Laison?
Ich kenne keinen…«
    »Dann ist es um so erstaunlicher, daß Sie den gleichen
Weg gehen wollen…«
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte Chancell heiser. Was er
hier zu hören bekam, irritierte und verwirrte ihn. Konnte der
andere Gedanken lesen – oder wurde sein Telefonanschluß
überwacht?
    Was das Letztere anbetraf, so verwarf er diesen Gedanken ebenso
schnell wieder, wie er ihm gekommen war.
    Unsinn! Was er tat, wofür er sich interessierte, das war zwar
nicht alltäglich, aber es war weder staatsgefährdend, noch
untergrab er die Sicherheit seines Landes. Seine Interessen
kollidieren nicht mit denen der Abwehrstellen. Er war ein
unbedeutender Zeitgenosse, bei dem sich jegliche Überwachung
erübrigte.
    »Ich meine es gut mit Ihnen. Machen Sie also keinen
Unsinn«, bekam er zu hören.
    »Soll das eine Drohung sein?«
    »Warum sprechen Sie von einer Drohung, wenn ich Ihnen einen
Rat gebe?«
    »Ich bin gewohnt, das zu tun, was ich für richtig
halte…«
    »Diesmal ist es eben nicht richtig. Denken Sie an Philipe
Laison! Der Name ist Ihnen geläufig, persönlich können
Sie ihn natürlich nicht gekannt haben. Er lebte lange vor Ihrer
Zeit.«
    »Sie wollen damit doch nicht sagen, daß Sie ihn
kannten?«
    »Doch, das will ich damit sagen! – Ich warnte auch
Philipe Laison. Aber er wollte mir nicht glauben…«
    Chancell merkte, wie ihm heiß wurde.
    Was er hier erlebte, ging über sein Begriffsvermögen,
und doch… in der Tiefe seines Bewußtseins regte sich eine
Erkenntnis.
    Diese verflixte Dunkelheit! Zu gern hätte er einen Blick in
das Gesicht seines Gegenüber geworfen.
    »Das Ergebnis war – er verlor den Verstand und endete im
Irrenhaus…« Der andere betonte jedes Wort. Wie
Hammerschläge trafen sie Chancell.
    »Niemand glaubte ihm etwas von dem, das er gesehen haben
wollte«, seufzte der Schwarze in der Dunkelheit. »Ist ja
verständlich. Wer nimmt einen Irren schon ernst. – Um so
ernster sollten Sie das nehmen, was ich Ihnen sage, Herr
Chancell…«
    »Woher kennen Sie meinen Namen? Wieso wissen Sie, was
ich… beabsichtige?«
    »Wir wissen alles…«
    »Wer ist – wir?«
    Leises, rätselhaftes Lachen. »Wir sind die Herren in
Schwarz, die immer dann aufkreuzen, wenn etwas in der Welt geschieht,
das mysteriös ist – und lieber nicht ans Licht der
Öffentlichkeit gerät.«
    Die »Männer in Schwarz«! Er hatte schon davon
gehört, über sie gelesen. Viele jener Personen, die
eigenartige Begegnungen hatten oder Untertassen-Phänomenen
nachgingen, gaben manchmal kleinlaut zu, von solchen
»Männern in Schwarz« aufgesucht, angesprochen oder gar
bedroht worden zu sein, wenn sie über dieses oder jenes Ereignis
weiterhin berichten würden.
    »Aber – warum .?« hörte Chancell sich sagen.
Er hatte eine rege Phantasie, doch was er hier erlebte, stellte das
Phantastischste in den Schatten.
    »Darüber sprechen wir lieber nicht«, fiel der
andere ihm sofort ins Wort. Er löste sich von dem Baumstamm.
Unter dem breitkrempigen Hut schimmerte ein kalkweißes Gesicht.
»Sie treten Ihre Reise nicht an, suchen nicht den Ort mit dem
’alten Schiff und lassen das Wrack der namenlosen Götter
dort in der Einsamkeit verrotten, wohin es gehört. Es ist in
Ihrem eigenen Interesse. Denken Sie stets daran!«
    Der Schwarze wandte sich um und verschwand zwischen den
Stämmen.
    »Aber so hören Sie doch, ich…« Friedrich
Chancell machte drei Schritte nach vorn, um dem Fremden zu
folgen.
    Er hörte das Rascheln von Laub, das den Boden bedeckte. In
der Dunkelheit zwischen den Baumstämmen knackte ein Zweig.
    Dann war Totenstille.
    Chancell hielt den Atem an. Eine halbe Minute stand der
Amateurforscher wie angewurzelt.
    »Kommen Sie zurück!« rief er plötzlich. Laut
und klar hallte seine Stimme durch die stille Nacht. »Wir
müssen über das sprechen, was Sie mir da angedeutet haben.
Laufen Sie nicht einfach davon!«
    Doch von
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