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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts
Autoren: Dan Shocker
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die seinerzeit ihr
Schicksal besiegelten…«
    Carminia wirkte ernst. »Das ist richtig. Und du hältst
es nicht für gefährlich, erneut durch den Dschungel zu
gehen? Hast du nicht die Befürchtung, daß die Ursen uns
möglicherweise auflauern und…?«
    Er lachte leise. »Eben gerade das ist es ja. Ich habe sie mir
vom Hals geschafft. Du wirst dich wirklich wundern.«
    »Du tust sehr geheimnisvoll!«
    »Ich weiß, Schoko.« Er nahm sie in die Arme und
küßte sie. »Ich möchte es dir nicht hier
erklären.
    Dort – im Tempel des Sequus. Am Thron des Hestus. Denn mit
den sieben Siegeln, deren restliche fünf noch darauf warten,
erbrochen zu werden, wird die Erkenntnis kommen. Wo ist
Pepe?«
    Es schien, als hätte es nur dieser Frage bedurft.
    Im gleichen Moment wurde das Buschwerk zu seiner Linken
auseinandergerissen, ein braunhäutiger Junge schnellte durch die
Luft und sprang ihn an.
    »Da ist er!« sagte er strahlend, sich an Hellmark
festklammernd wie ein Affe am Baum. »Du siehst: man braucht nur
meinen Namen zu nennen und schon tauch ich auf…«
    Björn lachte. »Du bist der gehorsamste Junge, den es
gibt. Ich weiß. Vor Überraschungen ist man bei dir
allerdings nie sicher. Ich wundere mich, daß du nicht mit
deiner Gitarre herumrennst und Lieder übst…«
    »Das hab ich hier nicht nötig. Mir fallen ständig
neue ein, und ich kann sie sofort spielen. Ohne
Übung…«
    Carminia Brado und Björn Hellmark sahen sich an. »Er
sagt die Wahrheit, Björn«, meinte die Brasilianerin.
»Die Atmosphäre hier ist wie auf Marlos. Rein und gut. Und
du willst uns wirklich hier fortnehmen?«
    »Ja. Ihr könnt schließlich nicht für alle
Zeiten hierbleiben. Der Kampf geht weiter.«
    »Das weiß ich. Doch ich habe das Gefühl, daß
ich dir hier aus Hestus Gärten mehr Unterstützung bringen
kann als direkt an deiner Seite im Tempel des Sequus.«
    »Der Schein trügt, Schoko.«
    Es gelang ihm, ihre Bedenken zu zerstreuen. Sie hatte Vertrauen zu
ihm und nicht den geringsten Grund, an seinen Worten zu zweifeln.
    »Aber daß Pepe dabei sein muß«, begann sie
noch mal.
    »Es ist der einzige Weg, ungeschoren nach Marlos
zurückzukehren. Darauf lege ich großen Wert. Vielleicht
sind in der Zwischenzeit dort sogar schon wieder Alan Kennan und
Camilla Davies eingetroffen. Und mit ihnen weitere, die erkannt
haben, daß sie schon mal lebten und in ihren Adern das Blut der
alten Rasse fließt.«
    Er hatte recht.
    Gemeinsam folgten sie ihm bis zum Fuß der Treppe. Da
verhielt Carminia plötzlich im Schritt.
    »Björn«, sagte sie unvermittelt, »ich habe
eine Bitte an dich.«
    »Ja, gern…«
    »Laß Macabros entstehen«, forderte sie ihn
auf.
    »Aber – Schoko! Warum denn?«
    »Weil ich es so möchte. Es ist mir unheimlich bei dem
Gedanken, daß wir noch mal durch den Dschungel müssen und
zurück zu dem riesigen See, in dem Sequus sein Domizil
hat…«
    »Aber es ist ganz – unnötig, Schoko…«
    »Tu’s, bitte…«
    »Na gut. Wenn du willst…«
    Er konzentrierte sich. Sie sah ihm deutlich diese Konzentration
an. Carminia Brado ließ Björn nicht aus den Augen.
    Nichts geschah… Björn Hellmark – verdoppelte sich
nicht!
    Da wich sie zwei Schritte von ihm zurück.
    »Ich hab’s geahnt«, stieß sie erschreckt
hervor. »Du schaffst es nicht.«
    »Das ist möglich. Du weißt, daß wir hier auf
Kh’or Shan die letzte Zeit Schwierigkeiten mit den
Phänomenen hatten.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein – das ist es
nicht. Hier, in diesem Bereich, Björn, müßte es dir
möglich sein. In einer gereinigten, weißmagischen
Atmosphäre. Aber du schaffst es nicht… Du bist nicht der,
für den du dich ausgibst!«
    Da wurde er weiß wie eine Kalkwand.
     
    *
     
    Whiss flog durch den sich schlangengleich windenden Korridor.
    Er registrierte, daß viele Wege hier auf diesen Hauptschacht
mündeten, dessen Anfang sich in jener Halle befand, wo Sequus
und ein Großteil seiner Untertanen versammelt waren.
    Es herrschte dort ein stetiges Kommen und Gehen.
    Whiss konnte nicht wissen, daß vorhin, als sich Hellmark
noch in der Halle aufhielt, die Anzahl der anwesenden Ursen noch
weitaus größer war.
    Der Kobold aus dem Mikroreich wurde Zeuge, wie ganze Gruppen der
Fischgesichtigen die Tempelhalle des Sequus verließen und an
deren offenem Ende im Wasser verschwanden.
    Auch dort hinten, wo die Bucht begann, die in das Meer
führte, herrschte rege Betriebsamkeit.
    Hunderte von Ursen verschwanden im Wasser und tauchten wenig
später
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