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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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nur eine von vielen
Schutzmaßnahmen, die ich treffen mußte, nachdem zu
erkennen war, daß Molochos’ Kraft und die seiner
dämonischen Schergen mehr und mehr hier auf Xantilon
wächst. Es gibt kaum noch eine Stadt, kaum ein Dorf, in dem
nicht Menschen durch die kriegerischen Ereignisse zu Tode kommen.
Fast stehe ich da, allein auf weiter Flur, und habe den Kampf
aufgenommen in der Hoffnung, Mittel und Wege zu finden, doch noch ein
Bollwerk gegen das Grauen zu errichten, das sich von einem Ende zum
anderen dieses Kontinents wälzt. – Hier in der Höhle
schützt mich die geballte Kraft von drei Augen des heiligen
Vogels, und ich habe darüber hinaus einen Vorrat von
heilkräftigen Pflanzen und Essenzen angelegt, der mir gerade
heute nach dem Zusammenstoß mit ›ihm‹ - damit meinte
er Hellmark – zugute kam.«
    Er berichtete von dem Kampf und ließ sie wissen, was sich
nach seiner Flucht hier alles ereignet hatte. Er war bewußtlos
vom Pferd gestürzt, nachdem er zum Glück sein Versteck
erreicht hatte, und behandelte sich danach selbst sofort, als er
geschwächt aufwachte.
    Carminia konnte nicht den Blick von dem Mann wenden, während
er ihr vertrauensselig alles mitteilte, was sie seiner Meinung nach
wissen sollte. Es war ein eigenartiges Gefühl zu wissen,
daß dieser Mann praktisch auch jener war, der in zwanzigtausend
Jahren als Björn Hellmark in ihr Leben treten sollte.
    Und für Kaphoon mußte in diesem Augenblick auch eine
beachtliche seelische und geistige Kraft an den Tag gelegt werden, um
die Begegnung zu meistern.
    Kaphoon sah in ihr – Loana. Aber er wußte, daß es
sich nicht um die Loana handeln konnte, die um diese Zeit in der
Vergangenheit für ihn als Gefährtin maßgebend
geworden war.
    Sie sprachen auch darüber.
    »Als ich euch alle vorhin dort drüben in der Senke
beobachtete und dich sah – begann mein Herz schneller zu
schlagen«, konnte er nicht verhindern, daß es über
seine Lippen drang, Björn hätte in dieser Minute das
gleiche zu ihr sagen können. Zwischen diesem Mann in der
Vergangenheit und jenem, dem sie in Rio de Janeiro begegnet war, gab
es nicht den geringsten Unterschied. »Aber dann hielt ich mir
vor Augen, daß es nicht sein kann«, fuhr er fort. Sie
erblickte den Ausdruck von Trauer in seinen Augen. »Loana ist
tot. Ich habe sie verloren. Auf Kh’or Shan in jenen Tempeln, wo
unser Bündnis besiegelt werden sollte. Ich habe alles
darangesetzt, sie noch zu retten – doch es war vergebens. Bleibt
nur eine Hoffnung, ihr wieder zu begegnen in einem anderen, zweiten
Leben…«
    »Oder in einem dritten oder vierten«, entgegnete
Carminia leise. Es fiel ihr schwer, diesem Mann, der vor ihr stand,
nicht um den Hals zu fallen und ihn abzuküssen. Sie mußte
sich mit Gewalt einreden, daß es ja nicht Björn war,
sondern daß der sich ohne sein Wissen in der Alptraumstadt
Gigantopolis befand, ganz unter dem Einfluß Apokalyptas
stehend.
    »Deine Freunde kommen«, sagte er unvermittelt. »Ich
höre ihre Schritte.«
    Sein Gehör mußte besonders gut sein. Durch das Rauschen
des Wasserfalls vernahm Carminia Brado sonst nichts.
    Durch den Vorhang bahnten sich Arson und Rani Mahay mit
gezückten Schwestern einen Weg.
    Jim, der Guuf, und Pepe folgten ihnen wie zwei Schatten.
    Auch an den Hälsen der beiden Jungen glühten die
halbmondförmigen Anhänger, und es war an Kaphoon,
dafür eine Erklärung zu geben.
    »Dies weist euch als tatsächliche Freunde und nicht als
Feinde oder gar als visionäre Puppen der Apokalypta aus. Die
Kraft des ›Schwarzen Manja‹ spiegelt sich wider im reinen
Geist jener, die dafür auserkoren waren, jene Gebilde zu
schaffen. Sie mußten sich selbst überwinden und eins
werden mit dem großen Schöpfergeist der Universen…
ich will es euch zeigen.«
    Mit diesen Worten richtete er gleichzeitig seine
Handinnenflächen nach außen und gab damit auch Rani und
Arson zu verstehen, daß er kein Feind sei und umgekehrt er
nichts von ihnen zu befürchten habe, wenn sie zu Carminia-Loana
gehörten.
    Die Höhle war äußerst geräumig und angenehm
warm.
    Sie war mit dem Notwendigsten eingerichtet, was ein Mensch zum
Essen, Trinken und Schlafen brauchte.
    Für Anyxa gab es einen Extrapart, der vom eigentlichen
Aufenthaltsbereich Kaphoons streng getrennt war.
    Im Boden neben der Liegestatt des ›Sohnes des Toten
Gottes‹ befand sich eine Mulde, die mit dunkelblauem,
samtartigem Stoff ausgelegt war.
    Darin lagen drei faustgroße, rubinrote Gegenstände, die
die
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