Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle

Titel: Macabros 078: Apokalyptas Sinfluthölle
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Tiefe und dem
außergewöhnlichen Alter der Ereignisse machen kannst. Nur
so kannst du auch verstehen, was in den vergangenen Wochen und jetzt
letzte Nacht hier geschah. Und das möchtest du doch wissen,
nicht wahr?« Nach kurzer Pause fuhr Tharr fort.
    »Zwei, die es vor Apokalypta gab, die im Plan
Rha-Ta-N’mys und Shab-Sodds eine große Stellung einnehmen
sollten – die konnten es nicht glauben, daß Apokalypta
sich an die Spitze derer setzte, die dazu auserwählt waren, zu
den sieben Vertrauten der Dämonengöttin zu zählen.
Tharr und Tokk, zwei Urdämonen aus dem Anbeginn, strebten nach
der Macht, waren Vertraute, aber nicht bereit, diese Macht zu teilen,
wenn es ihnen gelänge, die absolute Herrschaft anzustreben und
Rha-Ta-N’my von ihrem Thron zu stoßen. Doch es kam anders.
Die beiden Urdämonen gingen verschiedene Wege, um dies
anzustreben. Tokk ging die Verbindung mit Apokalypta ein und zu jener
Zeit müssen sich erste menschliche Gefühle entwickelt
haben, die die Sterblichen als Zuneigung, Hingabe oder Liebe
bezeichnen.«
    Björn Hellmarks Gesicht erinnerte an eine Marmorbüste,
die ein Künstler mit Hammer und Meißel aus weißem
Stein geschlagen hatte. In seinen Zügen regte sich kein
Muskel.
    »Lüge… nichts als Lüge«, stieß er
hervor, kaum daß er seine Lippen bewegte. »Kein Dämon
ist zu einer menschlichen Regung fähig… aber er ist
verderbt und schlecht, nichts ist ihm heilig, was ihn veranlassen
könnte, wahr zu sprechen.«
    »Du sprichst wie einer, der die Vergangenheit nicht kennt.
Auch Dämonen können lieben. Doch dies hat nichts mit der
Liebe der Menschen zu tun.«
    Daß das Wort ’Liebe’ überhaupt aus dem Mund
des Unsichtbaren kam, war schon sehr verwunderlich.
    Hellmark hatte allen Grund diese Ausführungen zu bezweifeln.
Dämonen konnten nicht heben. Sie konnten nur bei einem anderen
einen Vorteil suchen und den hintergehen. Und genau das war
geschehen. Damals in der Vergangenheit. Dies zu erkennen war nicht
schwer.
    »Tokk verbündete sich mit Apokalypta. Ihr Ziel war es,
zunächst mich auszulöschen mit Hilfe Tokks – und dann
ihn in das Nichts zurückzustoßen. Sie wollte allein die
Unheilbringerin sein und dabei hatte sie das gleiche im Sinn wie wir:
im richtigen Moment Rha-Ta-N’my zu stürzen und die Macht
über die Heerscharen der Geister und Dämonen zu
übernehmen. Doch alle Pläne wurden zunichte gemacht, als
Rha-Ta-N’my selbst eingriff. Sie erkannte nicht das Doppelspiel
Apokalyptas – aber das unsere. Tokk und ich wurden verbannt und
dazu verurteilt, durch die Ewigkeiten zu wandern. Unser Körper
wurde uns genommen, der Geist gezwungen, ruhelos durch Räume und
Zeiten zu fliehen. Eines Tages – das wußten wir beide
– würden wir unsere wahre Herkunft und Identität
wieder erkennen. Und dann sollte es erneut zu einem Zusammentreffen
zwischen Tharr und Tokk kommen. Dies war Rha-Ta-N’mys
Beschluß. Entweder würden wir zu einer Einheit finden
– oder uns für alle Zeiten endgültig vernichten. Was
würde stärker sein? Ich für meinen Teil habe die
Entscheidung längst getroffen. Der Stärkere bin ich. Es ist
mir gelungen, einen Wirtskörper zu finden. Der Mann hieß
– Peter Fitzroy und wohnte in diesem Haus. Er war Junggeselle,
Musikstudent, vierundzwanzig Jahre alt. Hier in dieser Stadt, in
diesem Haus, hab’ ich begonnen, meine Macht aufzubauen, die
gleichbedeutend ist mit der, wie sie einst Apokalypta zu Anbeginn der
Zeiten besaß. Gleichzeitig aber muß ich befürchten,
in dieser Zeit und diesem Raum erneut entdeckt und zu Fall gebracht
zu werden. Dem habe ich vorgebeugt, so gut es mir gelang. Ich habe
mein Reich errichtet, in dem ich sicher bin. Niemand außer mir
bewohnt mehr dieses Haus.«
    Auf eine dramatische Weise erfuhren Rani Mahays Feststellungen in
den Worten des Unsichtbaren ihre Bestätigung.
    Hellmarks Gedanken rasten. Er versuchte Tharrs verzweifelte Lage
zu erkennen. Endlich, nach vielen Jahrtausenden ruheloser
Wanderschaft ohne Körper, hatte er von einem ahnungslosen
Menschen Besitz ergriffen und ihn wahrscheinlich getötet, um
dann in den Leib überzuwechseln, der ihm eine noch
größere Sicherheit bot. Der Körper von Mrs.
Green.
    Blitzschnell verknüpfte Björn seine Erfahrungen mit dem,
was er gehört hatte.
    Für ihn stand fest, daß die Gemeinsamkeit zwischen
Tharr und Tokk – käme es zu ihrer Wiederbegegnung wie von
Rha-Ta-N’my gewünscht – für Apokalypta das Aus
bedeuten müsse. Also war sie interessiert daran,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher