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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen
Autoren: Dan Shocker
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mühseliger Kleinarbeit erforschten die beiden Menschen die
Zusammenhänge und kamen dahinter, daß Ullrich Koster jene
Personen ’sah’, die zu einem späteren Zeitpunkt erst
genau am fotografierten Ort auftauchen würden. Diese besondere
Gabe wiederum prädestinierte ihn dafür, zukünftige
Ereignisse und bedrohliche Schicksalsschläge für durch ihn
’erkannte’ Personen abzuwehren.
    So konnte er rechtzeitig vor Unfällen warnen und die
Gefährdeten auf die bedrohliche Situation aufmerksam machen. Er
stärkte auf diese Weise seine eigenen Anlagen und
Fähigkeiten.
    Im Lauf von Jahren verfeinerte sich sein parapsychologisches
Gespür. Auch seine Schwester Marga entwickelte plötzlich
latent vorhandene Fähigkeiten, die sie zu einem Medium werden
ließen.
    Fast schien es, als hätte die immer wachsende Kraft in
Ullrich Koster die Anlagen seiner Schwester gestärkt, die sie
ebenfalls in vielen Trainingsstunden und harter Arbeit vorantrieb und
förderte.
    Daß sie beide über besonders parapsychologische
Fähigkeiten verfügten, daß ausgerechnet in ihrer
Familie dieses Talent hervortrat und im reiferen Alter einen
unerwarteten Höhenflug erlebte – dies alles hatte sie
beschäftigt und veranlaßt herauszufinden, was wohl mit
ihren Eltern gewesen war, ihren Vorfahren oder jenem Ort, wo sie
beide geboren wurden.
    Trotz aller Nachforschungen jedoch war es ihnen bisher nicht
gelungen, besondere Umstände oder Milieueinflüsse für
das Vorhandensein ihrer Anlagen anzuführen.
    Marga Koster versorgte den Haushalt ihres Bruders, und sie
schwiegen über die Talente, mit denen sie fertig werden
mußten und mehr als genug als eine Belastung, denn als Vorteil
oder für sie hilfreiche Einrichtung empfanden.
    Vor den Augen des Geschwisterpaares entwickelte sich das Bild.
    Farbige Schleier und breite Nebelflecke waren jedoch alles, was
darauf entstand. Selbst bei größter Phantasie konnte man
dieses formlose Gebilde keinem bestimmten Motiv zuordnen.
    Koster seufzte. »Ich komme nicht durch… irgendetwas
stört den Empfang… versuch’ du es…«
    Marga hatte bereits einen großen Zeichenblock vor sich auf
dem Tisch liegen und hielt einen frisch gespitzten Bleistift in der
Hand.
    Auch Marga Koster schloß die Augen und lauschte dann in sich
hinein.
    Sekunden verstrichen und wurden zu Minuten…
    Dann geschah es.
    Es schien, als würde elektrischer Strom durch den Arm und die
Finger schießen, die das Schreibgerät hielten.
    Deutlich war zu sehen, daß die Hand locker auf der
Tischplatte lag und dann blitzschnell, wie von einer anderen
unsichtbar geführt, über das Papier glitt und große
auffällige Buchstaben schrieb.
    Marga Koster setzte nicht ab. Zwischen den einzelnen Wörtern
gab es keinen Zwischenraum. Alles war eine einzige
Buchstabenschlange, die man, als ihr seltsamer, tranceähnlicher
Zustand vorüber war, mühsam enträtseln
mußte.
    Es war eine Botschaft aus dem Jenseits. Lena – jene
Unbekannte, Unsichtbare – mit der Marga Koster seit geraumer
Zeit in engem, geistigem Kontakt stand, schien besonderes Interesse
an der sechzigjährigen Frau zu haben, die wie eine
gutmütige, vertrauensselige Oma aussah, der man die
Fähigkeiten, die sie besaß, nicht zutraute.
    Die alte Frau hatte automatisch geschrieben, ohne daß sie
wußte, was sie zu Papier brachte.
    Nun enträtselten sie die ineinander verschlungenen
Buchstaben. Manchmal stand auf einem Bogen nur ein einziges Wort.
    ›Er ist da… seid vor ihm auf der Hut! Molochos der
Dämonenfürst sucht euer Haus auf…‹
     
    *
     
    Sie blickten sich an.
    »Molochos?« fragte der Mann mit dunkler Stimme.
»Molochos… der Dämonenfürst… wer ist das,
Marga? Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Ich weiß nichts Näheres. Leider. Lena hat mir
nichts weiter mitgeteilt.«
    »Aber wenn sie einen Namen nennt, wenn sie solche Angaben,
wie ’Dämonenfürst’ macht, muß sie doch auch
wissen, was sie damit aussagen will…«
    Marga Koster nickt ernst. »Ja – Lena hat es sicher
gewußt. Aber der Kontakt wurde ganz plötzlich
unterbrochen… Du weißt, wie das ist… Auch wenn man
noch so intensiv mit der anderen Welt verbunden ist, kommt es immer
wieder zu unerklärlichen Störungen und Zwischenfällen,
die niemand ganz ausschalten kann… Mir kam es so vor, als
hätte Lena Schwierigkeiten, den Kontakt mit mir aufrecht zu
erhalten. Vielleicht aber meldet sie sich nochmal, um ihre Botschaft
zu vervollständigen…«
    Im schwachen Lichtschein, den die kleine Tischlampe
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