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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn
Autoren: Dan Shocker
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Inder.
»Und doch muß es so sein… oder die Ursen sind noch
schlimmer, als man bisher vermuten konnte. Sie töten einfach um
des Tötens willen. Ohne Sinn. Sie sind grausam und
unberechenbar.«
    Rani ließ den Blick in die Runde schweifen. Er hatte vor,
noch tiefer in die geheimnisvolle Stadt einzudringen, von der mehrere
Reste übriggeblieben waren, als er plötzlich etwas
entdeckte.
    Durch die Kuppel konnte er hinaussehen auf die steile, glatte
Beckenwand. Unrat schwamm.
    Es schien, als wäre diese Wand während der letzten
Minuten gewachsen!
    Doch der Eindruck täuschte. Es war anders. Der Wasserspiegel
war im Sinken begriffen. Das ging sogar sehr schnell.
    Mahay gab seinen beiden neuen Freunden das Zeichen, schnell zum
Einschlüpfloch zurückzukehren. Von dort aus sahen sie die
Bescherung.
    Das Wasser lief ab. Wie aus einer Badewanne, in der man den
riesigen Pfropfen gezogen hatte.
    Planken und Bug der ESMERALDA, zersplitterte Fässer und
zerdellte Tonnen und Konservendosen, Plankton und schmierige Algen
schwappten nur noch wenige Zentimeter über dem Grund des
Beckens.
    Ebenso die Kuppelstadt, in der sie sich befanden.
    Daß das eingeflossene Wasser so schnell abfließen
konnte, hing damit zusammen, daß der Untergrund porös war
wie ein Schweizer Käse.
    Wenn man genau hinsah, konnte man in der scheinbar glatten
Metallauskleidung zahllose maschenähnliche Gebilde erkennen, in
denen das Wasser versickerte.
    Ein Ruck ging durch die Kuppelstadt Sie saß auf.
    Die glatte Metallwand ragte nun mehr als vier Meter neben ihnen
auf. Dort oben begannen der umlaufende Rand und die Schächte,
aus denen nun nicht weiter Unrat und Abfälle hereintransportiert
wurden.
    Rani Mahay rutschte nach außen und stellte sich hin.
    Auf dem Grund des Beckens kamen sie sich klein und verloren wie
Ameisen vor.
    Warum hatte man das Wasser abgelassen?
    Im nächsten Moment beantwortete sich diese Frage von
selbst.
    In den äußersten Ecken des etwa fünfzig Meter
langen und zwanzig Meter breiten Beckens begann es. Ein leises,
gurgelndes Geräusch. Es hörte sich an, als ob Wasser zu
kochen begänne. Eine milchige Flüssigkeit floß von
allen Seiten gleichzeitig unter dem Beckenrand hervor. Algen und
Seetang, Metallsplitter und Holz wurden im nächsten Augenblick
rückstandslos vernichtet – und ein Teil dieser
Flüssigkeit!
    »Eine Säure!« stieß Mahay erschrocken
hervor.
    Die Ursen lösten in diesem Becken alles, was sie selbst an
Unrat schafften oder von außen hereintrugen, um
verräterische Spuren zu verwischen, mit einer ätzenden
Säure auf.
    Und sie selbst – als Menschen – waren ein Teil dieses
Unrats geworden. Ob die Ursen nun davon wußten oder nicht,
Mahay und seine Begleiter würden ebenfalls erbarmungslos ein
Opfer dieser Vernichtungsanlage werden.
    Sie waren rettungslos verloren…
     
    *
     
    Die in Feuer getauchte Susan Andrews stand minutenlang reglos da
und starrte aus flammenumloderten Augen in die sich auflösende
Welt des Sequus-Geistes.
    Ihre Umgebung war seltsam verschwommen und nebelhaft.
    Auf dem groben Steinpflaster des ehemals so prunkvoll mit Mosaik
ausgelegten Palastes vernahm sie Hufgetrappel. Ein Reiter
näherte sich…
    Susan Andrews wagte es nicht, sich auch nur einen einzigen Schritt
von dem Thron zu entfernen. Der Reiter kam schnell näher.
    Sein Pferd war schwarz. Der Umhang, den es trug, war schwarz. Der
Kopf des Pferdes steckte in einer schlauchartigen, eng anliegenden
Ledermaske, die nur die großen, wie Kohlen glühenden Augen
des Tieres frei ließ. Das Pferd konnte das Maul nicht
schließen. Die Nüstern waren hochgezogen, und zwei Reihen
kräftiger, dunkelroter Zähne wirkten unheimlich und
bedrohlich.
    Von dem Berittenen selbst war nur die schwarze Rüstung zu
sehen, die seinen Körper vollkommen umschloß. Die dunklen
Lederstreifen, die die Gelenke der Rüstung darstellten,
ächzten bei dem schnellen Ritt.
    Der dort saß, hielt einen langen Speer in der Hand, der in
der Farbe zu Pferd und Rüstung paßte.
    Es ging alles blitzschnell. Das Ziel des Reiters war der Thron
– war Susan Andrews!
    In rasendem Galopp jagte der schwarze Reiter der Apokalypta heran,
seine Rechte zuckte nur kurz nach vorn, und die Lanze durchbohrte
Susan Andrews Flammenkörper.
    Der Tod kam schnell…
    Der lodernde Leib der Flammengestalt sackte in sich zusammen. Die
Flammen bildeten plötzlich ein formloses Bündel, das rasch
schrumpfte.
    Nur noch ein glühender Aschenrest blieb von dem übrig,
was mal Susan
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