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Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen

Titel: Macabros 075: Ustur - In den Ketten des Unheimlichen
Autoren: Dan Shocker
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von Harald Martins entfernt,
hielt seinen Schäferhund kurz angebunden und war darauf
eingerichtet, etwa auf gleicher Höhe mit dem Fremden auf den Weg
zur Straße zurück zu gehen.
    Doch dazu kam er nicht mehr.
    Wie durch Zauberei hielt sein Gesprächspartner die Spraydose
in der Hand.
    Dann zischte es.
    Der Hund bekam die erste Ladung ab.
    Er kam nicht mal mehr dazu, aufzujaulen. Er kippte nach vorn und
dann zur Seite.
    Ullrich Koster gab einen gurgelnden Aufschrei von sich. Dann
erwischte es ihn, noch ehe er sich abwenden konnte.
    Wieder zischte die Spraydose auf. Der Sprühstrahl traf seine
Augen und die Nase. Koster nahm sich noch vor, auf keinen Fall zu
atmen, schlug beide Hände vors Gesicht und wandte sich ab.
    Doch das Gift wirkte in dem Augenblick, da es Kontakt mit seiner
Haut bekam.
    Sein Atem setzte aus, und er hatte das Gefühl, von
unsichtbaren Händen auf den Boden gedrückt zu werden.
    Im Fallen noch sprang der Mann, der sich Harald Martins nannte,
nach vorn und fing Koster auf.
    Der dunkelgelockte Täter warf sich den Betäubten
über die Schulter, blickte zum Haus zurück, wo hinter den
Büschen und Hecken das schwacherleuchtete Fenster und der
Eingang zu sehen waren, gönnte dem Hund auf dem Boden keinen
Blick mehr und eilte dem VW entgegen.
    Der Entführer schob Koster auf den Rücksitz, klemmte
sich dann hinter das Steuer, startete den Wagen und brauste
davon.
     
    *
     
    Sie wartete fünf Minuten. Als sich dann nichts tat, wurde sie
unruhig. Marga Koster löschte das Licht im Zimmer und warf einen
Blick aus dem Fenster in die Dunkelheit.
    Leer und verlassen lag der Weg und führte zur Straße,
auf der um diese Zeit kein Verkehr mehr herrschte.
    Die Frau spürte, wie ihr Herz unruhig schlug und ihre
Handinnenflächen feucht wurden.
    Warum kam Ullrich nicht zurück?
    Obwohl sie wußte, daß der Hund ihren Bruder
begleitete, legte ihre Unruhe sich nicht. Die Frau verließ das
Haus und lief auf den Pfad, als sie plötzlich wie vor einer
unsichtbaren Wand zurückprallte.
    Vor ihr auf dem Weg lag – Rex!
    Marga Koster preßte die Hand an die Lippen.
    »Ullrich«, wisperte sie erregt. Ihr Gesicht war
weiß wie ein Leinentuch.
    »Ullrich… wo bist du? Mein Gott, was ist denn bloß
geschehen?«
    Nervös sah sie sich um, zitternd am ganzen Körper wie
Espenlaub.
    Drei… vier Sekunden stand sie unschlüssig. Dann lief sie
zur Straße, immer wieder nach ihrem Bruder rufend.
    Doch der gab keine Antwort.
    Das Fahrzeug, dessen Scheinwerferlicht sie vorhin vom Haus gesehen
hatten, stand nicht mehr am Straßenrand.
    Molochos!
    Ullrich hatte instinktiv eine tödliche Gefahr gespürt,
und doch war er ihr - obwohl er auf einen Zwischenfall vorbereitet
sein mußte – ahnungslos entgegengelaufen.
    Die Gefahr war näher gewesen, als sie beide geahnt hatten.
Selbst Lena aus dem Jenseits, die sonst so hervorragende Botschaften
zu übermitteln vermochte, hatte diesmal versagt und war nicht
zum Zug gekommen…
    Da gab es nicht lange zu überlegen.
    Marga Koster lief ins Haus zurück, löschte alle Lichter,
zog den Mantel an, schloß die Tür und eilte wieder zur
Straße.
    Erneut kam sie an Rex vorbei. Der lag wie leblos am Boden. Marga
Koster bückte sich und hielt ihre Hand an die Nase des Hundes.
Das Tier atmete noch.
    Die Frau verlor keine Sekunde Zeit, sondern versuchte sich als
Anhalterin am Straßenrand. Sie wartete, bis der erste Wagen in
der Dunkelheit erschien. Heftig winkte sie, und der Fahrer hielt
an.
    Marga Koster lief auf die Fahrerseite.
    »Bitte – es ist etwas Schreckliches passiert«,
sagte sie schnell. »Man hat meinen Bruder entführt. Ich
muß umgehend die Polizei im Nachbarort verständigen. Wir
haben im Haus kein Telefon… Würden Sie bitte so freundlich
sein…«
    »Aber selbstverständlich… Bitte, steigen Sie
ein«, sagte der Mann und öffnete die Tür zum
Beifahrersitz.
    Mit tränenverschleierten Augen saß Marga Koster neben
dem Unbekannten, und der Weg zum Dorf kam ihr vor wie eine
Ewigkeit…
    Die unsichtbare Insel Marlos war sein Refugium, wo er neue Kraft
schöpfte, mit den Freunden Pläne schmiedete und mit jenen
Menschen zusammenlebte, die guten Willens waren.
    Björn Hellmark hielt sich zur Zeit auf Marlos auf.
    Nach seinem Abenteuer in der rätselhaften Höhle der
Regenbogenmenschen, der wunderbaren Rettung von Pepe und der
Rückkehr Goldie Lindons, war er wieder mal dort, wo er nicht in
Gefahr geriet und sich mit den Mächten der Finsternis
auseinandersetzen mußte.
    Marlos war
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