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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts
Autoren: Dan Shocker
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kleinen Geschöpfes in Mitleidenschaft
gezogen.
    Noch während die Ursen durcheinandertorkelten wie Kegel,
überschlug der steinerne Thron sich dreimal, um
schließlich gegen die kahle Seitenwand zu knallen.
    Die Wucht, die dabei ausgeübt wurde, war so stark, daß
es in dem Stein knirschte und sich das mittlere der noch vorhandenen
fünf geheimnisvollen Siegel aus der Frontseite der Treppe
löste.
    Das wie ein Edelstein geschliffene, siegelförmige Gebilde
kullerte über den leicht abschüssigen Boden und blieb
mitten im Stollen, aus dem die Ursen gekommen waren, liegen.
    Die Fischgesichtigen wurden wie von einem Orkan
durcheinandergewirbelt. Sie kamen nicht zum Schreien und nicht zur
Gegenwehr.
    Die unkontrollierten Kräfte wirkten sich voll aus. Dies wurde
den sechs Untertanen des Königs Sequus zum Verhängnis.
    Wie von unsichtbaren Händen wurden sie gegen den Thron
geworfen, gegen die Wände und klatschten an die Decke.
    Whiss schlug beide Hände vor seine hervorquellenden Augen,
zuckte leicht zusammen und ließ dann gleichzeitig und ruckartig
seine sechs ausgefahrenen ›Para-Fühler‹ in den kahlen
Schädel zurückgleiten.
    Im nämlichen Moment waren die unbewußt
durcheinanderwirbelnden, verschiedenartigen Gedankenströme
zusammengebrochen und damit die Ursen.
    Der gerade an der Decke klebte, den erwischte es am
stärksten. Wie ein Stein fiel er in die Tiefe und klatschte mit
dem Bauch voll auf den harten, kalten Untergrund.
    Dem breiten Fischmaul des Ursen entrann ein dumpfes Stöhnen,
dann blieb das Geschöpf liegen, ohne einen weiteren Laut von
sich zu geben.
    Und die anderen, die gegen Boden und Seitenwand geschleudert
worden waren, lagen nicht minder reglos am Boden, teilweise
übereinanderliegend wie Säcke, die achtlos jemand dorthin
geworfen hatte.
    Auf Zehenspitzen löste der Kobold sich aus der schattigen
Ecke hinter dem Steinvorsprung, betätigte seine Flügel und
erhob sich fast lautlos über die am Boden liegenden Ursen hinweg
Richtung Thron.
    Whiss hockte sich auf die umgekippte Lehne, blickte sich in der
Runde um und kratzte sich dann – der Teufel mochte wissen, wo er
sich diese menschliche Geste abgeschaut hatte – an seinem kahlen
Schädel und schüttelte bedächtig den Kopf.
    »Was für ein Durcheinander«, murmelte er. »Da
muß man doch schnell wieder für Ordnung
sorgen…«
    Das rabengroße Geschöpf schob langsam und offenbar in
höchster Konzentration einen der im Außenbezirk liegenden
schwarzen Fühler heraus und erhob sich gleichzeitig in die
Luft.
    Die telekinetischen Kraftströme wurden nun bewußt
dosiert und gesteuert und bewirkten genau das, was Whiss wollte.
    Wie von unsichtbaren Händen zurechtgerückt, wurde der
steinerne Thron auf die Seite und dann in die richtige Stellung
gekippt. Mit telekinetischer Kraft bewegte sich das große
Objekt, als würden unsichtbare Hände ihn ständig hin-
und herrücken, bis er die richtige Stellung erreicht hatte.
    Whiss stellte ihn so hin, daß er mit dem Rücken an der
Wand stehen blieb. Dann kümmerte er sich auch um das
herausgeplatzte Siegel, das er ebenfalls auf seine Weise wieder in
die Mulde drückte, bis es sich einpaßte.
    Auch die Lage der sechs Ursen auf dem Boden gefiel dem Kobold aus
dem Mikroreich nicht so recht.
    Mit den Kräften, die ihm zur Verfügung standen,
rückte er auch die Ursen zurecht, bis sie aneinandergereiht wie
Glieder einer Kette auf dem Boden lagen.
    »Das war’s«, nickte Whiss zufrieden. Ein breites
Grinsen lag auf seinem ulkigen Gesicht.
    Ohne sich weiter um das zu kümmern, was er hier
»angerichtet« hatte, schwang er in der Luft herum und
flatterte schnell durch den langen Stollen durch den die Ursen
gekommen waren.
    Whiss war auf der Suche nach Björn Hellmark und Rani
Mahay…
     
    *
     
    Niemand beobachtete ihn, niemand begleitete ihn.
    Sequus erachtete es als nicht notwendig, daß sich
Angehörige seines Volkes in Hellmarks Nähe aufhielten,
während der blonde Mann sich jener rätselhaften Stelle im
Dschungel näherte, die Carminia Brado und Pepe, dem Jungen aus
den Urwäldern Yukatans, zum wahren Rettungsanker geworden
war.
    Mitten im Boden, von Gras und Moos befreit, befand sich eine
Platte, die eine quadratische Öffnung bedeckt hatte.
    Diese Platte lag nun auf der Seite, und Blick und Eingang in die
Tiefe des Schachtes waren frei.
    Doch obwohl jedermann hier hätte ein- und ausgehen
können, war der Einstieg nicht von Ursen umlagert.
    Björn Hellmark zögerte keine Sekunde, in der
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