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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle
Autoren: Dan Shocker
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ungeschoren wirken zu lassen. Dein Ziel ist
es, mächtig wie Rha-Ta-N’my zu werden. Du bist anders
– und gleichst ihr doch wie ein Ei dem anderen. Euer Ziel ist
es, zu herrschen, zu versklaven, zu ängstigen und zu
töten.«
    »Es ist das Recht des Dämons…«
    »Recht, das sich worauf gründet?« fragte Hellmark
hart. Er hielt die Maske entfaltet in der Hand. Er war bereit, sie
jeden Augenblick aufzusetzen. Doch er zögerte, um Tharr weiter
zum Einlenken zu zwingen.
    »Geh’ in den nächsten Raum – und du wirst den
Guuf sehen«, sagte da der Unsichtbare grollend.
    Hellmark setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen und
ging wie angegeben in den nachfolgenden Raum, in den er vorhin nur
einen flüchtigen Blick geworfen hatte.
    Doch nun, an der Türschwelle stehend, sah er sich genauer um
– und dann packte ihn das Grauen.
    Er sah Jim – und Macabros!
    Sein Herzschlag stockte, seine Handflächen wurden feucht.
    Als er den Blick in die Höhe wandte, wurde ihm klar, wie
heimisch Tharr sich hier fühlte, wie sehr er dieses Haus seinen
offensichtlichen Anforderungen entsprechend angepaßt hatte.
    In dem Raum, in den Hellmark blickte, gab es keine Decke. Die war
bis auf wenige Reste in den Ecken und äußersten Kanten
ausgerissen. Ein riesiges ausgefranstes Loch, wie der Rand eines
Bombentrichters, gähnte über seinem Haupt, führte den
Blick in den Raum des darüberliegenden Stockwerkes, der
ebenfalls kahl und leer war, und in den Raum, wiederum eine Etage
höher, zu dem es ebenfalls keine Bodendecke mehr gab.
    Vier übereinanderliegende Räume bildeten einen einzigen
bizarren Schacht, der hochführte bis unter das alte
Dachgebälk, wo trübes, geisterhaftes Licht schimmerte.
    Und dort oben unter dem Giebel schwebten wie überdimensionale
Puppen, die an unsichtbaren Fäden festgehalten wurden –
Macabros und Jim, der Guuf!
    Die Arme baumelten an ihren Seiten herab, die Köpfe waren auf
die Brust gesunken, und langsam drehten sich die Körper wie ein
Planet um seine eigene Achse.
     
    *
     
    Rani Mahay nahm gleich bei seiner Ankunft die
übernervöse Reaktion der Menschen wahr, die damit
befaßt waren, die Spuren der angeblichen Naturkatastrophe in
der Gegend um die Kreidefelsen von Dover zu beseitigen.
    Noch immer waren Mannschaften auf dem Weg, um die Verschollenen zu
suchen.
    Auch Taucher wurden eingesetzt. Mehrere Ruderboote und
größere Suchschiffe der Polizei schaukelten auf den Wellen
der leichtbewegten See.
    Und dann wurde man fündig.
    Die Leichen der Polizisten wurden in engen Felsspalten geborgen,
wohin der Wasserdruck sie getrieben hatte.
    Am Straßenrand unten standen die demolierten Fahrzeuge, die
man den Fluten entrissen hatte. Auch zwei Motorräder, die
Stephen Wolfes Freunden gehörten, wurden sichergestellt.
    Hunderte von Neugierigen waren aus den nahegelegenen Ortschaften
gekommen, um den Einsatz von Polizei- und Rettungsmannschaften zu
beobachten.
    In Dover selbst hatte der unerklärliche Sturm, der nur diese
Gegend heimgesucht hatte, böse Schäden angerichtet. Auch
mit deren Beseitigung war begonnen worden.
    Der Himmel war noch immer trüb und verwaschen. Leichter
Nieselregen fiel.
    Es begann stärker zu regnen, als Rani Mahay das Hospital
aufsuchte, in dem Joe Pilgram lag.
    Es war nicht einfach für den Inder, eine Besuchserlaubnis zu
erhalten.
    »Sein Zustand ist bedenklich«, erfuhr er von der
Stationsschwester. »Der Arzt hält jede Aufregung für
gefährlich. Kennen Sie Mister Pilgram denn näher?«
    »Nur flüchtig«, erwiderte Rani. »Aber ich
glaube, daß das, was er gesehen und erlebt hat, von
allergrößter Bedeutung ist. Vielleicht war er Zeuge von
Dingen, die erst der Anfang waren und die noch Schlimmeres nach sich
ziehen können…«
    Die dunkelhaarige Schwester sah ihn mit großen Augen an. Man
merkte ihr an, daß sie mit dem Gesagten nichts anfangen konnte.
Rani hatte das Gefühl, daß sie auch ihn für einen
Haschbruder hielt.
    Er erhielt schließlich die Erlaubnis, einen Blick in
Pilgrams Krankenzimmer zu werfen.
    »Aber reden – ist nicht drin«, wisperte die
Schwester ihm zu.
    Sie hatte recht. Pilgram lag benommen und halb bewußtlos in
seinem Bett. Im Halbschlaf redete er immer wieder das gleiche, ohne
selbst ansprechbar zu sein. Er beschrieb genau die Stadt, rief nach
seiner Freundin Jessy, hielt dann wieder Zwiegespräche mit den
beiden Polizisten Tumby und Revon. Diese Selbstgespräche im
Schlaf vermittelten Rani Einblicke in das, was auch der Reporter in
seinem
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