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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an
Autoren: Dan Shocker
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diese
Erleichterung an.
    »Rani! Du hast’s geschafft! Du hast’s
tatsächlich geschafft, dem Zugriff der Pilze so lange zu
entgehen. Was aber waren das für Wesen, die dich angriffen? Was
haben sie mit dieser Welt zu tun?«
    Er ließ den Freund nicht aus den Augen.
    Er sah, daß Mahay zitterte, daß eine Gänsehaut
auf seinem Körper lag.
    »Ich weiß es nicht«, sagte der Inder erschreckend
kraftlos.
    »Warum bist du vor mir davongelaufen?«
    »Ich…?«
    Björn Hellmark erklärte die Situation, in der er Mahay
nach langer Zeit endlich in der Bucht der Leichenpilze wiederentdeckt
hatte.
    »Ich hielt dich für einen Feind…« Da zuckte
zum ersten Mal ein flüchtiges Lächeln um Mahays Lippen.
»Hier muß man mit allem rechnen… sie können
alles und jeden kopieren. Du wirst es nicht fassen… aber ich
hab’ mich auf dieser Welt selbst schon… gesehen…«
Seine Stimme klang schwach.
    Hellmarks Augen wurden schmal. Wenn Rani sich selbst schon gesehen
hatte – dann bedeutete dies, daß er von einem Leichenpilz
berührt worden war. Nach Aussage Al Nafuurs aber bedeutete die
geringste Berührung durch einen Pilz, daß derjenige selbst
zum Pilz wurde. Wie Rani dies aber berichtete, schien der Pilz, der
ihn berührt hatte, sein Strukturprogramm zwar aufgenommen zu
haben, ohne Mahays eigene Existenz jedoch zu gefährden.
    Dies war eine völlig neue Erkenntnis. Was war der Grund,
weshalb Rani nicht so geworden war wie Doreen Keith oder Dr. Tom
Gerland oder Charles Brighton, die völlig in den Bann der Pilze
geraten waren? War es möglich, daß sich hier in dieser
Welt etwas an den Bedingungen änderte, die außerhalb ganz
anders waren?
    Wurden hier Einflüsse wirksam, die gegen die Pilze aber auch
gleichzeitig gegen die Menschen arbeiteten, die hierher gerieten?
Dabei mußte er an das Auftauchen der merkwürdigen
kaulquappenähnlichen Geschöpfe denken.
    Mahay taumelte, als er sich von dem Baumstamm löste.
    Einen Moment lang leuchtete die Erkenntnis in seinen Augen auf.
»Björn!« Erst jetzt schien er wirklich die ganze
Tragweite dieser Begegnung zu begreifen und vor allem auch
mitzubekommen. Einen Augenblick der Klarheit – als ob er aus
einem endlosen Traum erwache. »Du? Du – bist es
wirklich?« Er ließ den Knüppel fallen und streckte
die Arme aus, als wolle er Hellmark umarmen. Aber das schaffte er
nicht mehr. Seine Beine versagten ihm den Dienst.
    Er sackte in die Knie. Hellmark fing ihn auf, ehe er vollends zu
Boden stürzte.
    Besorgt kniete er sich neben den Freund.
    »Die Schwäche… das Fieber«, murmelte Rani, und
erst jetzt, aus unmittelbarer Nähe sah Hellmark, wie stark
gezeichnet das Gesicht war von den Strapazen in dieser Welt.
»Entschuldige… ich hab’ mir das Zusammentreffen…
anders vorgestellt… aber es kommt immer anders, als man
denkt… du hast also den Weg gefunden, den ich so lange…
gesucht habe… ich hatte immer gehofft es zu schaffen… nicht
mehr aus eigener Kraft… ich habe ihn gesucht…«
    »Wen hast du gesucht, Rani?«
    Mahay verzog schmerzhaft sein Gesicht. Die Augen hielt er
geschlossen. Der Inder war krank. Sein Körper fühlte sich
glühendheiß an, als ob ein Fieber ihn verzehrte.
    »Es gibt einen… der die Welt der Pilze ausrotten
will…«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe es erfahren…«
    Mahay atmete schnell. »Hör zu, Björn…
vielleicht begegnen wir uns gerade noch… im rechten Augenblick.
Gerade… noch rechtzeitig… du mußt ihn
finden…« Mahay ging gar nicht auf die letzte Frage seines
Freundes ein. »Man sagt – er sei ein Abtrünniger,
dessen Stunde nun gekommen sei… er selbst aber ist in Not…
er stellt sich gegen die Herrschaft Molochos’ und die
Dämonenordnung… er ist einer der Großen… sein
Name ist… Dwahl…«
    Die Stimme des Inders war zuletzt immer leiser geworden.
Björn hatte Mühe, sie zu verstehen.
    Zahllose Fragen tauchten auf. Aber er stellte sie nicht. Rani
Mahay war nicht imstande, all diese Fragen zu beantworten.
    So wichtig es auch sein mochte, eines war wichtiger: Ranis
Gesundheit, sein Leben… Diese Welt hier hatte ihn gefordert.
    Eine unbekannte Krankheit? Eine Infektion, durch Viren
hervorgerufen, die man drüben, in der Welt, in die sie
normalerweise gehörten, nicht kannte. Es schien so…
    Gab es eine Möglichkeit, diesen Zustand zum Positiven hin zu
verändern?
    Jede Sekunde war kostbar. Hellmark zog die Konsequenzen aus der
Situation und seinen Überlegungen.
    Er nahm Mahay auf die Arme. Da erst sah er,
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