Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Macabros 076: Ruf ins Vergessen

Titel: Macabros 076: Ruf ins Vergessen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
sich nur zu einem Besuch
in der ›Kaminstube‹ aufgehalten habe.
    Nun stellte sich heraus, daß er das Zimmer neben dem
Schwarzen Priester Dr. Chancer bewohnte!
    Doch auch das konnte mit all den undurchsichtigen Dingen in
Zusammenhang stehen, die sich während der letzten Stunden
ereignet hatten.
    Vielleicht hatte auch hier der Schwarze Priester seine Hand im
Spiel, und die seltsame Erscheinung, die von sich behauptete, Othh zu
sein…
    Lekarim schlich zur Zimmertür zurück.
    Björn bat den Inder, stehen zu bleiben. Er drückte die
Tür ganz nach innen und betrat dann den Raum, als er sah,
daß alles in Ordnung war.
    Vorsichtig folgte Lekarim. Den Schluß bildete Frank
Morell.
    Die Mitte des Zimmers war ausgeräumt, der Tisch an die Seite
gestellt. Darauf standen Gläser und eine Flasche mit
Fruchtsaft.
    Hellmark und Morell blickten sich aufmerksam um und kalkulierten
eine Gefahr ein.
    Als sie kam, fiel sie über sie her wie ein Berg, der ins
Rutschen geriet und sie unter sich begrub.
    Siddha stand in der dunklen Nische neben dem Schrank und
drückte auf den Aktivierungsknopf.
    Die beiden ausgetauschten Glühbirnen in der Lampe grellten
auf wie ein Blitzlicht.
    Geblendet schlossen Hellmark und Morell die Augen. Instinktiv
wollte Frank seinen Dyktenkristall herausziehen. Hellmark warf sich
in einer geistesgegenwärtigen Abwehrbewegung herum und wollte
aus dem Zimmer stürzen.
    Doch da wirkten sich die Mikrotisierungskräfte aus.
    Die Freunde wurden von dem gewaltigen Lichtwirbel gepackt, um ihre
eigene Achse gedreht, stürzten zu Boden, waren im nächsten
Moment nur noch wenige Zentimeter groß und schrumpften weiter.
Der Schrumpfungsprozeß spielte sich sekundenschnell ab.
    Es gelang Morell noch, den Kristall auf die Brust zu drücken
und sich in Mirakel zu verwandeln. Da war er auch nur noch so
groß wie eine Stubenfliege.
    Sie waren gefangen im Innern der beiden Lichtsäulen!
    Rechtecke, Quadrate und Kugeln stürzten auf sie herab und
umschwirrten sie wie riesige Brocken, vor denen sie nicht ausweichen
konnten.
    Björn Hellmark wurde der Boden unter den Füßen
weggerissen. Mit den eigenartig geometrischen Figuren wirbelte er
durch die Luft und knallte gegen die mattsilberne Oberfläche der
Miniaturrakete, die für ihn inzwischen riesige Ausmaße
angenommen hatte.
    Hellmarks Kopf sackte auf die Brust. Der blonde Mann mit den
markanten, abenteuerlichen Zügen eines Wikingers rutschte in
sich zusammen wie ein nasser Sack.
    Der tobenden, sich steigernden Gewalt war auch Morell nicht
gewachsen.
    Er überschlug sich, geriet zwischen die wild
durcheinanderwirbelnden Quadrate und Rechtecke, und manchmal schien
es, als würde er zwischen ihnen zerrieben.
    Die Kettenreaktion der sich entfesselnden Kräfte erfolgte in
Bruchteilen von Sekunden und ergriff auch Siddha und Lekarim, die die
Gefahr nicht mehr rückgängig machen konnten.
    Die beiden Lichtsäulen vergrößerten sich rasend
schnell. Plötzlich war das Innere des Apartments eine einzige
Sonne, ein Lichtsturm von ungeheurer magnetischer Kraft, die sie
mitriß in den Sog, der auch Morell und Hellmark ergriffen
hatte.
    Lekarim schrie gellend auf.
    So hatte er sich die Entwicklung nicht vorgestellt.
    Er hatte zuviel riskiert – und verloren…
    Er torkelte, schrumpfte und wurde so klein wie die beiden Opfer,
denen er dieses Schicksal zugedacht hatte.
    Die Welt hatte die Farben und Formen verloren und schien nur noch
aus Rechtecken, Quadraten und würfelförmigen Körpern
zu bestehen, die donnernd aneinanderschlugen, daß die Luft
ringsum erzitterte.
    Die große, ovale Öffnung an der Außenwand der
Rakete wurde zu einem gierigen, saugenden Schlund.
    Genauso war es vorgesehen für Björn Hellmark und Frank
Morell – aber nicht für Lekarim und die Inderin.
    Dumpfe Explosionen ereigneten sich im Hotelzimmer.
    Das Fauchen und Knistern blieb anderen Gästen nicht
verborgen.
    Ein Zimmerkellner wurde beauftragt, nach dem Rechten zu sehen.
    Während der Mann mit dem Aufzug in die elfte Etage fuhr,
erreichte das Drama im Apartment Nummer 1109 seinen
Höhepunkt.
    Frank Morell, der mit voller Wucht gegen die Außenwand der
Rakete klatschte, fühlte die Schmerzen in sämtlichen Sehnen
und Muskeln seines Körpers. Er hatte das Gefühl, als
würden unsichtbare Hände seine Schädeldecke
öffnen, um ihm das Hirn herauszunehmen.
    Dann wurde es schwarz um ihn, er wußte nicht mehr, was
geschah.
    Lekarim flog mit voller Wucht in das Innere der Rakete. Er konnte
dem gewaltigen Sog
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher