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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts
Autoren: Dan Shocker
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seltsamen,
diffusen Dämmerung, die gleich darauf zu einem fluoreszierenden
Leuchten wurde, zu verschwinden.
    Schon nach den ersten zehn Stufen nach unten berührten seine
Füße die bleichen, kahlen Knochen, die möglicherweise
seit Jahrtausenden hier lagen und gerade während der letzten
Tage mit neuem Nachschub versehen wurden.
    Einige Ursen hatten bei dem Versuch, Carminia und Pepe zu folgen,
ihre Absicht mit dem Leben bezahlt.
    Hier auf den Treppen war nichts weiter von ihnen übrig
geblieben als ihre Knochen…
    Die lautlose, nicht spürbare Gefahr war jedoch für
Björn Hellmark keine.
    Ungeschoren erreichte er das Ende der Treppe, die in den Anfang
eines wunderschönen Gartens mündete: Weiträumige,
blütenduftende Beete, Spazierwege, die durch eine
unberührte, unverdorbene Landschaft führten, Teiche,
Bänke, kleine Bäche, deren Rauschen leise die Luft
erfüllte…
    Hellmark ging den Weg, der zu dem kleinen Tempel führte, wo
er mit Carminia zum letzten Mal zusammengetroffen war.
    »Carminia! Pepe!« rief er fröhlich und laut.
    Seine Stimme hallte durch die klare Luft.
    »Ja! Hier sind wir… Björn! Schön, daß du
wieder da bist…« Das war Carminia. Ihre glockenhelle Stimme
schwebte über den Blüten und Büschen.
    Dann tauchte die schöne Brasilianerin selbst auf.
    Sie näherte sich von einem Weg, der zwischen hüfthohen
Stauden sich einem kleinen Tal entgegenschlängelte. Die Stauden
waren übersät mit orange- und violettfarbenen Blüten,
die in ihrer Farbenpracht etwas Einmaliges darstellten.
    Carminia flog förmlich auf den geliebten Mann zu. »Ich
freue mich, daß du wieder da bist. Du siehst –
glücklich aus. Demnach hattest du inzwischen auch
Erfolg…«
    »Du sagst >auch… das heißt, daß du etwas
gefunden hast?« Björn verhielt sich vollkommen normal.
Carminia ahnte jedoch nicht, daß dieser Mann für sie zu
einer Zeitbombe geworden war.
    Sie strich eine Haarsträhne aus der Stirn. »So ist es.
Ich weiß jetzt, daß hier in diesem Garten Hestus und der
Rest des Volkes, das die Ankunft einer dämonischen Macht
überstand, noch lange Zeit lebte und den Aufstand gegen die
Eindringlinge probte. Damals in der fernen Vergangenheit war es der
Sohn eines Herrschers, dem man den Beinamen ›der Tote Gott‹
gegeben hatte. Ein junger, mutiger Kämpfer machte sich auf den
Weg nach Kh’or Shan. Dies jedoch ist für dich, Björn,
nichts Neues. Denn du selbst warst es gewesen – damals in deinem
ersten Leben. Neu ist für dich jedoch sicher folgendes: Hier, in
diesen Gärten, gibt es tatsächlich eine Botschaft, die uns
beiden gilt. All die vielen kleinen Tempel, die ich inzwischen
gefunden habe, enthalten verstückelt eine Nachricht, die
für Loana gedacht ist. Es sieht so aus, als wäre das Reich
Kh’or Shan, das zum Feuerland wurde, anfangs ein gewaltiger
Kontinent gewesen, auf dem Hestus’ Volk lebte. In Frieden,
Einigkeit und Harmonie. Die Bilder jener Zeit – du wirst es kaum
fassen, Björn – lassen sich wieder heraufbeschwören.
Und diese Bilder – enthalten ebenfalls eine Nachricht für
uns. Alle, die hier unten starben; deren Leben auf natürliche
Weise zu Ende ging, stellen einen Teil der Botschaft für dich
und mich dar. Hier ließ es sich weiterleben. Inmitten der
Feinde – die nicht zu Feinden werden können. Rund um eine
paradiesische Oase hat Sequu sein Reich aufgebaut, ohne diese Oase je
stürzen zu können. Und Hestus, mein Vater als Loana,
versuchte sein Möglichstes, jene Welt wieder zu seiner zu
machen, die man ihm abgenommen hatte. Er war dicht vor der
Lösung des entscheidenden Geheimnisses, als sein Leben zu Ende
ging. All das kann ich dir zeigen. Komm – schau es dir
an…«
    Sie wollte ihn bei der Hand nehmen und mit sich ziehen. Doch er
blieb stehen.
    »Nicht jetzt, Schoko. Da ist etwas anderes, vielleicht
Wichtigeres.«
    Sie hob kaum merklich die Augenbrauen. »Wichtigeres?«
echote sie. »Das kann ich mir kaum vorstellen,
Björn.«
    Er nickte. »Und doch ist es so. Es geht um – das
Geheimnis des Sequus. Ich habe den Weg gefunden, die Invasion
über Land und Meer 2x1 stoppen. Doch dazu bedarf es deiner
Hilfe. Auch ich habe etwas entdeckt. Und dabei – geht es um
Loana. Sie muß mir zur Seite stehen, wie sie es damals tat bei
Kaphoon, denn Carminia und Björn sind schließlich niemand
anders als damals Loana und Kaphoon. Die Zeiten wiederholen sich.
Unter anderen Vorzeichen. Und die wiedergeboren werden, haben einen
Auftrag, nicht die gleichen Fehler zu machen,
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