Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
aufgewühlt
wurde.
    Hellmark wurde in den Sog gerissen und er hatte alle Hände
voll zu tun, um nicht die Orientierung zu verlieren.
    Aber der blinde Oceanus verlor sie.
    Er stieg blitzschnell empor und peitschte das Wasser. Das alles
geschah schneller, als Björn Hellmark nachvollziehen konnte,
wollte er nicht einen gefährlichen Zwischenfall für sich
provozieren.
    Er hätte einen Lungenriß riskiert, wäre er im
gleichen Tempo nach oben gestiegen.
    Für den an den Tiefseedruck gewöhnten Oceanus aber war
dies ein Kinderspiel.
    Sein mächtiger, muskulöser Fischkörper schnellte
wie ein Pfeil in die Höhe. Über ihm zeigten sich die
Umrisse des schaukelnden Bootes, auf dem sich Brenda Sitgens
aufhielt, in das gerade Mike Laumer und Macabros stiegen. Für
Brenda und Mike war Macabros niemand anders als Björn
Hellmark.
    Nichts unterschied den Zweitkörper vom Original. Macabros
trug sogar die Ausrüstung, die Hellmark in der Tiefe
benötigte. Als Macabros sich Laumer näherte, war er noch
ohne diesen für ihn auch unnützen Schutz gewesen. Doch die
automatische Reaktion von Hellmarks Unterbewußtsein hatte
schließlich seinen Ätherkörper noch mit den
Utensilien ausgestattet, die für einen Aufenthalt in der See
einfach unerläßlich waren.
    Mike Laumer war völlig erschöpft. Er benötigte
Macabros Hilfe und die seiner Freundin, um an Bord zu kommen.
    Der Reporter wurde mehr über die Reling gezogen, als
daß er durch eigene Kraft nachhelfen konnte.
    Brenda griff sofort zu und löste die schweren Flaschen vom
Rücken ihres Freundes.
    Macabros nahm die Tauchermaske ab.
    »Was ist denn geschehen? Warum seid ihr so schnell
aufgestiegen?« fragte Brenda aufgeregt.
    »Das Meeresungeheuer«, erwiderte Macabros. »Wirf
den Motor an, Brenda! Wir müssen von hier
verschwinden!«
    Es war schon zu spät!
    Eine mächtige Wasserfontäne stieg in unmittelbarer
Nähe des kleinen Bootes auf, als ob ein Wal in die Luft puste.
Die See bewegte sich wie ein laufender Berg auf sie zu und das Boot
schaukelte wie eine Nußschale auf den Wellen.
    Brenda sprang förmlich auf das Steuerrad zu und wollte den
Motor anwerfen. Im Lauf wurde sie zu Boden geschleudert.
    Da, ein Krachen und Bersten…
    Sie sahen es alle.
    Der mächtige Hinterleib des Riesenfisches mit den
Menschenarmen schwang aus dem Wasser. Das muskulöse Endteil
Oceanus’ wurde zur gefürchteten und wirkungsvollen
Waffe.
    Mit ungeheurer Wucht ließ er das Schwanzende
herabsausen.
    Brenda Sitgens schrie auf.
    Macabros warf sich Laumer entgegen und schleuderte ihn nach vorn,
als Oceanus’ Schwanzende schon herabkam.
    Es sauste auf das Boot nieder. Das hob sich empor, als ob
unsichtbare Hände es von vorn hochreißen würden.
    Die Planken splitterten, die Seitenwände zerrissen, als ob
sie aus Papier bestünden.
    Ein Drittel des Bootes wurde wie mit einem stumpfen Riesenmesser
abgetrennt und sank ins Wasser. Der Außenbordmotor hing an den
zersplitterten Resten und versank in der Tiefe. Die
überschwappende Welle spülte in das nun von einer Seite
völlig ungeschützte Boot, das tief im Wasser hing. Die
Welle warf Brenda gegen die Kabinenwand, mit solcher Wucht, daß
sie meinte, einen Schlag mit einem Hammer zu erhalten.
    Brenda rutschte bewußtlos zu Boden.
    Wenn ein zweiter Angriff in dieser Wucht erfolgte, dann würde
das Boot sich in seine Einzelteile auflösen.
    Dieser Angriff erfolgte nicht.
    Oceanus’ mächtiger Körper zeigte sich nur nochmal
kurz unmittelbar unterhalb des Wassers, wo er sich wie ein riesiger
Schatten abzeichnete. Dann stieß er in die Tiefe vor. Die
aufgewühlte See glättete sich.
    Oceanus verschwand. Sein Ziel war die Unterwasserburg, das
»schwarze Wasser«, wo er zu Hause war.
     
    *
     
    Björn Hellmark kam in die Höhe. Er merkte das
Schwindelgefühl, das Unwohlsein. Er war etwas zu schnell
aufgestiegen.
    Er rutschte vom abgetrennten Heck her in das offene Boot.
    Mike und Brenda wurden durch Macabros versorgt.
    Hellmark nahm die Tauchermaske ab, legte sie achtlos zur Seite,
streifte die Flaschen vom Rücken und war selbst erschöpft,
wußte aber, daß er sich beim augenblicklichen Stand der
Dinge keine Ruhepause und Schwäche leisten konnte.
    Er mußte am Ball bleiben, koste es, was es wolle.
    Da waren Brenda und Mike. Sie brauchten seine Hilfe. Da war
Oceanus, ihm mußte er das magische Amulett bringen, das den
blinden Herrscher wieder sehend machte. Dies im doppelten Sinn des
Wortes…
    Er löste die Äther-Taucherausrüstung, die er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher