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Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle
Autoren: Dan Shocker
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Mrs. Greens Wohnung. Am Körper der toten
Geschäftsinhaberin schien er jetzt nicht mehr interessiert.
    Nur im Körper Peter Fitzroys konnte Tharr sich entfernen. Als
Geist selbst war er offensichtlich an dieses unheimliche Haus
gebunden, in dem er seit Jahren lebte und das zum Ausgangspunkt
unheimlicher Abenteuer geworden war.
    Hier hatte Tharr sich verborgen gehalten, hier hoffte er, der
Begegnung mit seinem Widersacher Tokk und der Auseinandersetzung mit
Apokalypta auszuweichen, bis seine Macht so weit gefestigt war,
daß nichts mehr ihn von seinem Thron werfen konnte.
    Aber da war Hellmark dazwischen gekommen. Sein Auftauchen zwang
den Dämon aus dem Anbeginn der Zeiten, das Feld zu räumen.
Und Hellmark war nicht gewillt, Tharrs Vorsprung über
Gebühr auszudehnen.
    Es gab nicht den geringsten Grund, Abmachungen mit einem
Dämon, mit einem Geist des Bösen, zu halten, der nur seine
eigene Haut retten wollte. Wenn auch nur ein Bruchteil dessen von dem
stimmte, was Tharr ihm mitgeteilt hatte – und Hellmark hatte
keinen Grund, alles zu bezweifeln – dann entstand für
Rha-Ta-N’my ein gleichwertiger Widersacher, der sich
bemühte, dämonische Heerscharen um sich zu sammeln. Der
Krieg zwischen Dämon und Mensch würde dann, wenn sich die
Dämonenheere untereinander zerfleischten, sicher noch grausamer
werden, da die Erde als Schlachtfeld auf alle Fälle im
Mittelpunkt der Ereignisse stand.
    Hellmark war Verantwortung übertragen worden. Von hohen
Geistern, die über das Wesen von Leben und Sterben mehr
wußten als ein Normalsterblicher. Er durfte Tharr nicht zum Zug
kommen lassen.
     
    *
     
    »Stop!« Nur dieses eine Wort kam hart aus Stephen Wolfes
Mund.
    »Aber Sir… wir sind noch nicht da. Vier Häuser
weiter.«
    »Halten Sie an! Schnell!« Stephen Wolfe wurde von einer
plötzlichen Unruhe gepackt. Sie war nicht mehr
unerklärlich.
    Da war plötzlich etwas Vertrautes, mit dem er schon mal zu
tun hatte.
    Tharr! Dieser Begriff tauchte unerwartet in seinem
Bewußtsein auf, und er brachte sofort damit bestimmte Dinge in
Zusammenhang.
    Tokk!
    Der Taxichauffeur hielt.
    »Bitte warten Sie auf mich… Ich bin sofort
zurück…«
    Ehe der verdutzte Fahrer etwas sagen konnte, riß Stephen
Wolfe die Tür auf und sprang auf den Gehweg. Mit langen
Sätzen eilte er zum Haus Nummer 86 und verschwand in dem dunklen
Torbogen.
    Vor Stephen Wolfes geistigem Augen tauchten Bilder einer fernen,
unfaßbaren Vergangenheit auf.
    Glutflüssige Magma – das war der Anbeginn der Erde…
es gab noch keine Kontinente, wie sie heute bekannt waren. Die ersten
Konturen uralter Erdteile, die einst versinken sollten, zeichneten
sich schemenhaft ab.
    Lemuria… Mu… Atlantis… Xantilon…
    Aus den feurigen Fontänen lösten sich die schemenhaften
Umrisse einer gasförmigen Gestalt, die riesenhaft
aufgebläht über der werdenden Erde schwebte. Eine Gestalt,
der nichts Menschliches anhaftete, die bizarr verformte, monsterhafte
Züge aufwies, ein Mittelding zwischen Monstrum und Pflanze, die
mit einem spitz zulaufenden Ende wie mit einer Schnur an die
heißen Dämpfe der riesigen Flammenzungen gekettet war.
    In unmittelbarer Nähe entstand ein zweites Wesen, das dem
ersten genau glich, als wäre es sein Spiegelbild.
    Tharr und Tokk! Zwei Urdämonen, die von Anfang an auf
Feindschaft eingestellt waren und einer den anderen zu
überlisten versuchte, indem er Gemeinsamkeiten vorspiegelte, die
es nicht gab und nie geben konnte.
    Stephen Wolfes eigene menschliche Identität wurde
hinabgedrückt in die tiefsten Schichten des
Unterbewußtseins, so daß er vergaß, daß er
Stephen Wolfe war, daß sein Körper nur die Behausung eines
Dämons darstellte, der von seinen ersten Lebenstagen an in ihm
wohnte und auf seine Stunde wartete…
    Jetzt war er nur noch Tokk, und er begriff die Begegnung mit
Apokalypta. Sie wollten gemeinsam die Macht an sich reißen, die
Welt der Finsternis im Unsichtbaren wie im Sichtbaren neu formieren,
den Thron einnehmen, der Rha-Ta-N’my und Shab-Sodd zugestanden
wurde.
    Tokk frohlockte. Das Spiel der Vergangenheit würde sich
wiederholen. Doch diesmal würde er der Schlauere sein. Auch
Rha-Ta-N’my gegenüber, die meinte, das alte Spiel mit der
gleichen List fortführen zu können.
    Wolfe erreichte den Hinterhof in dem Augenblick, als Peter Fitzroy
aus dem Schatten des Hauses trat!
    Die beiden, die sich menschlicher Körper bedienten, prallten
wie vor einer unsichtbaren Wand zurück.
    Apokalypta hatte es geschafft. Die
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