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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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errungen, die
für sie alle maßloses Erschrecken bedeutete.
    Die sieben Todesboten waren gleichbedeutend mit dem Leben für
diese Stadt, mit dem Umfang der Macht, den sie für sich in
Anspruch nehmen wollte.
    Die Machtverteilung im Reich der Dämonen war recht
kompliziert. Sequus zum Beispiel hatte andere Vorstellungen, als sie
sicher Molochos, Phantoma, Mandragora oder Apokalypta hatten. Und
erst im Endstadium der Auseinandersetzungen würde auch zu sehen
sein, wie sich die eroberten Welten unter den Dämonen aufteilen
würden. Vorausgesetzt – die Pläne, die
Rha-Ta-N’my hegte, gingen in Erfüllung.
    Die Freunde blieben in der Nähe der Mauer stehen und starrten
hinüber zu dem riesigen Platz, der sich zwischen den Türmen
ausdehnte.
    Tausende von Gigantopolis-Bewohnern waren dort versammelt. Die
Ansammlung der grauenvollen Gestalten ließ eine Gänsehaut
auf den Rücken der Beobachter entstehen.
    Nur eine Steinwurfweite von Kaphoon, Carminia, Rani, Arson, Pepe
und dem Guuf entfernt, standen mehrere unförmige Kolosse
zusammen, die aus atmendem Plasma zu bestehen schienen. Sie wirkten
wie große Quallen, in den an verschiedenen Stellen kugelrunde
Augen mit menschenartigen Pupillen verteilt waren. Sie befanden sich
in ständiger Bewegung.
    Es gab echsenartige Ungeheuer, die auf zwei stämmigen Beinen
wie Menschen gingen, denen man ihre menschliche Herkunft noch
ansah.
    Ein scharfer, ätzender Geruch lag in der Luft, und den
Beobachtern fiel es schwer durchzuatmen.
    Der Platz lag etwas erhöht, und Ranis Augen verengten sich,
als er sah, was diese riesige, von Ungeheuern umstandene Fläche
auszeichnete.
    Ein Krater.!
    In ihm glomm es rötlich wie in einem riesigen Auge. Und in
dem Glühen zeichneten sich düstere, bizarre Schatten ab,
die an groteske Gebäude und Türme erinnerten. Es sah gerade
so aus, als ob sich im Innern dieses Kraters eine Stadt
befände.
    Im gleichen Augenblick mußte Rani Mahay an die Vision
denken, die er gehabt hatte, als er von dem zerstörten Schiff
sprang, um sich vor den Gewalten und dem Angriff der Ursen in
Sicherheit zu bringen. Bei dieser Gelegenheit nahm er – aus dem
Meer steigend – eine Vulkankegel wahr, in dem eine seltsame
Stadt sich befand. Zeichnete sich schon zu dem Augenblick Apokalyptas
Einfluß ab? Gab sie zu verstehen, daß sie nicht gewillt
war, Sequus allein das Feld zu überlassen?
    Mahay begann, die Dinge plötzlich in einem neuen Licht zu
sehen.
    Er sah, wie die Reiter um den riesigen Krater kreisten und dann
die Tierkadaver und die Toten, die sie mitgebracht hatten, kurzerhand
in ihn hineinfallen ließen.
    Was für eine gespenstige Szene!
    Durch die Reihen der Monster ging Bewegung. Sie waren ganz auf das
Geschehen hier, auf dieses unheimliche Ritual konzentriert, daß
sie noch gar nicht auf die ungebetenen Gäste aufmerksam geworden
waren, die es verstanden hatten, in dieser Nacht nach Gigantopolis zu
kommen und Zeuge dieser Spukzeremonie wurden.
    Die Geschöpfe, die dort vor ihnen versammelt waren,
paßten in ein Panoptikum des Grauens. Schauerlich anzusehende
Gestalten, die kaum noch etwas Menschliches an sich hatten. Und doch
– Carminia mußte ständig daran denken – waren
diese Geschöpfe aus den Toten geworden, die man von der dritten
Dimension der Gegenwart hierher nach Gigantopolis schaffte.
    Apokalyptas unheimlicher Geist war zu Umfangreicherem fähig,
als sie alle bisher geglaubt hatten.
    Hier kam es darauf an zu töten, weil der Tod wiederum
für sie Vorteile brachte.
    Gleich darauf sahen sie, auf welche Weise sich dies bemerkbar
machte.
    Wie die Geister kamen die Verwandelten aus dem riesigen Krater
heraus.
    Sie schienen von unsichtbaren Händen aus der Tiefe
emporgedrückt zu werden, krochen über den Rand und landeten
auf der großen, blau-schwarzen Fläche, die aussah wie eine
wabbelnde Puddingmasse.
    Die toten Menschen und Pferde, die man zuvor dem geheimnisvollen
Vulkan übergeben hatte, waren nun nicht mehr reglos – jetzt
bewegten sie sich. Aber ihre Körper hatten keine
Ähnlichkeit mehr mit denen, die sie vorher waren.
    Es waren unförmige, graue, plumpe Säcke, die wie eine
Ansammlung von Fellen aus dem Krater krochen und sich dann
außerhalb eine neue Form gaben.
    Es wurde nicht ersichtlich, ob das Gestaltwerden durch die
geistige Ausstrahlung der beobachtenden Massen ringsum, durch
Apokalypta, die in diesem Augenblick nirgends zu sehen war, oder ganz
und gar durch einen noch vorhandenen Rest Bewußtseinsinhalt aus
der Tiefe der
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