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Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt

Titel: Macabros 069: Gigantopolis - Alptraumstadt
Autoren: Dan Shocker
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zahlreiche Schnittwunden.
    Dann erfolgte ein furchtbares Holpern.
    Das Auto war von der Fahrbahn abgekommen und jagte über das
Feld und kam ins Schlingern. Das Lenkrad entglitt Conettis Hand, als
er es nur noch mit einer hielt, um mit der anderen durch die
zerstörte Windschutzscheibe zu feuern.
    Zwei, drei, vier Schüsse hintereinander krachten los. Sie
trafen das Pferd und den Reiter, dessen Gesicht in diesem Moment auf
der anderen Wagenseite auftauchte und der in das Innere des Autos
starrte.
    Da schoß Conetti kurzerhand auch auf ihn.
    Die Bleikugel zeigte keine Wirkung.
    Der Wagen überschlug sich. Pferd und Ritter wurden wie
lästige Anhängsel zur Seite geschleudert, aber sie
stürzten nicht zu Boden, sondern blieben spukgerecht schwebend
in der Luft und wurden zu Zeugen des unaufhaltsamen Ereignisses.
    Die steil abfallende Böschung neben der Straße war mit
verantwortlich dafür zu machen, daß alles so schnell
ging.
    Das Fahrzeug überschlug sich mehrmals, blieb dann auf dem
Dach liegen und rutschte in die Tiefe, während die Räder
sich wie rasend drehten.
    Die Karosserie wurde an mehreren Stellen eingedrückt, eine
Tür sprang auf, aber niemand mehr wurde aus dem sich noch mal
überschlagenden Fahrzeug gewirbelt.
    Ein ungeheurer Lärm ließ die Luft erzittern.
    Das Auto knallte gegen eine Felswand und ging sofort in Flammen
auf.
    Steil loderten die Feuerzungen in den Himmel.
    Ringsum von dem Feuervorhang eingeschlossen – die Familie
Conetti.
     
    *
     
    Ihr Herz schlug wie rasend, als sie den steilen, steinigen Pfad
emporging.
    Carminia Brado erreichte den breiten Wassergraben, über den
ein normales Pferd unter normalen Umständen nicht hinwegspringen
konnte. Aber da gab es zum Glück ovale Steine, die in
unregelmäßigen Abständen das Wasser durchsetzten und
für sie damit zu einer Art Steg wurden.
    Die Brasilianerin kam in Höhe des rauschenden Wasserfalls
an.
    Da ereignete sich etwas Sonderbares. Der halbmondförmige
Anhänger aus den Gärten des Hestus fing leicht an zu
leuchten, und der Schein wurde stärker, je mehr sie sich der
Mitte des Wasserfalls näherte.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Carminia war furchtlos. Noch ehe ihre Freunde Pepe und Jim, der
Guuf, das Felsplateau erreichten, durchstieß sie mit ihrem
Reittier den Wasservorhang, um zu sehen, wohin der Reiter sich
begeben hatte.
    Es wies alles darauf hin, daß sich dort ein Versteck
befand.
    Das halbmondförmige Objekt aus dem glasfaserfeinen Gespinst
an der Schnur um ihren Hals leuchtete so intensiv, daß ihr
Ausschnitt und Gesicht in hellen Schein getaucht waren.
    Mit der Zunahme der Helligkeit wurden Angst und Zweifel weit
zurückgedrängt. Sie registrierte das mit Erstaunen.
    Gab es zwischen der weißmagischen Wirkung jenes harmonischen
Geistes, der zur Materie geworden war, und dem, was hier oben
geschah, einen Zusammenhang?
    Es konnte eigentlich nicht anders sein.
    Sekunden später schon erhielt sie Aufklärung.
    Aus der dämmrigen Höhle, die sich hinter dem Wasserfall
befand, trat eine Gestalt. Sie führte den Schimmel am
Zügel.
    Carminia stand – Kaphoon gegenüber.
    Aus allernächster Nähe, wo der Widerschein aus ihrem
halbmondförmigen Anhänger auch den Körper des blonden
Mannes erreichte, konnte sie mehr erkennen als vorhin aus der
Ferne.
    »Es ist alles gut«, vernahm sie seine Stimme. Sie klang
freundlich und war ihr vertraut.
    Ebenso gut hätte Björn Hellmark zu ihr sprechen
können.
    Carminia Brado atmete tief durch. Sie begriff die ganze Tragweite
der Dinge, mit denen sie hier konfrontiert wurde.
    So ungeheuerlich die Tatsachen waren – so leicht
verständlich stellten sie sich doch für sie dar.
    »Wir kennen uns beide – und doch sind wir fremd
zueinander«, fuhr der Mann, der auf sie zukam, fort. »Ich
mußte zuerst ganz sicher gehen und habe deshalb alles auf eine
Karte gesetzt. Nach meiner Verletzung war das Risiko
größer als je zuvor, sich in Apokalyptas Netzen zu
verfangen.«
    Carminia sah die verkrusteten und gut abgeheilten Stellen an
seinem Oberarm und quer über seiner Brust. Dort hatte Hellmarks
Schwert ihn verletzt.
    Aber das lag doch noch gar nicht so lange zurück! Wie konnten
die Verletzungen, von denen auch Rani und Arson sprachen, in so
kurzer Zeit abgeheilt sein?
    Es schien, als könne Kaphoon in diesem Moment ihre Gedanken
erraten.
    Er lächelte. »Ich habe mir hier ein Versteck geschaffen,
das eine wahre Barriere gegen die magisch-hypnotischen Kräfte
der Dämonin darstellt. Doch das ist
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