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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle
Autoren: Dan Shocker
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Entwicklung sich an Dinge
erinnerte, die gegen sie verwendet werden konnten.
    »Ich denke, wir wollten uns in deiner Bude treffen?«
stieß Pepe leise hervor. Sein Blick ging in die Runde.
    Alles war noch still und friedlich. Nur eine Steinwurfweite von
ihrem Standort entfernt befand sich die Blockhütte, die nach
seiner Ankunft Molochos bezogen hatte. Schräg gegenüber lag
die Hütte, die Björn und Carminia gemeinsam bewohnten, in
der Nachbarschaft die Rani Mahays. Und daneben wieder stand eine, in
der seit geraumer Zeit Arson, der Mann mit der Silberhaut, lebte.
    In weiteren Hütten waren Alan Kennan und Camilla Davies
untergebracht. Aber es gab noch mehr Häuser – die jedoch
waren unbewohnt. Nach dem Erlebnis um Ustur, einen der
rätselhaften Hauptdämonen um die Dämonengöttin
Rha-Ta-N’my, interessierte ein weiteres Paar sich für den
Aufenthalt auf Marlos. Es war das Geschwisterpaar Marga und Ullrich
Koster.
    All die anderen Hütten dahinter warteten auf diejenigen, die
Björn noch zu finden hoffte.
    Pepe und Jim erkannten, daß sie sich mißverstanden
hatten und beschlossen, dieses Mißverständnis reichlich
auszukosten. Was die beiden da vom Zaun brachen, sah auf den ersten
Blick aus wie ein handfester Streit. Pepe schimpfte wie ein
Rohrspatz, und Jim stand dem in nichts nach.
    Dann beschlossen die beiden jedoch, endlich wieder Ruhe zu geben
und das zu tun, was sie sich eigentlich vorgenommen hatten.
    »Willst du sie nun sehen – oder nicht?« fragte der
Mexikanerjunge unvermittelt.
    »Na klar. Da passen wir schon auf wie die Schießhunde,
damit keiner was merkt, und dann soll’s umsonst gewesen sein?
Nicht mit mir…«
    Sie verschwanden beide hinter Jims Hütte, wo der Boden
langsam zu einem Hügel anstieg, auf dem Hunderte von
blühenden Hibiskussträuchern standen.
    »Bist du dir auch ganz sicher, daß es da jetzt noch
Nacht ist?« stellte Jim der Guuf die Frage an seinen Freund.
    »Ganz sicher. Wir haben hier hellen Nachmittag – in
London muß es jetzt kurz nach Mitternacht sein. Bist du
bereit?«
    Jim nickte.
    Um ganz sicher zu sein, daß sie auch an der gleichen Stelle
ankamen, faßten sich die beiden so ungleich Aussehenden an den
Händen.
    Es bedurfte keiner weiteren Worte mehr. Jim und Pepe hatten sich
über das Abenteuer, das sie durchführen wollten,
abgesprochen.
    Daß Pepe sich hin und wieder von Marlos entfernte, war keine
Seltenheit. Seltener schon war es für Jim, der die Menschen
fürchtete. Er hatte dafür seine guten Gründe.
    Nicht umsonst hatten Björn und Carminia ihm allerhöchste
Aufmerksamkeit eingeschärft.
    Daß die beiden Freunde jetzt gemeinsam von Marlos weg
wollten, hatte aber einen besonderen Grund.
    Pepe wollte dem Guuf in einer Seitenstraße von Soho die
Schaufenster eines Musikgeschäftes zeigen, in dem er einige
besonders schöne Gitarren gesehen hatte.
    Der dunkelgelockte Junge aus Yukatàns Urwäldern
verließ öfter Marlos und machte Ausflüge in alle
Teile der Welt. Jeder, der eine bestimmte Zeit auf der unsichtbaren
Insel verbracht hatte, war imstande, sich durch reine Geisteskraft
von diesem Ort zu jenem x-beliebigen anderen zu versetzen.
    Daß er jetzt diese Zeit wählte und Jim mitnahm, hing
damit zusammen, daß der Guuf es nur noch wagte, zu einer
möglichst stillen Zeit im Schutz der Dunkelheit dort
aufzutauchen, wo Menschen wohnten. Sein ungewöhnliches Aussehen
brachte es mit sich, daß er Aufsehen und Furcht erregte,
während er doch in Wirklichkeit ein ganz harmloses,
bemitleidenswertes Geschöpf war.
    Jim hatte den Stadtplan, der sich in Pepes Besitz und nun in
seiner Hütte befand, vor dem gemeinsamen Unternehmen eingehend
studiert. So kannte er genau die Stelle, wohin Pepe ihn führen
wollte, und richtete sich geistig darauf ein. Die Marshall-Street war
ihr Ziel.
    Die Tatsache, daß ringsum alles still war, hing damit
zusammen, daß Björn Hellmark mit seinen Freunden
offensichtlich in seiner Blockhütte beisammensaß, um die
Ereignisse der letzten Tage zu analysieren und daraus für seine
eigene Mission Konsequenzen zu ziehen.
    So fühlten Pepe und Jim sich unbeobachtet.
    »Also – bei drei geht’s los«, nickte der
Mexikanerjunge.
    Er begann zu zählen. Die beiden Jungen hielten sich an den
Händen, und im nächsten Moment schlug die Luft an der
Stelle zusammen, wo sie eben noch gestanden hatten…
     
    *
     
    Und beide materialisierten wie Geister aus dem Nichts in einer
dunklen Seitengasse mitten in Soho.
    Die alten Häuser standen dicht
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