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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle
Autoren: Dan Shocker
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nervös.
    Geheimnisvolle Laute, die sich unheimlich anhörten, wurden
mit dem Wind zu ihm herübergetragen.
    Da schrie der Mann plötzlich auf.
    Sein spitzer Schrei hallte über das Plateau.
    »Kommt doch mal her! Seht euch das an… so was habt ihr
noch nie gesehen…« stieß er mit zitternder Stimme
hervor.
    Die anderen auf dem Grillplatz, rund fünfzehn bis zwanzig
Schritte von ihm entfernt, warfen wie auf Kommando die Köpfe
herum.
    Stephen Wolfe sprang sofort auf die Beine und rannte zum Ende des
leicht ansteigenden Plateaus.
    Der Wind fuhr in seine Haare.
    Die anderen Teilnehmer an dem nächtlichen Grillfest folgten
Wolfe nach.
    »Was ist los, Joe? Was hast du? Warum schreist du denn
so?«
    Pilgram war kaum imstande, sich aus eigener Kraft zu erheben.
Stephen Wolfe griff ihm unter die Arme.
    Es knackte in den Gelenken des Zwanzigjährigen.
    »Die Stadt«, sagte er mit weit aufgerissenen Augen und
seine Wangenmuskeln zuckten. Pilgram befand sich in höchster
Erregung. »Auf dem Wasser, Stephen… steht… eine
Stadt!«
    »Du täuschst dich, Joe. Da ist nichts. Du hast
geträumt… dieses verflixte Zeug… wenn du nur endlich
mal davon loskommen würdest.«
    »Es hat nichts damit zu tun. Ich weiß es genau. Das war
kein Traum… sieh’ doch selbst hin.«
    Die ganze Zeit über, während Pilgram sich zu
erklären versuchte, blickte er seinem Gegenüber in die
Augen, als wolle er sich an Wolfes Reaktion vergewissern, daß
ihn wirklich kein Spuk narre.
    »Tut mir leid, Joe«, sagte der
Vierundzwanzigjährige tonlos. »Aber – da ist wirklich
nichts…«
    Mit einer blitzschnellen Drehung wandte Pilgram den Kopf.
    Schwarz und stark bewegt dehnte sich die See jenseits der
Felsenklippe in der Tiefe aus und verschmolz mit dem schwarzen Himmel
am Horizont.
    »Aber…«, der Rest blieb Pilgram in der Kehle
stecken.
    Wolfe hatte recht. Da war nichts. Kein Feuerschein, nicht die
Umrisse jener unheimlichen, bedrückenden Stadt, die angeblich
über dem Wasser schwebte…
    Pilgram schüttelte mit heftiger Bewegung Wolfes Arm ab, der
ihn noch immer umfaßt hielt, als wäre die Berührung
ihm peinlich.
    Er senkte den Kopf und schlug beide Hände vor’s Gesicht.
»Ich hatte immer Angst davor, daß ein Trip mal zu einem
Horrortrip wird… ob das der Anfang ist? Fängt es so an,
wenn man verrückt wird?« Er krallte seine Fingernägel
in die Stirn und zog seine Hände langsam übers Gesicht, als
müsse er den Schmerz fühlen. »Nein… ich
merk’ noch alles, so intensiv wirkt das Zeug noch nicht.
Sie war also da. Ich laß’ es mir nicht nehmen.«
    »Vielleicht hast du auch geträumt, Joe«, wandte
Jessy Brown sich an ihn, die mit ihm gekommen war. Sie legte ihre
rechte Hand um seine Schultern und zog ihn langsam an sich.
    Beinahe mechanisch – wie Schutz suchend – neigte der
große junge Mann seinen Kopf nach unten und lehnte sich bei
Jessy an.
    »Ich kann geträumt haben. Natürlich. Ja –
sicher war es so…« Seine Miene hellte sich plötzlich
auf, als die anderen beruhigend und freundlich auf ihn einredeten,
und sie begannen gemeinsam zu flachsen, als wollten sie den Vorfall
so schnell wie möglich vergessen.
    »Ihr seid nett, wirklich verdammt nett«, fuhr Joe fort.
»Tut mir leid, daß ich euch so auf die Nerven gehe. Wenn
ihr mir alle helft, dann schaff ich’s eines Tages bestimmt und
rühr’ das Zeug nicht mehr an. Das mit der Stadt war Quatsch
– vergeßt es…«
    Er kehrte mit den anderen zur Lagerstätte zurück, wo der
Grill angenehme Wärme verbreitete.
    Die saftigen Steaks wurden verteilt, und jeder griff herzhaft
zu.
    Pilgram war fröhlich und fiel zwischendurch nur in eine
gewisse Trübsinnigkeit zurück.
    Obwohl Jessy an seiner Seite saß, sich blendend mit ihm
unterhielt, kamen die düsteren Gedanken und die seltsamen Bilder
immer wieder, die er vorhin am Rand des Steilfelsens vor Augen gehabt
hatte.
    Es war nicht nur die Stadt allein, die er sah. Da gab es noch
mehr. Doch er wagte nicht, auch nur ein Wörtchen darüber zu
verlieren.
    Er hatte – Menschen gesehen!
    Eine gewaltige Mauer begrenzte die bizarren Türme und
hochragenden Säulen. In ihr gab es große, dunkle Tore.
Eines davon stand offen.
    Nur ganz kurz hatte er diese Dinge in sich aufgenommen. Ein
flüchtiger Eindruck! Und doch prägte er sich wie mit einem
Brenneisen in sein Bewußtsein.
    Gestalten in unmittelbarer Nähe des Tores!
    Konnte man sie wirklich als Menschen bezeichnen?
    Jene bizarren, plumpen, widerwärtig
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